Liebeskummer tut weh. Doch Verdrängen sollte man ihn nicht. Besser ist es, mit der richtigen Taktik durchs Tief zu gehen. Foto: sergign (KI-generiert)/stock.adobe.com

Tipps gegen Liebeskummer und warum es uns danach oft besser geht als vorher

Eine Trennung kann schrecklich wehtun – wie ein Drogenentzug, bis hin zu Schmerzen und Verzweiflung. Denn sie ist immer ein universeller Bruch in der eigenen Biografie und braucht Zeit zur Aufarbeitung. Die gute Nachricht: Nach dem Kummer sind viele glücklicher als zuvor.

Wer die fünf Phasen des Liebeskummers geschafft hat, akzeptiert das Alleinsein und blickt wieder nach vorne Richtung Zukunft, wie das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ berichtet. Wichtig ist: Alle Phasen von Liebeskummer durchlaufen, um ihn zu bewältigen.  

Liebeskummer lässt sich in fünf Phasen unterteilen

In Phase Eins liegt die Trennung bereits in bedrohlicher Nähe – wahrhaben will man das nicht. Erst im Nachhinein wird vielen klar, dass in der Partnerschaft schon lange nichts mehr gepasst hat.

In Phase Zwei ist Schluss. Viele empfinden den Schmerz in diesem Moment, als wäre ihnen das Herz herausgerissen worden. Viele fangen an, zu fantasieren: Streitereien, Langeweile, kein Sex – sämtliche Punkte, die vielleicht mal genervt haben, sind vergessen. Eigentlich war alles wunderbar, machen sich Verlassene jetzt vor.

In Phase Drei verwandelt sich die Lähmung manchmal in neu gewonnenen Eifer. Es wird in den Angriffsmodus geschaltet. Ziel: Ex-Partner oder die Ex-Partnerin zurückgewinnen.

In Phase Vier dominieren Trauer und Wut. An Ex-Freundin oder -Freund wird kein gutes Haar gelassen. Eigentlich war man schon immer zu gut für die andere Person!

In Phase Fünf, arrangiert man sich endlich damit, dass es kein Happy End gibt. Aus dem Wir-Gefühl entwickelt sich ein Ich. Der Blick richtet sich langsam wieder in die Zukunft.

Wie lange Liebeskummer dauert, ist unterschiedlich. Manchmal ein paar Monate, andere brauchen ein Jahr und länger. Nach zwei Jahren sind die meisten wieder in der Lage, sich in Sachen Liebe neu zu orientieren. Eine Studie zeigt sogar, dass es vielen Menschen nach einer überwundenen Trennung besser geht als vorher. Die Teilnehmenden gaben an, wichtige Erfahrungen gemacht zu haben, die ihr Leben besser machten; selbstbewusster geworden zu sein, persönlich gewachsen zu sein.

Mit der richtigen Taktik kommt man besser durchs Tief

Liebeskummer tut weh. Doch Verdrängen sollte man ihn nicht. Besser ist es, durch das Tief zu gehen – aber mit der richtigen Taktik. Tipps gegen Liebeskummer, Geschichten von Betroffenen, relevante Links und sogar eine passende Playlist finden Sie in der aktuellen „Apotheken Umschau“. Hier lesen Sie fünf Tipps für eine erfolgversprechende Taktik gegen Liebeskummer.

1. Kontaktverbot!

Am Anfang ist es wichtig, den Kontakt zum oder zur Ex radikal zu kappen. Wenn sich nicht jeder Kontakt vermeiden lässt: kalt wie ein Stein sein. Kein Small Talk, nur nüchterne Infos und „Tschüss“!

2. Nicht verdrängen

Wer Liebeskummer betäubt und verdrängt, wird ihn nicht los. Das hindert nur langfristig daran, gute Beziehungen zu führen. Besser ist es, alle fünf Phasen des Liebeskummers zu durchlaufen – von der Vorahnung bis zur Akzeptanz.

3. Feste Zeiten einplanen

Es wird einfacher, Liebeskummer zu ertragen, wenn man feste Zeiten reserviert. Sie wollen traurig sein und Liebeskummer-Musik hören? Das dürfen Sie. Aber nur an einem bestimmten Termin. Schwappt der Kummer außerhalb des Termins nach oben und quält, kann man ihn unterbrechen mit dem Wissen, dass jetzt nicht der passende Zeitpunkt ist.

4. Reden hilft!

Reden hilft, um Liebeskummer leichter zu überwinden. Für alle zuhörenden Freundinnen und Freunde gilt: keine klugen Ratschläge geben, sondern nur das Leid anhören.

5. Keine Hoffnungen machen

„Wenn Sie den Heilungsprozess beginnen möchten, dürfen Sie sich keine Hoffnung auf die Rückkehr des Partners machen“, sagt die Mannheimer Psychotherapeutin Dr. Doris Wolf. Eine Übung: Stellen Sie sich vor den Spiegel, schauen Sie sich in die Augen und sagen Sie laut: „Ich bin bereit zu akzeptieren, dass es vorbei ist.“     pm