Der Verlust von Arbeit aufgrund einer Krebsdiagnose stellt nicht nur einen Verlust für die Gesellschaft, sondern auch für die Lebensqualität der Betroffenen selbst dar. Dass Krebspatienten ihre Erwerbstätigkeit fortsetzen können, ist wichtig – für die Betroffenen und die Gesellschaft. Foto: ordinary042/stock.adobe.com

Warum es wichtig ist, Krebspatienten zurück ins Berufsleben zu bringen

Über 500.000 Menschen pro Jahr erhalten in Deutschland die Diagnose „Krebs“. Viele erkranken bereits relativ jung daran. Das zeigen Zahlen, die das Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) im Robert Koch-Institut (RKI) in Kooperation mit der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) ausgewertet hat. Dass diese Patienten ihre Erwerbstätigkeit fortsetzen oder im Laufe der Zeit wiederaufnehmen können, ist wichtig – für die Betroffenen und die Gesellschaft.

Ein Drittel der neuen Krebs-Fälle trifft Erwerbstätige

„Deutschland hat einen Fachkräftemangel. Die Bundesagentur für Arbeit weist für Anfang des Jahres 2023 ca. 760-780.000 offene Stellen aus, von denen ein erheblicher Anteil nicht besetzt werden kann, da passende qualifizierte Arbeitskräfte fehlen“, schreibt ein Autoren-Team von RKI und DKG in einer Veröffentlichung. Ein Grund: die demografische Entwicklung.

Und: „Die geburtenstarken Jahrgänge befinden sich nun in einem Lebensalter, in dem das Risiko einer Krebserkrankung ansteigt. Damit steigt auch das Risiko, dass diese Menschen ungewollt (temporär) nicht mehr erwerbstätig sein können.“

Insgesamt sind gut ein Drittel aller Menschen, die jedes Jahr neu an Krebs erkranken, „im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 Jahren“, heißt es beim ZfKD. Besonders hoch liegt der Anteil bei Brustkrebs- (50 %), Hautkrebs- (46 %) und Gebärmutterkrebs-Diagnose (42 %). Die absolute Anzahl der Betroffenen im erwerbsfähigen Alter ist über die vergangenen 2 Jahrzehnte relativ konstant geblieben. Laut den Daten ist jedoch ein „leichter Anstieg durch mehr Krebsdiagnosen im erwerbsfähigen Anteil bei den Frauen“ zu sehen, wie Pharma-Fakten.de berichtet.

Krebspatienten immer länger erwerbsfähig

Gut, dass die medizinischen Möglichkeiten, Krebs in seine Schranken zu weisen, immer besser werden. Die Patienten treten heute immer später in die Erwerbsminderungsrente ein – das zeigen Analysen aus Deutschland. „Die Teilhabe am selbstbestimmten Berufsleben für Krebspatienten steigt – im Durchschnitt nehmen Personen mit Krebserkrankungen im Jahr 2015 2,2 Jahre länger am Erwerbsleben teil als noch im Jahr 2001“, so der Pharmaverband vfa.

Möglich sei das unter anderem „durch den Beitrag moderner Krebsmedikamente.“ Eine Studie aus Deutschland aus dem Jahr 2019 kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass es den meisten Langzeitüberlebenden von Brust-, Prostata- und Darmkrebs im erwerbsfähigen Alter möglich ist, wieder zu ihrer Arbeit zurückzukehren oder eine neue Stelle anzutreten.

Arbeit gibt Krebspatienten Halt im Alltag

„Erwerbstätigkeit hat nicht nur einen hohen Stellenwert aufgrund des daraus resultierenden Einkommens, sondern ist ein wichtiger Aspekt gesellschaftlicher Teilhabe“, schreibt das Autoren-Team vom RKI und DKG. „Erwerbstätigkeit gibt den Betroffenen neben oder nach der Erkrankung Struktur für den Alltag und kann identitätsgebend sein. Der Verlust von Arbeit aufgrund einer Krebsdiagnose stellt somit nicht nur einen Verlust für die Gesellschaft, sondern auch für die Lebensqualität der Betroffenen selbst dar“.

Es brauche „mehr Berücksichtigung der Relevanz der Erwerbstätigkeit bei Menschen mit einer Krebserkrankung, aber auch anderen schweren Erkrankungen.“ Das zeigt: Längst geht es nicht mehr nur um die Frage, wie die Menschen länger leben – sondern wie sie länger gesund leben. Antworten kann unter anderem pharmazeutische Spitzenforschung geben – wenn sie innovative Arzneimittel und Impfstoffe verfügbar macht, die ein Altern mit hoher Lebensqualität ermöglichen. pharma-fakten.de