
Die echte Grippe ist keine Erkältung. Sie kann schwer oder im schlimmsten Fall sogar tödlich verlaufen. Insbesondere für Risikogruppen wie ältere, vorerkrankte oder schwangere Personen stellt sie eine ernstzunehmende Erkrankung dar. Die Impfung wird daher auch für diese Personengruppen empfohlen. Foto: auremar/stock.adobve.com
Massive Grippewelle in Baden-Württemberg: Impfung auch jetzt noch sinnvoll
Derzeit breiten sich Grippeviren in Baden-Württemberg rasant aus. Neben der Einhaltung allgemeiner Hygienemaßnahmen kann auch eine Impfung zum jetzigen Zeitpunkt noch schützen. Und ein Ende ist anscheinend noch nicht absehbar: „Die Anzahl der Erregernachweise ist in Pforzheim und dem Enzkreis derzeit noch steigend“, hieß es Ende Januar 2025 vonseiten des Enzkreis-Landratsamts. 2024 habe die Grippesaison insgesamt gut drei Monate gedauert.
Mitte Januar waren im Enzkreis in der Birkenfelder Ludwig-Uhland-Schule 300 Menschen vom Ausbruch von Influenza B betroffen. Auch am nahen Neuenbürger Gymnasium gab es hohe Krankenzahlen. Weitere größere Grippe-Ausbrüche mit 20 oder mehr infizierten Menschen waren bis Ende Januar nicht bekanntgeworden.
In dieser Saison trifft es vermehrt Kinder und Jugendliche
In Baden-Württemberg erkranken derzeit viele Menschen an der saisonalen Grippe (Influenza). Dem Landesgesundheitsamt wurden allein in der Kalenderwoche 5 insgesamt 4195 Influenza-Fälle gemeldet. Das ist vergleichbar mit dem Grippegeschehen im Vorjahr, jedoch sind in dieser Saison häufiger Kinder und Jugendliche betroffen. In Baden-Württemberg ist fast ein Drittel der Erkrankten in der letzten Woche unter 18 Jahre alt.
Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen auch, dass derzeit ungewöhnlich viele Kinder wegen einer schweren akuten respiratorischen Infektion im Krankenhaus behandelt werden müssen. Vermutlich hat die Grippewelle noch nicht ihren Höhepunkt erreicht.
Anzahl und Inzidenz der in Kalenderwoche 1- 5 an das Landesgesundheitsamt übermittelten Grippefälle, Stand 07.02.2025, Quelle: LGA
0 – 5 Jahre | 6 – 18 Jahre | Über 18 Jahre | Gesamt | |
Gemeldete Fälle 2025 | 1218 | 1726 | 7409 | 10353 |
Gemeldete Fälle 2024 | 1378 | 971 | 8238 | 10587 |
Impfung wirkt gegen zirkulierende Grippe-Viren
Allgemeine Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und Abstand zu Erkrankten können vor einer Ansteckung schützen. Laut RKI ist auch eine Grippeimpfung zum jetzigen Zeitpunkt noch sinnvoll. Auswertungen des Nationalen Referenzzentrums (NRZ) für Influenzaviren zeigen, dass der saisonale Grippe-Impfstoff gut wirksam gegen die aktuell zirkulierenden Grippe-Viren ist.
Gesundheitsminister Manne Lucha hat daher am Freitag, 7. Februar 2025 in Stuttgart erneut und mit Nachdruck zum Impfen aufgerufen: „Lassen Sie sich jetzt noch impfen, eine Grippe-Impfung ist bei niedergelassenen Ärzten und auch in Apotheken möglich.“
Die echte Grippe ist keine Erkältung. Sie kann schwer oder im schlimmsten Fall sogar tödlich verlaufen. Insbesondere für Risikogruppen wie ältere, vorerkrankte oder schwangere Personen stellt sie eine ernstzunehmende Erkrankung dar. Die Impfung wird daher auch vor allem für diese Personengruppen empfohlen.
Imfung für Schwangere schützt auch Neugeborene
Durch die Grippeimpfung der Mutter werden in der Regel Antikörper an das ungeborene Kind weitergegeben, so dass der Säugling in den ersten Lebensmonaten vor der Influenza weitgehend geschützt ist. Mehrere Studien haben nachgewiesen, dass eine Grippeimpfung in der Schwangerschaft zu weniger Grippeerkrankungen und zu weniger Klinikeinweisungen von Säuglingen führt. Da Säuglinge erst ab dem sechsten Monat selbst gegen Grippe geimpft werden dürfen, empfiehlt die STIKO für gesunde Schwangere eine Impfung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel. Diese Impfung der werdenden Mutter ist desglb bedeutsam, weil bei Neugeborenen mit ihrem schwachen Immunsystem eine Influenza erhöhte Komplikationen verursachen kann.
Grippeimpfung kombiniert mit COVID-19-Schutz
Die Symptome von Grippe und COVID-19 sind ähnlich, was insbesondere in den Wintermonaten, wenn beide Erkrankungen zirkulieren, problematisch sein kann. Für Kinder, die bereits gegen COVID-19 geimpft sind, stellt die Grippeimpfung keine zusätzliche Belastung dar. Beide Impfungen können übrigens gleichzeitig verabreicht werden, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten. Die Grippeimpfung selbst schützt nicht vor den schweren Folgen einer COVID-19-Erkrankung, da es sich hier um unterschiedliche Viren handelt. pm