
Ein Männerschnupfen kann einen Mann schon einmal aus der Bahn werfen. Das vermeintlich starke Geschlecht bewertet nämlich eine Erkältung häufig subjektiv anders als Frauen. Da kann es tröstlich sein, wenn sich Ehefrau und Mutti liebevoll um den Patienten kümmern. Foto: JackF/stock.adobe.com
Männerschnupfen ist kein schlechter Scherz – Geschlechterunterschiede bei Infektionen
Was ist dran am Männerschnupfen, also dem großen Leiden der Männer an Infektionen? So viel steht fest: Männer leiden tatsächlich stärker unter Infektionen als Frauen.
Das bestätigt die Immunologin Prof. Dr. Martina Prelog in der aktuellen Ausgabe des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“ ganz offiziell: „Es hängt mit einer unterschiedlichen Bewertung zusammen. Männer bewerten es häufig subjektiv anders als Frauen, wenn sie etwa eine Erkältung oder eine Grippe haben, und bringen die Beschwerden oftmals stärker zum Ausdruck.“ Aber: Männer würden auch leichter krank und seien oft mit der gleichen Infektionskrankheit schwerer krank als Frauen, so die Expertin.
Das schwache Geschlecht bei Covid19 sind die Männer
Männer erkranken häufiger als Frauen an Viruserkrankungen, bakteriellen Erkrankungen und Pilzerkrankungen. Und diese verlaufen bei Männern im Schnitt schwerer. Ein Beispiel: „In den Anfängen der Pandemie landeten Männer sowohl in Deutschland als auch weltweit bis zu doppelt so häufig mit Covid19 auf der Intensivstation und ihre Sterblichkeit war 1,3-mal höher als die der Frauen“, so Prof. Dr. Martina Prelog. Bis zur Menopause hätten Frauen ein deutlich besseres Immunsystem als Männer.
Doch auch der Lebensstil hat einen Einfluss, wie die Immunologin erklärt: „Männer sind oft weniger gesundheitsbewusst als Frauen. Sie ernähren sich im Schnitt schlechter als Frauen, neigen mehr zu Alkohol und Rauchen.“ Und diese Eigenschaften würden zu einer Schwächung des Immunsystems nachweislich beitragen. pm