Es gibt verschiedene Faktoren, die zu einer Risikoschwangerschaft führen können, darunter das Alter der Mutter, Vorerkrankungen, genetische Faktoren, Lebensstil und medizinische Komplikationen. Foto: Andrey Popov/stock.adobe.com
Risikoschwangerschaft: Viele Gründe und viel Verunsicherung
Veranlagung, Alter, Kaiserschnitt: Gründe für eine Risikoschwangerschaft gibt es viele und ganz unterschiedliche. Um genauer zu sein: Mehr als 50 Gründe sind im Mutterpass aufgelistet. Aber was bedeutet das eigentlich? Was ist wichtig?
Die neue Ausgabe des Apothekenmagazins „ELTERN“ klärt zum Thema Risikoschwangerschaft auf.
Das sind die häufigsten Gründe für eine Risikoschwangerschaft:
- Familiäre Veranlagung für Diabetes, Bluthochdruck, Missbildungen, genetische oder psychische Krankheiten
- Allergien
- Alter über 35 Jahre
- Frühere eigene schwere Erkrankungen, zum Beispiel an Herz, Lunge, Leber, Nieren, Nerven oder der Psyche
- Zustand nach Kaiserschnitt
- Starkes Übergewicht
- Schwangerschaftsdiabetes
Fast alle Schwangeren haben einen Risikofaktor
Bei fast 80 Prozent der Schwangeren wird ein Risikofaktor festgestellt. Es gibt Kriterien, die kein sofortiges Handeln erfordern, aber auch andere, die Ärzte sehr ernst nehmen. Wenn zum Beispiel eine Frau Diabetes hat oder dieser in der Schwangerschaft neu auftritt, besteht die Gefahr für Komplikationen bei der Geburt. Bei Schwangerschaftsdiabetes gibt es spezielle Beratungsangebote.
„Mit Ernährungsumstellung und mehr Bewegung können wir oft erreichen, dass sie sich kein Insulin spritzen müssen““, erklärt Prof. Dr. Michael Abou-Dakn, Chefarzt der Klinik für Geburtshilfe des St. Joseph Krankenhauses in Berlin-Tempelhof. Auch Bluthochdruck ist ein ernst zu nehmendes Problem.
Information gegen Verunsicherung
Wenn werdende Mütter von möglichen Risiken erfahren, kann sie das verunsichern. Doch es ist wichtig, von Anfang an genau hinzuschauen. Eine Risikoschwangerschaft wird definiert als eine Schwangerschaft, bei der sowohl die Mutter als auch das ungeborene Kind einem erhöhten Risiko für Komplikationen ausgesetzt sind. Es gibt verschiedene Faktoren, die zu einer Risikoschwangerschaft führen können, darunter das Alter der Mutter, Vorerkrankungen, genetische Faktoren, Lebensstil und medizinische Komplikationen. Frauen über 35 Jahren gelten als Risikogruppe, da das Risiko für chromosomale Anomalien wie das Down-Syndrom mit zunehmendem Alter der Mutter steigt. Aber auch Frauen unter 17 Jahren haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft.
Frauen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzkrankheiten oder Autoimmunerkrankungen haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft. Diese Erkrankungen können sich negativ auf die Gesundheit der Mutter und des Kindes auswirken und erfordern eine engmaschige medizinische Betreuung während der Schwangerschaft. Auch Frauen, die bereits Komplikationen bei früheren Schwangerschaften hatten, gelten als Risikogruppe und benötigen eine spezielle Überwachung während der erneuten Schwangerschaft.
Genetische Beratung und Lebensstil-Änderung
Darüber hinaus können genetische Faktoren das Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft erhöhen. Frauen, die Träger von genetischen Erkrankungen sind oder bei denen genetische Anomalien im Vorfeld festgestellt wurden, haben ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen. In solchen Fällen ist eine genetische Beratung vor und während der Schwangerschaft wichtig, um das Risiko für das ungeborene Kind zu minimieren.
Der Lebensstil einer Frau kann ebenfalls das Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft beeinflussen. Rauchen, Alkoholkonsum, Drogenmissbrauch und ungesunde Ernährung können das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen erhöhen und die Gesundheit von Mutter und Kind gefährden. Frauen, die in der Schwangerschaft gesund leben und auf eine ausgewogene Ernährung achten, haben in der Regel ein geringeres Risiko für Komplikationen.
Risiken früh erkennen und engmaschige Betreuung
Insgesamt ist es wichtig, Risikoschwangerschaften frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu schützen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen der schwangeren Frau, ihrem Arzt und anderen medizinischen Fachkräften ist entscheidend, um das Risiko für Komplikationen zu minimieren und eine gesunde Schwangerschaft zu gewährleisten. pm/tok