
Neugeborene können erst ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat geimpft werden. Aber: Frauen können durch eine Impfung während der Schwangerschaft Antikörper an das Baby weitergeben und so einen wichtigen Schutz vor Keuchhusten aufbauen. Foto: Phushutter/stock.adobe.com
Rekordzahlen bei Keuchhusten-Infektionen: Vorsorge fürs Baby beginnt im Mutterleib
Von den ersten gemeinsamen Kuschelstunden bis zu den aufregenden Besuchen von Verwandten – das Leben mit einem Neugeborenen ist voller glücklicher Momente. Babys sind bei der Geburt so klein, zart und verletzlich, weshalb werdende Eltern oft viele Sorgen im Kopf haben. Schließlich ist die Gesundheit des Babys von größter Bedeutung. Vor allem weil ihr Immunsystem noch lange nicht ausgeprägt und voll widerstandsfähig ist. Eine Impfung der schwangeren Mutter kann hier helfen.
Rekordzahlen bei Keuchhusten-Infektionen
Babys sind zu Beginn ihres Lebens besonders verletzlich. Geschwister, Verwandte und Freunde möchten das neue Familienmitglied gerne willkommen heißen und im Arm halten. Doch bei all der Freude lauert auch eine stille Gefahr: Keuchhusten. 2024 wurden in Deutschland und Europa Rekordzahlen an Keuchhusten-Infektionen verzeichnet. Auch in den ersten Monaten 2025 sind die Zahlen höher als in den Vorjahren – es besteht weiterhin ein erhöhtes Infektionsrisiko.
Umso wichtiger ist es, präventive Vorsorge zu betreiben, denn in den ersten Lebensmonaten haben Babys noch keinen voll entwickelten Immunschutz und sind daher anfällig für Infektionen. Wie Schwangere und ihr Umfeld mit einer Keuchhusten-Impfung für einen gesunden Lebensstart des Babys sorgen können, erfahren Sie hier auf diesem GSK-Ratgeber.
Was ist Keuchhusten?
Keuchhusten, auch Pertussis genannt, ist eine hoch ansteckende bakterielle Infektion der Atemwege, die durch das Bakterium Bordetella pertussis verursacht wird. Die Krankheit wird vor allem durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Sprechen übertragen. Schon ein kurzer Kontakt zu einer erkrankten Person reicht aus, um sich anzustecken. Eine infizierte Person kann im Durchschnitt bis zu fünf ungeimpfte Menschen anstecken. Keuchhusten verbreitet sich besonders deshalb, weil viele Jugendliche und Erwachsene nicht mehr ausreichend geimpft sind. Denn weder eine durchgemachte Krankheit noch eine Impfung aus der Kindheit bieten lebenslangen Schutz vor einer Infektion.
Eine Keuchhusten-Infektion kann langwierig sein und sich über Wochen bis Monate hinziehen. Die Symptome ähneln zunächst einer banalen Erkältung mit Halsschmerzen, Schnupfen und allgemeinem Unwohlsein. Erst nach etwa zwei Wochen folgen die typischen, stakkatoartigen Hustenschübe. Weil diese wiederum an Reizhusten oder eine Bronchitis erinnern, wird die Erkrankung häufig fehldiagnostiziert. Keuchhusten wird dadurch bei Erwachsenen oft erst spät erkannt, was eine Behandlung mit Antibiotikum deutlich erschweren kann. Besonders problematisch: Keuchhusten kann bei Erwachsenen symptomlos verlaufen, wodurch die Krankheit unwissentlich weiterverbreitet wird.
Warum Keuchhusten besonders für Babys lebensgefährlich sein kann
Neugeborene können erst ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat geimpft werden und haben ein noch nicht vollständig entwickeltes Immunsystem, weshalb sie besonders anfällig für Infektionen sind. Bei einer Keuchhusten-Erkrankung haben sie das höchste Risiko für schwere Komplikationen. Ein hoher Anteil aller Krankenhausaufenthalte und fast alle Todesfälle in Verbindung mit Keuchhusten betreffen ungeimpfte Säuglinge unter sechs Monaten.
Babys sind nicht in der Lage, den durch die Krankheit verursachten Schleim abzuhusten, was zu untypischen Krankheitsverläufen, mit Würgeattacken und Atemaussetzern bis hin zum Atemstillstand führen kann – ein lebensbedrohlicher Zustand.
Die gute Nachricht: Schwangere Frauen können durch eine Impfung während der Schwangerschaft Antikörper an das Baby weitergeben und so einen wichtigen Schutz vor Keuchhusten aufbauen.
Mit einer Impfung schon vor der Geburt für gesunden Lebensstart sorgen
Die Impfung gegen Pertussis spielt eine wichtige Rolle beim Schutz des Neugeborenen und ist daher ein fester Vorsorgebaustein im Mutterpass. Von der STIKO wird die Impfung Schwangeren zu Beginn des 3. Trimenons empfohlen. Idealerweise wird sie zwischen der 28. und 32. Schwangerschaftswoche verabreicht. Sollte sich eine Frühgeburt abzeichnen, kann die Impfung auch bereits im zweiten Drittel der Schwangerschaft erfolgen. Dabei sollte die Impfung unabhängig von früheren Impfungen gegen Keuchhusten und in jeder Schwangerschaft durchgeführt werden.
Mehrere Studien bestätigen die hohe Verträglichkeit und das gute Sicherheitsprofil der Impfung in der Schwangerschaft. In Ländern wie den USA und Großbritannien wird die Keuchhusten-Impfung bereits seit vielen Jahren erfolgreich zum Schutz von Neugeborenen eingesetzt. Auch in Deutschand wird die Impfung gegen Keuchhusten in der Schwangerschaft seit 2020 eingesetzt und empfohlen.
Impfung auch für Kontaktpersonen empfohlen
Die STIKO empfiehlt außerdem engen Kontaktpersonen, deren letzte Impfung gegen Keuchhusten mehr als 10 Jahre zurückliegt, sich spätestens vier Wochen vor dem Geburtstermin impfen zu lassen, um einen Schutzkokon für das Baby zu bilden. Dadurch tragen beispielsweise die Großeltern nicht nur zum Schutz des neuen Familienmitglieds bei, sondern schützen sich auch selbst, denn Menschen ab 60 Jahren haben durch das abschwächende Immunsystem ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.
Das Baby soll in den ersten Tagen und Wochen nicht nur Liebe und Geborgenheit erleben, sondern auch bestmöglich geschützt in die Welt starten. Eltern sollten Ihren Arzt auf die empfohlene Impfung ansprechen. So können sie und das Umfeld zu einem gesunden Lebensstart des Babys beitragen.
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