Eine Einkaufsfahrt mit dem Auto verursacht CO2, während das Fahrrad oder der Gang zu Fuß umweltfreundliche Alternativen sind. Wer das Fahrrad nimmt, entscheidet sich zudem für zusätzliche Bewegung und beugt so zahlreichen gefährlichen Krankheiten vor. Foto: upixa/stock.adobe.com

Erdüberlastungstag: Wie kann ich gesund und zugleich klimafreundlich leben?

Am 2. Mai ist der sogenannte Erdüberlastungstag für Deutschland. Die Folgen sind bereits sicht- und fühlbar: der Klimawandel, der auch die eigene Gesundheit bedroht. Viele stellen sich deshalb die Frage: Mit welchem Verhalten kann ich die Umwelt schonen und gleichzeitig etwas für meine Gesundheit tun? Die Stiftung Gesundheitswissen gibt Tipps für eine klimafreundliche Lebensweise, die zugleich gesundheitliche Vorteile bieten kann.

Wenn jeder auf der Welt so leben würde, wie die Menschen in Deutschland, wären die natürlichen nutzbaren Ressourcen sowie die verkraftbaren Emissionen für das ganze Jahr bereits Anfang Mai aufgebraucht. Zu diesem Ergebnis kommt die Organisation Global Footprint Network in ihrer jährlichen Berechnung. Darunter leidet unser Planet und das hat auch Auswirkungen auf den Menschen. Die Stiftung Gesundheitswissen gibt einen Überblick, wie man gesund und klimafreundlich leben kann.

Mit Muskelkraft wird Fortbewegung klimaneutral und gesund

Oft sind es die kleinen Entscheidungen im Alltag, die einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit und das Klima haben. Das zeigt sich zum Beispiel an der Wahl des Fortbewegungsmittels. Eine Fahrt mit dem Auto verursacht CO2, während das Fahrrad oder der Gang zu Fuß umweltfreundliche Alternativen sind und zur Verbesserung der Luftqualität beitragen. Wer das Fahrrad nimmt, entscheidet sich zudem für zusätzliche Bewegung.

Regelmäßige Bewegung kann vor Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, verschiedenen Krebsarten, Übergewicht oder Depressionen schützen. Außerdem sorgt man für mehr Selbstständigkeit und Beweglichkeit im Alter.

Fleischarm Treibhausgase einsparen und Krankheiten vorbeugen

Der Nahrungsmittelverbrauch in Europa war 2019 für 31 Prozent des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Fleisch – vor allem Rindfleisch – verursachte den höchsten Ausstoß an Treibhausgasen, während pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Getreide am klimafreundlichsten sind. Studien zeigen, dass pflanzliche Lebensmittel der Umwelt weniger schaden als tierische. Damit ist klar, dass eine klimaschonende Ernährung möglichst wenig oder gar kein Fleisch enthält.

Eine fleischreduzierte Ernährung hat aber auch positive gesundheitliche Effekte. Eine ausgewogene vegetarische Ernährung reduziert das Risiko von Krankheiten wie Herzinfarkten, Schlaganfällen, Diabetes sowie bestimmten Krebsformen.

Nachhaltige Ernährung fängt beim Einkauf an

Bereits die Herstellung von Lebensmitteln trägt zum Ausstoß von Treibhausgasen bei. Insofern können Verbraucher bereits beim Einkauf im Supermarkt darauf achten, nachhaltige Lebensmittel zu kaufen. Lebensmittel gelten als nachhaltig, wenn sie:

  • möglichst wenig verarbeitet sind,
  • nahe am Wohnort angebaut und hergestellt werden,
  • aus Bio-Landwirtschaft stammen,
  • nur in der Zeit des Jahres erhältlich sind, wo sie auch geerntet werden (saisonal) und
  • nicht oder kaum verpackt sind.

Wie super sind Superfoods?

Wenn Sie nun alles richtig machen wollen für Ihre Gesundheit und nach Superfoods suchen, könnte Ihnen schnell auffallen, dass diese Wunderlebensmittel ausgerechnet nicht nahe am Wohnort angebaut werden. Wie funktioniert das dann mit dem nachhaltigen Einkauf?

Bei Superfoods handelt es sich meist um Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide oder Samen aus fernen Ländern. Sie alle sind besonders reich an sogenannten Mikronährstoffen. Dazu zählen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Zudem sollen Superfoods auch viele Antioxidantien und wertvolle Fette wie Omega-3-Fettsäuren enthalten. Wegen dieser Nährstoffe gelten Superfoods als besonders gesund, erklärt die Stiftung Gesundheitswissen.

Aber, so ist auf der Stiftungswebseite zu lesen: Der Begriff Superfoods ist jedoch nicht genormt, sondern ein Werbebegriff ohne einheitlich festlegte Definition. Superfoods haben laut Werbung ganz verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften, die jedoch größtenteils nicht wissenschaftlich belegt sind. Viele heimische Obst- und Gemüsesorten, Getreidearten, Hülsenfrüchte und Kräuter sind reich an gesunden Nährstoffen und stehen den exotischen Superfoods in nichts nach. In Schwarzen Johannisbeeren zum Beispiel steckt mehr als dreimal so viel Vitamin C (175 mg/100 g) wie in getrockneten Goji-Beeren (48 mg/100 g).

Heimische Superfoods sind zum Beispiel

  • Brombeeren – reich an verschiedenen Vitaminen sowie an Mineralstoffen wie Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen
  • Haselnüsse – wertvolle einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, viel Eiweiß und reichlich Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Kalzium und Magnesium
  • Petersilie – Vitamine und reichlich Folsäure und Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium und Magnesium
  • Spinat – gute Eisenquelle, reich an Vitaminen, Folsäure und Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium und Magnesium
  • Hafer – viele Eiweiße, ungesättigte Fettsäuren und Mineralstoffe, komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe

Heimische Lebensmittel sind zudem oftmals preiswerter als die Exoten. Da sie nicht so weit transportiert werden müssen, schont man mit ihrem Kauf auch die Umwelt. Eine gesunde Ernährung ist also auch mit heimischen Super-Lebensmitteln möglich. pm