Eigentlich hilft Sport, das Verlangen nach Zigaretten zu reduzieren. Aber zwei Drittel der Raucher gönnt sich direkt nach dem Training eine Zigarette. Und das kann besonders schädlich sein, da der Tabakrauch tiefer in die Lunge eindringt. Foto: Pixel-Shot/stock.adobe.com

Besonders schädlich: Zwei Drittel der Raucher qualmen direkt nach dem Sport

Das Rauchen von Zigaretten ist in Deutschland jährlich für mehr Todesfälle verantwortlich als Aids, Alkohol, illegale Drogen, Verkehrsunfälle, Morde und Selbstmorde zusammen. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sterben hierzulande jedes Jahr etwa 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums, das entspricht ungefähr 348 Todesfällen pro Tag. Unter den Tabakkonsum-Toten befinden sich auch Personen, die regelmäßig Sport getrieben und trotzdem geraucht haben.

Obwohl kontinuierliche körperliche Aktivität eigentlich als effektive Methode zur Unterstützung des Rauchstopps angesehen wird, machen viele Freizeitsportler in Deutschland regelmäßig von der „Kippe danach“ Gebrauch. Direkt nach dem Sport zu rauchen kann jedoch besonders schädlich sein, da der Tabakrauch tiefer in die Lunge eindringt. Die neue Umfrage von Censuswide im Auftrag des Onlinehändlers Haypp fand heraus, dass über 65 Prozent der befragten Raucher in Deutschland stets nach dem Training zur Zigarette greifen. Die Hälfte der Befragten gibt dabei zu, dass sich ihre Leistungsfähigkeit im Sport durch das regelmäßige Rauchen vermindert.

Viele Freizeitsportler rauchen auch vor dem Training  

Menschen in Deutschland rauchen immer noch viel zu viel. Die Zigarette davor oder danach macht auch vor Freizeitsportlern nicht Halt. „Beunruhigend ist vor allem, dass so viele trotz regelmäßigem Cardiotraining vor und nach dem Sport rauchen“, so Markus Lindblad, Deutschland-Sprecher des Onlinehändlers Haypp. 37 Prozent der Befragten greifen gewohnt unmittelbar vor dem Training zur Zigarette. Die Umfrage zeigt weiter, dass 4 Prozent der Befragten sogar während des Sports rauchen.

Obwohl Sportvereine und Fitnessstudios zunehmend rauchfreie Umgebungen schaffen würden, gibt es immer noch Bereiche, in denen das Rauchen nach dem Training als eine Art „Belohnung“ angesehen wird. Lindblad fährt fort: „Dieses Verhalten verstärkt die Sucht und macht es für viele schwieriger, den Tabakkonsum aufzugeben.“ Dass Zigarettenrauchen nicht gesund ist, weiß jeder. Dennoch zeigt die Studie erschreckend: Obwohl fast 51 Prozent der Befragten sich dessen bewusst sind und merken, dass das Rauchen ihre sportlichen Fähigkeiten beeinflusst, greifen sie weiter zur Zigarette.

So schädigt Rauchen die Gesundheit der Sportler

Für optimale Leistungsfähigkeit sind die Muskeln, insbesondere das Herz, auf eine ausreichende Versorgung mit sauerstoffreichem Blut angewiesen. Bei Rauchern tritt jedoch ein gravierendes Problem auf: Das Rauchen von Zigaretten führt zu einer erhöhten Konzentration von Kohlenstoffmonoxid in Lunge und Blutkreislauf. „So fordert eine Raucherlunge viel mehr Herzschläge während des Sports ein als eine Nichtraucherlunge“, erklärt Lindblad. Dies habe enorme Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System des Körpers.

Das Kohlenmonoxid im Tabakrauch verdrängt Sauerstoff im Blut, was zu einer verminderten Sauerstoffversorgung der Muskeln führt. Dieses giftige Gas bindet sich etwa 200-mal stärker an die roten Blutkörperchen als Sauerstoff. „Dadurch wird die Sauerstofftransportkapazität des Blutes erheblich reduziert“, so Lindblad. Die Folge ist eine Unterversorgung der Muskulatur und anderer Organe mit dem lebenswichtigen Sauerstoff. Außerdem besteht durchs Rauchen ein höheres Verletzungsrisiko. „Rauchen beeinflusst die Knochendichte und die Heilungsfähigkeit“, erklärt der Haypp-Deutschlandsprecher. Auch eine schlechtere Muskelkraft kann eine Folge von Zigarettenrauch sein.

Alternative Produkte können bei Rauchstopp helfen

Regelmäßiger Sport und ein gesunder Lebensstil sollten mit einem geringeren bis gar keinem Zigarettenkonsum einhergehen. „Rauchen ist ein bedeutender Faktor, der die sportliche Leistungsfähigkeit und die Gesundheit negativ beeinflusst“, erklärt Lindblad. Studien zeigen dabei auch, dass Raucherentwöhnungsprogramme erfolgreicher waren, wenn gleichzeitig eine Sportberatung angeboten wurde. Initiativen zur Raucherentwöhnung und die Förderung rauchfreier Umgebungen im Sportbereich seien zentrale Maßnahmen, um die gesundheitlichen Vorteile des Sports zu maximieren. Einige Sportler, die ihre körperliche Leistungsfähigkeit nicht durch Rauchen beeinträchtigen wollen, greifen zu Nikotinbeuteln als Alternative. Diese enthalten im Vergleich zu Zigaretten keine schädlichen Verbrennungsprodukte wie Teer oder Kohlenmonoxid und belasten die Lunge nicht.     pm

Info

Die schwedische Haypp Group ist ein führendes Unternehmen im E-Commerce-Sektor, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, den globalen Wandel vom Rauchen hin zu weniger schädlichen Produktalternativen voranzutreiben. In Deutschland vertreibt Haypp Nikotinbeutel über einen Webshop. Zielgruppe sind ausschließlich volljährige Raucher, denen der Nikotinkonsum auf eine weniger schädliche Art und Weise ermöglicht werden soll.