Pflanzlicher Fleischersatz, wie in Veganer und Vegetarier und Lifestyle-Esser nutzen, und rotes Fleisch haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Darmmikrobiota, die sich wiederum auf Körpergewicht sowie Leber- und Darmentzündungen auswirken. Gesünder ist laut einer chinesischen Studie der pflanzliche Fleischersatz. Foto: Dabarti/stock.adobe.com

Pflanzenbasiertes Fleisch ist gesund – Hohe Verarbeitungsstufe mindert diesen Vorteil

Chinesische Wissenschaftler haben sich im Tiermodell mit den Auswirkungen unterschiedlicher Verarbeitungsgrade von pflanzlichem Fleischersatz auf Blutwerte, Entzündungsparameter und Darmmikroorganismen beschäftigt. Demnach verringert eine hohe Verarbeitungsstufe gesundheitliche Vorteile von pflanzenbasiertem Fleischersatz.

Selbst das Münchner Oktoberfest umhegt Veganer

Vegane Weißwurst und vegane Currywurst auf dem Münchner Oktoberfest – was für ewig Gestrige ein Sakrileg, eine Kulturschande zu sein scheint, ist für viele Oktoberfest-Besucher zu einem kulinarischen Experiment geworden, das in den Bierzelten einige Gäste überzeugt hat. Pflanzlicher Fleischersatz ist in den vergangenen Jahren immer beliebter und trendy geworden. Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, pflanzliche Alternativen zu Fleisch zu probieren, sei es aus gesundheitlichen Gründen, aus ethischen Überlegungen oder um die Umweltbelastung zu reduzieren. Es gibt eine Vielzahl von pflanzlichen Fleischersatzprodukten auf dem Markt, die auf unterschiedlichen pflanzlichen Proteinen basieren, wie zum Beispiel Soja, Erbsen oder Weizen. Diese Produkte versuchen, den Geschmack und die Textur von Fleisch nachzuahmen, um eine ähnliche kulinarische Erfahrung zu bieten.

Allerdings sind viele pflanzliche Fleischersatzprodukte so stark verarbeitet und enthalten so viele Zusatzstoffe, dass sie als hochverarbeitete Lebensmittel (UPF) eingestuft werden müssen. Eine aktuelle Studie hat sich mit der Frage beschäftigt, ob die Vorteile pflanzlicher Fleischersatzprodukte durch die Zugabe zahlreicher Zusatzstoffe beeinträchtigt werden.

Gesund oder zu hoch verarbeitet?

In der Tiermodell-Studie wurden Mäuse mit verarbeitetem Fleischersatz auf pflanzlicher Basis, hochverarbeitetem Fleischersatz auf pflanzlicher Basis (jeweils auf Soja- und Erbsenbasis), wenig verarbeitetem rotem Fleisch und hochverarbeitetem rotem Fleisch gefüttert, um die gesundheitlichen Auswirkungen zu vergleichen. Die Wissenschaftler ermittelten Blutwerte, untersuchten Leber und Darm der Tiere und untersuchten den Mäusekot mit Blick auf 16s-rDNA und kurzkettige Fettsäuren zur Einschätzung der Diversität des Darmmikrobioms.

Fleisch-Ersatz kontra Original-Fleisch

Insgesamt wurden 50 Mäuse beginnend mit dem Alter von 3 Wochen über 42 Tage mit den unterschiedlichen Fleisch- und Fleischersatzprodukten gefüttert mit freiem Zugang zu Nahrung und Wasser. Alle Tiere wuchsen gut, hatten glattes und glänzendes Fell und es kam nicht zu Auffälligkeiten oder vorzeitigen Todesfällen.

Im Vergleich zur Kontrollgruppe wurde festgestellt, dass Mäuse in der Gruppe mit hochverarbeitetem Fleischersatz auf pflanzlicher Basis, in der Gruppe mit hochverarbeitetem rotem Fleisch und in der Gruppe mit wenig verarbeitetem rotem Fleisch deutlich an Gewicht zunahmen und es häufiger zu Darmentzündungen und Leberentzündungen kam. Die Diversität und Struktur der Darmmikrobiota war jedoch in beiden Gruppen mit pflanzenbasiertem Fleischersatz besser als in beiden Gruppen mit rotem Fleisch.

Hohe Verarbeitungsstufe ist ungesünder

Die Autoren schließen daraus, dass pflanzlicher Fleischersatz und rotes Fleisch unterschiedliche Auswirkungen auf die Darmmikrobiota haben, die sich wiederum auf das Körpergewicht und das Auftreten von Leber- und Darmentzündungen auswirken. Zudem sehen die Autoren pflanzlichen Fleischersatz im Vergleich zu rotem Fleisch als gesünder an. Eine hohe Verarbeitungsstufe verringert jedoch die Vorteile von pflanzenbasiertem Fleischersatz.

Die Verarbeitung von pflanzenbasiertem Fleischersatz sollte verbessert und die Menge der verwendeten Zusatzstoffe weiter reduziert werden, so das Fazit der Studienautoren.     DeutschesGesundheitsPortal/HealthCom/tok