
Eine COVID-19-Erkrankung ist mit einem erhöhten Risiko für eine neu auftretende Demenz verbunden ist. Impfungen gegen das Coronavirus beugen Erkrankungen und möglichen Langzeitfolgen wie etwa Long COVID vor. Foto: pilli/stock.adobe.com
Coronavirus wirkt nach: Durch eine COVID-19-Erkrankung steigt das Risiko auf eine Demenz
Eine aktuelle Metaanalyse konnte zeigen, dass Menschen nach einer COVID-19-Erkrankung ein signifikant erhöhtes Risiko haben, an einer neu auftretenden Demenz zu erkranken. Dieser Zusammenhang betraf insbesondere ältere Menschen über 65 Jahren.
Bisherige Forschungsergebnisse deuteten darauf hin, dass eine Erkrankung nach Infektion mit dem Coronavirus (COVID-19) das Risiko für die Entwicklung einer Demenz erhöhen könnte. Die durchgeführten Studien liefern jedoch widersprüchliche Ergebnisse. Das Ziel einer multinationalen Metaanalyse war es deshalb, die wissenschaftliche Literatur zum Zusammenhang zwischen COVID-19 und dem Risiko für eine neu auftretende Demenzerkrankung zusammenzufassen.
Metaanalyse über 15 Kohortenstudien mit über 24 Millionen Teilnehmern
Hierzu wurden die Datenbanken PubMed, Embase und Web of Science nach Kohortenstudien oder Fallkontrollstudien durchsucht, welche die Entwicklung einer neu auftretenden Demenz bei erwachsenen COVID-19-Überlebenden im Vergleich zu Menschen ohne COVID-19-Infektion untersuchten. Ausgeschlossen wurden Studien mit Teilnehmern unter 18 Jahren, mit bereits bekannter Demenz oder ohne ausreichende Angaben zum Demenzrisiko, wie das DeutschesGesundheitsPortal (DGP) berichtet.
Insgesamt wurden 15 retrospektive Kohortenstudien mit insgesamt 26.408.378 Teilnehmern analysiert. Die zusammenfassende Auswertung zeigte, dass eine COVID-19-Erkrankung mit einem erhöhten Risiko für neu auftretende Demenz verbunden ist. Dieses Risiko blieb auch im Vergleich zu Kontrollgruppen ohne COVID-19 sowie zu Gruppen mit anderen erhöht, jedoch nicht im Vergleich zu Influenza- oder Sepsis-Kohorten. Das erhöhte Risiko zeigte sich bei männlichen und weiblichen Studienteilnehmern sowie besonders bei älteren Menschen über 65 Jahren und blieb bis zu 24 Monate nach der Infektion bestehen.
COVID-19 könnte langfristige kognitive Folgen haben
Die Ergebnisse der Metaanalyse belegen einen signifikanten Zusammenhang zwischen einer COVID-19-Infektion und einem erhöhten Risiko für eine neu auftretende Demenz. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer Nachbeobachtung mit Blick auf kognitive Funktion und frühzeitiger Intervention nach schweren COVID-19-Erkrankungen, um möglichen langfristigen neurologischen Folgen entgegenzuwirken, so das Fazit der Autoren. DGP/HealthCom