
Allein in Deutschland wollen rund 18 Prozent der Raucher zum Jahreswechsel die Finger von den Glimmstängeln lassen – meist vergeblich. Doch warum fällt der Rauchstopp manchen so schwer, während andere scheinbar sofort aufhören können? Foto: Sunny/stock.adobe.com
Rauchfrei ins neue Jahr: Sind die Gene schuld, wenn es nicht klappt?
Mit dem Jahreswechsel kommen auch die guten Vorsätze. Einer der häufigsten ist der Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören. Doch warum scheitern einige Raucher immer wieder daran? Unsere Gene, so Genforscher und Molekularbiologe Dr. Daniel Wallerstorfer, spielen eine entscheidende Rolle, wenn es um den Einfluss von Nikotin und die Neigung zu Suchtverhalten geht.
Sie würden entscheiden, so Wallerstorfer, ob uns das Rauchen Übelkeit bereite, wie intensiv wir dabei Glücksgefühle empfinden würden und wie schwer es falle, von Abhängigkeiten loszukommen. Der Experte erklärt auf Vital-Region.de, wie das Wissen über die eigene Veranlagung dabei helfen kann, rauchfrei ins neue Jahr zu starten – und die schädliche Angewohnheit dauerhaft zu überwinden.
Individuelle Reaktionen auf das Nikotin
Neues Jahr, neues Leben? Der Vorsatz, mit dem Rauchen aufzuhören, scheitert bei vielen – trotz der weit verbreiteten Gesundheitsrisiken. Allein in Deutschland wollen rund 18 Prozent der Raucher zum Jahreswechsel die Finger von den Glimmstängeln lassen – meist vergeblich. Doch warum fällt der Rauchstopp manchen so schwer, während andere scheinbar von einem Tag auf den nächsten aufhören können? Die Antwort ist nicht nur reine Willenssache – sie liegt auch in unseren Genen verborgen, erklärt Wallerstorfer. Der Molekularbiologe erforscht seit vielen Jahren, wie Gesundheit, Ernährung und Genetik zusammenhängen.
„Jeder Mensch verfügt über einen ‚Nikotin- bzw. Gute-Laune-Rezeptor‘, der aus verschiedenen Genen wie Alpha 3, Alpha 5 und Beta 3 besteht. Diese beeinflussen, wie leicht man abhängig wird, wie schwer es ist, mit dem Rauchen aufzuhören, oder wie schwindelig einem beim ersten Zug wird. Die Zusammensetzung des Rezeptors kann von Person zu Person variieren – so reagieren manche stärker auf Nikotin als andere. Bei einigen ruft der Suchtstoff ein stärkeres Glückgefühl hervor, von dem es umso schwieriger ist, loszukommen.“ Diejenigen mit einer ungünstigen genetischen Veranlagung kämpfen so auch länger mit Entzugserscheinungen wie Schlafstörungen, Gereiztheit oder gesteigertem Appetit. „Ob Sie zu jenen Menschen gehören, die problemlos mal drei Zigaretten auf einer Party rauchen und danach wieder wochenlang keinen Glimmstängel anrühren können, ist also hochgradig individuell“, betont der Genexperte.
Gene und Entzug: 15 Prozent der Raucher kämpfen härter
Ein zentraler Grund, warum viele den Rauchstopp so schwer finden, liegt in der Verbindung zwischen Nikotin und Stressbewältigung. „Nikotin dockt direkt an Rezeptoren im Gehirn an und löst ein sofortiges Glücksgefühl aus, welches sich der Körper merkt und immer wieder hervorrufen will“, erklärt Wallerstorfer. Dieses künstliche Glücksgefühl sorgt vor allem in Stresssituationen für schnelle Entspannung. Wer mit dem Rauchen aufhören will, muss geduldig sein, denn: „Das Gehirn reguliert sich selbst, um ein ausgeglichenes Stimmungslevel zu halten“, erläutert der Experte und führt aus: „Mit der Zeit lernt unser Hirn, die ‚gute Laune‘ und das Wohlbefinden wieder aus eigener Kraft zu erzeugen. Auch die Stressregulation kann dann wieder ihren natürlichen Lauf nehmen.“
Besonders schwer haben es jedoch 15 Prozent der Raucher, bei denen eine genetische Variation im COMT-Gen vorliegt. „Diese verlangsamt den Abbau von Dopamin, dem Botenstoff, der für Glücksgefühle verantwortlich ist. Während das auf den ersten Blick positiv erscheint, gerät das Gehirn bei Entzug aus der Balance: Da das Gehirn der Betroffenen darauf angewiesen ist, dass der Botenstoff länger verfügbar ist, fällt der plötzliche Abfall von Dopamin bei Nikotinentzug besonders stark ins Gewicht. Der Körper kann diesen Mangel schwerer kompensieren, was die Entzugserscheinungen intensiver macht. Die Folge: Nervosität, Schweißausbrüche und Schlafprobleme können besonders stark auftreten“, erklärt der Molekularbiologe.
