Antworten zu allen Fragen rund ums Thema Stillen und Beruf gibt es bei den Expertinnen in der SPRECHZEIT-Telefonaktion am Donnerstag, 5. Oktober. Foto: Mtrlin/stock.adobe.com

SPRECHZEIT-Aktion: Was stillenden Frauen den Wiedereinstieg in den Job erleichtert

Es gibt viele gute Gründe, warum Mütter ihr Baby stillen: Stillen schützt die Gesundheit von Mutter und Kind, stärkt ihre Beziehung zueinander und fördert die körperliche und geistige Entwicklung des Babys. Ob Mütter ihr Kind so lange stillen können, wie sie möchten, hängt unter anderem von der Vereinbarkeit mit dem Beruf ab. Alle Fragen rund ums Stillen und die Vereinbarkeit mit dem Arbeitsalltag beantworten neutrale Experten des Netzwerks Gesund ins Leben am Donnerstag, 5. Oktober in der kostenlosen SPRECHZEIT-Telefonberatungsaktion zur Weltstillwoche 2023.

Wie lässt es sich organisieren, während der Arbeitszeit zu stillen? Wie reagieren Kolleginnen und Kollegen? Welche Unterstützung muss und kann der Arbeitgeber leisten? Vieles regelt das Mutterschutzgesetz und schafft so die Bedingungen, dass Mütter die Vorteile des Stillens mit dem Wiedereinstieg in den Job verbinden können. Expertinnen des Netzwerks Gesund ins Leben informieren in der Sprechzeit über die Vereinbarkeit von Stillen und Beruf und geben praktische Tipps aus dem Berufsalltag.

„Stillen trotz Beruf? Was stillenden Frauen den Wiedereinstieg in den Job erleichtert“
SPRECHZEIT mit Expertinnen im Bundeszentrum für Ernährung
Donnerstag, 5. Oktober von 17 bis 19 Uhr
Kostenfreie Rufnummer 0800 – 0 60 40 00

Stillen im Beruf ist kein Hexenwerk

Dass Stillen für Baby und Mutter die beste Wahl ist, wenn es um einen gesunden Start ins Leben geht, ist wissenschaftlich vielfach belegt: Gestillte Kinder haben eine um ein Viertel geringere Wahrscheinlichkeit für Übergewicht oder Typ 2-Diabetes, ein um die Hälfte verringertes Risiko für den plötzlichen Kindstod und erkranken nur etwa halb so oft an Mittelohrentzündungen, Magen-Darm- und Atemwegsinfekten wie Babys, die mit Säuglingsmilch ernährt werden.

Viele Mütter, aber auch Arbeitgebende fragen sich, wie das Stillen im Betrieb gelingen kann. Das Mutterschutzgesetz liefert hier viele Antworten. Die darin vorgesehenen Rechte und Pflichten für Arbeitgebende, Schwangere und Mütter sind die Grundlage dafür, dass Stillen im Betrieb funktioniert und das Baby möglichst lange von einer optimalen Ernährung und einer besonderen Nähe zur Mutter profitieren kann.

Wenn Arbeitgebende und Belegschaft dann noch die notwendige Unterstützung und Wertschätzung für die stillende Mutter mitbringen, sind gute Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch im Hinblick auf das Stillen geschaffen.

Stillzeiten sind bezahlte Arbeitszeiten

Das Mutterschutzgesetz regelt klar die Voraussetzungen für das Stillen am Arbeitsplatz: Bei einer Arbeitszeit von acht Stunden beispielsweise stehen stillenden Müttern mindestens zweimal dreißig oder einmal sechzig Minuten Stillzeit zu. Diese Stillzeit zählt bis zum ersten Geburtstag des Kindes zu der bezahlten Arbeitszeit und kann flexibel und nach Bedarf gehandhabt werden. Sie wird nicht als Pause angerechnet und ist nicht nachzuarbeiten.

Auch Teilzeitbeschäftigte haben einen Anspruch auf Stillzeiten. Arbeitgebende sind verpflichtet, für das Stillen und Abpumpen geeignete Bedingungen zu schaffen, beispielsweise ein separater, abschließbarer Raum mit einer bequemen Sitzgelegenheit, Steckdose, Ablagefläche, Waschbecken und einer Kühlmöglichkeit in der Nähe.

Stillfreundlicher Arbeitsplatz ist Pluspunkt für Arbeitgeber

Wie gut sich Stillen und Job unter einen Hut bringen lassen, hängt wesentlich vom Umfeld am Arbeitsplatz ab. Dabei zahlt sich ein stillförderliches Arbeitsumfeld für Betriebe eindeutig aus: Stillfreundlichkeit bedeutet einen Wettbewerbsvorteil in Zeiten eines wachsenden Fachkräftemangels. Und stillende Mütter und ihre Babys sind statistisch gesehen seltener krank. Kolleginnen und Kollegen können dazu beitragen, die Stillphase für Mutter und Baby weniger herausfordernd zu gestalten. Wichtige Voraussetzungen dafür sind neben dem Wissen um die Regelungen des Mutterschutzgesetzes eine grundsätzliche Willkommenskultur für junge Familien und eine wertschätzende Kommunikation zum Thema Stillen bei Vorgesetzten und Belegschaft.

Fragen Sie die Experten

Ich möchte nach der Geburt schnell wieder arbeiten und mein Kind weiter stillen – was ist zu tun? Muss ich meinem Arbeitgeber eine Bestätigung vorlegen, dass ich stille? Gelten die Stillzeiten auch für das Abpumpen von Muttermilch? Stehen mir auch Stillzeiten zu, wenn ich in Teilzeit arbeite, studiere oder in der Ausbildung bin? Was kann ich als Arbeitgeber tun, um meinen Betrieb stillfreundlich zu gestalten? Antworten zu allen Fragen rund ums Thema Stillen und Beruf gibt es bei den Expertinnen in der SPRECHZEIT:

Jutta Hahne, Expertin zum Mutterschutz aus dem Servicetelefon des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ)
Prof. Dr. Katja Nebe, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Recht der Sozialen Sicherheit an der Universität Halle-Wittenberg, Rechtsexpertin zum Mutterschutzgesetz, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates für Familienfragen
Dr. Monika Berns, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Neonatologie, Kinderärztin und Neonatologin, Leiterin der Frauenmilchbank der Charité, Mitglied der Nationalen Stillkommission

Rufen Sie einfach am Donnerstag, 5. Oktober, von 17 bis 19 Uhr an. Der Anruf unter 0800 – 0 60 40 00 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.

Die Experten am Lesertelefon informieren unabhängig und neutral. Sie stellen keine Diagnose und sprechen keine medizinischen Handlungs- oder Therapieempfehlungen aus. Persönliche Daten der Anrufenden werden nicht erfasst oder gespeichert.

Info

Gesund ins Leben ist ein Netzwerk von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit – von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Das Netzwerk gehört zum Bundeszentrum für Ernährung. Dieses ist in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung angesiedelt, im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.