Allergisches Asthma und Rhinitis stehen laut einer Studie in engem Zusammenhang mit dem Verlust des sexuellen Interesses bei einigen Erkrankten. Foto: Nomad_Soul/stock.adobe.com

Libidoverlust bei allergischer Rhinitis und Asthma

Aktuelle Forschungsdaten deuten auf einen höheren Prozentsatz von Menschen mit Libidoverlust unter allen Menschen mit allergischen Atemwegserkrankungen hin. Dieser Zusammenhang sollte in der ärztlichen Praxis stärker berücksichtigt werden.

Die Veränderungen des sexuellen Verlangens bei allergischen Atemwegserkrankungen und Asthma sind bisher nur unzureichend untersucht worden, wie das DeutschesGesundheitsPortal (DGP) berichtet. Mexikanische Forscher haben sich nun zum Ziel gesetzt, den Zusammenhang zwischen allergischer Rhinitis und Asthma bei Erwachsenen und dem Verlust des sexuellen Interesses zu untersuchen.

Vergleich und Kontrollen

In einer Querschnittsstudie wurden drei Gruppen von Probanden verglichen:

  • Patienten mit allergischer Rhinitis
  • Patienten mit allergischem Asthma
  • Kontrollgruppe

Der Verlust des sexuellen Interesses (Libidoverlust) wurde mit dem Beck Depression Inventory-II bewertet, das eine Skala zur Bewertung dieses Merkmals enthält.

Verlust des sexuellen Interesses bei vielen Asthmapatienten

Die Prävalenz des Libidoverlusts bei Patienten mit allergischem Asthma lag bei 48,8 %, bei Patienten mit allergischer Rhinitis bei 39,5 % und in der Kontrollgruppe bei 20,2 %. In multivariaten Modellen wurde unabhängig voneinander ein positiver Zusammenhang zwischen einem Verlust der Libido und allergischem Asthma (Odds Ratio, OR: 2,4; p = 0,005) und allergischer Rhinitis (OR: 2,1; p = 0,03) festgestellt.

Zu den weiteren assoziierten Faktoren gehörten in beiden Modellen, dass die Probanden Frauen waren (p < 0,001) und in einer Partnerschaft lebten (p < 0,001). Es wurde kein signifikanter Zusammenhang mit dem Alter (≥ 40 Jahre), Rauchen, Alkoholkonsum, körperlicher Aktivität oder Übergewicht festgestellt.

Libidoverlust in Therapie und Alltag berücksichtigen

Allergisches Asthma und Rhinitis stehen laut der Autoren in engem Zusammenhang mit dem Verlust des sexuellen Interesses. Weitere assoziierte Faktoren waren weibliches Geschlecht und das Zusammenleben mit einem Partner. Der Verlust des sexuellen Interesses sollte bei Patienten mit allergischem Asthma oder allergischer Rhinitis deshalb stärker berücksichtigt werden. Im Optimalfall sollte den Betroffenen spezialisierte psychologische Hilfe angeboten werden. Wichtig ist dabei, das offene Gespräch mit dem Arzt zu suchen. DGP/tok