Egal, welche genetische Veranlagung Raucher haben, kann der Rauchstopp für alle herausfordernd sein. Hier spielt zusätzlich zum Wissen um die eigene Genetik die Ernährung eine wichtige Rolle. „Eine gesunde Ernährung fördert das allgemeine Wohlbefinden und hilft, auch in Stresssituationen ausgeglichener zu sein. So kann verhindert werden, dass bei hoher Belastung überhaupt das Bedürfnis entsteht, zur Zigarette zu greifen“, so Wallerstorfer.
Haben manche Raucher ein höheres Krebsrisiko als andere?
Auch wenn manche genetisch bedingt widerstandsfähiger gegenüber den Schadstoffen aus Nikotin und Teer sind, sollten sich dennoch alle der erheblichen Gefahren bewusst sein. „Rauchen ist garantiert für niemanden gesund. Raucher sind im Durchschnitt viermal häufiger von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen, und erkranken 13-mal häufiger an Lungenkrankheiten und 23-mal häufiger an Lungenkrebs“, warnt Wallerstorfer.
Die wenigsten wissen aber, dass auch hier unsere Gene eine Schlüsselrolle spielen. „Die gesundheitlichen Schäden durch Nikotin hängen stark von den Erbanlagen ab. Manche Menschen haben Genvarianten, die DNA-Schäden schlechter reparieren können, wie Defekte im Tumorsuppressorgen TP53. Andere haben Varianten im Gen CYP1A1, die krebserregende Stoffe aus Zigaretten schneller bilden. Dadurch steigt ihr Risiko für Krankheiten wie Lungenkrebs erheblich“, so der Genforscher. Den Betroffenen rät der Experte, gar nicht erst zur Zigarette zu greifen – denn eine Abhängigkeit könnte gravierende Folgen mit sich führen. In den Analysen von NovoDaily werden beispielsweise die CYPA1 Gene analysiert, sodass Betroffene wissen, wie gut sie gegen Schadstoffe geschützt sind.
Rauchfrei ins neue Jahr – mit Genanalysen zum Erfolg
Wer mit dem Rauchen aufhören will, braucht mehr als einen starken Willen – insbesondere, wenn die eigene Genetik dafür unvorteilhaft ist. Durch eine Genanalyse des von Wallerstorfer gegründeten Unternehmens NovoDaily könne festgestellt werden, wie effektiv der Körper Schadstoffe aus Verbranntem, wie etwa Zigarettenrauch, entgiften kann. Personen mit bestimmten Gendefekten bei den CYP1A1 und CYP1B1 Genen haben ein erhöhtes Risiko, dass die Schadstoffe im Rauch besonders schnell in krebserregende Stoffe umgewandelt werden. Zu wissen, wie die eigenen Gene bei der Entgiftung arbeiten, hilft dabei, die gesundheitliche Bedeutung eines Rauchstopps besser zu verstehen. Psychotherapeutische Unterstützung, Rauchstopp-Apps, Selbsthilfegruppen und medizinische Begleitung können auf diesem Weg zusätzlich unterstützen. „Natürlich ist der Zigarettenkonsum für jeden ungesund. Aber gerade für Menschen mit solch einer genetischen Veranlagung ist der Verzicht besonders wichtig“, so Wallerstorfer. pm
Info
NovoDaily ist ein Vorreiter in der personalisierten Nahrungsergänzung, der fortschrittliche Gen- und Blutanalysen nutzt, um individuell angepasste Produkte zu entwickeln. Die Laboranalysen beziehen sich auf wissenschaftliche Studien. Die Rezepturanpassung erfolgt auf Basis von logischen Schlussfolgerungen, die aus den Analyseergebnissen gezogen werden. Mehr dazu unter https://novodaily.com/