Am Sonntag, 26. Oktober, werden nachts die Uhren von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt. Dann gilt wieder die Winterzeit. Für viele Meschen bedeutet die Zeitumstellung eine gesundheitliche, psychische Belastung. Foto: Jenny Sturm und photoschmidt/stock.adobe.com

Zeitumstellung auf den Winterrhythmus: Ein Drittel der Deutschen leidet unter gesundheitlichen Problemen

Für viele Menschen in Deutschland ist die Zeitumstellung eine Belastung: 31 Prozent hatten dadurch schon einmal gesundheitliche oder psychische Probleme. Das zeigt eine aktuelle, repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit. Besonders häufig betroffen sind Frauen: 39 Prozent berichten über Beschwerden. Bei Männern sind es 24 Prozent.

Die große Mehrheit der Bevölkerung hält die Zeitumstellung für überflüssig: 76 Prozent wünschen sich deren Abschaffung. Am Sonntag, 26. Oktober, werden nachts die Uhren von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt. Dann gilt wieder die Winter- beziehungsweise Normalzeit.

Müdigkeit an der Spitze der Beschwerden

Wie schon in den vergangenen Jahren klagen die meisten Betroffenen über Müdigkeit (75 Prozent) sowie über Einschlafprobleme oder Schlafstörungen (65 Prozent). Vier von zehn Betroffenen berichten über Konzentrationsprobleme, ein Drittel fühlt sich gereizt. Zudem leiden 16 Prozent unter depressiven Verstimmungen. Fast jeder Fünfte kam schon einmal zu spät zur Arbeit.

Frauen und Ältere stärker betroffen

Der Unterschied zwischen den Geschlechtern bleibt auffällig: Frauen leiden mit 39 Prozent fast doppelt so häufig unter gesundheitlichen Problemen im Zusammenhang mit der Zeitumstellung wie Männer (24 Prozent). Auch mit zunehmendem Alter nehmen die Beschwerden zu. Während bei den 18- bis 29-Jährigen rund 30 Prozent betroffen sind, steigt der Anteil bei den 45- bis 59-Jährigen auf 34 Prozent (plus fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr).

Ablehnung bleibt auf hohem Niveau

Trotz der anhaltenden Diskussion auf europäischer Ebene wünschen sich 76 Prozent der Befragten ein Ende der Zeitumstellung. Nur 22 Prozent halten sie noch für sinnvoll. Besonders hoch ist die Ablehnung in Ostdeutschland (82 Prozent). Im Norden Deutschlands ist die Zustimmung mit 30 Prozent am größten und damit deutlich um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Die jüngeren Befragten zwischen 18 und 29 Jahren stehen der Umstellung mit 33 Prozent etwas positiver gegenüber, während ältere Generationen sie mit großer Mehrheit ablehnen – nur 19 Prozent halten die Zeitumstellung bei den über 60jährigen für sinnvoll.

EU uneins über Abschaffung

In Deutschland wurde die Sommerzeit im Jahr 1980 eingeführt – ursprünglich, um Energie zu sparen. Seit 1996 gilt sie EU-weit. Obwohl das Europäische Parlament bereits 2019 eine Abschaffung beschlossen hat, fehlt bis heute eine Einigung der Mitgliedsstaaten darüber, ob künftig dauerhaft die Normal- oder die Sommerzeit gelten soll.

Info

Für einen besseren Schlaf rund um die Zeitumstellung bietet die DAK-Gesundheit auf www.dak.de/schlaf ein umfangreiches Informationsangebot mit Tipps und einem digitalen Schlaftagebuch an. Damit können Betroffene ihren Schlaf-Wach-Rhythmus dokumentieren und Störungen gezielt entgegenwirken. Denn wer seinen Schlaf kennt, kann die Zeitumstellung besser verkraften – egal, wie lange sie uns noch begleitet.

Die repräsentative Bevölkerungsumfrage zur Zeitumstellung durch Forsa fand vom 30. September bis 2. Oktober 2025 statt. 1003 Menschen wurden bundesweit befragt.

Wie Deutschland heute schläft

Wenn am letzten Oktoberwochenende die Uhren umgestellt werden, geraten nicht nur Tagesrhythmen durcheinander – auch die Bedeutung des Schlafens rückt wieder ins Bewusstsein. Und laut einer aktuellen Auswertung von YouGov im Auftrag von XXXLutz zeigt sich: Die junge Generation hat längst erkannt, wie wichtig guter Schlaf ist.

74 Prozent der Gen Z nennen das Bett als ihr unverzichtbarstes Möbelstück, während das Sofa mit nur fünf Prozent abgeschlagen auf dem letzten Platz landet. Mit zunehmendem Alter verschiebt sich der Fokus etwas – aber selbst dann bleibt das Bett mit 58 Prozent unangefochten an der Spitze. Das Sofa holt zwar auf (rund 20 Prozent), doch klar ist: Deutschland ist Bett-Nation.

Wenn Schlaf zum Lifestyle-Thema wird

Rund um die Zeitumstellung beschäftigen viele Menschen Fragen wie: Wie finde ich wieder in den Rhythmus? Oder: Wie kann ich meinen Schlaf verbessern? Schlaf ist ein viel diskutiertes Thema: Experten debattieren, ob wir wirklich acht Stunden benötigen, während andere die optimale Abend- und Schlaf-Routine erforschen. Hinzu kommen TikTok-Trends zu Schlaffrisuren und Hautpflege während der Nacht. Klar ist: Schlaf wird zunehmend als Teil des Lifestyles verstanden. Komfort, Ästhetik und Erholung verschmelzen zu einem neuen Wohntrend. Das Schlafzimmer ist längst kein reiner Funktionsraum mehr, sondern ein Ausdruck von Selfcare, Designbewusstsein und Achtsamkeit.

Schlaf ist individuell

Auch die Nutzung des Zuhauses unterscheidet sich deutlich zwischen den Lebensphasen und Lebensformen. Die folgenden Unterschiede zeigen: Schlaf ist individuell.

● Getrennt Lebende verbringen mit 97 Prozent die meiste Zeit zu Hause schlafend – das Zuhause wird zum Rückzugsort.

● In eingetragenen Lebenspartnerschaften steht Schlafen mit 77 Prozent deutlich seltener im Vordergrund.

● Azubis nutzen ihr Zuhause am wenigsten zum Schlafen (78 Prozent) – sie sind mobil, flexibel und selten daheim.      pm/tok