
Ein Kreuzbandriss kann die sportliche Karriere für lange Zeit lahmlegen, wie es auch der brasilianische Fußballspieler Neymar erlebt hat. Jährlich verletzen sich bis zu 100.000 Menschen in Deutschland am Knie, so die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie. Foto: karaboux/stick.adobe.com
Ein Jahr Pause für Fußballstar Neymar wegen Kreuzbandriss – So gelangt man wieder zu alter Beweglichkeit
Menschen, die aktiv sind und regelmäßig Sport treiben, sind besonders anfällig für einen Kreuzbandriss. Diese Erfahrung musste auch der brasilianische Fußballstar Neymar machen, der sich eine solche Knieverletzung zuzog und nach seiner OP für ein Jahr ausfiel und seine sportliche Karriere pausieren musste. Doch nicht nur im Profisport ist eine solche Verletzung üblich, denn auch wer privat regelmäßig Sport treibt und aktiv ist, kann einen Kreuzbandriss erleiden.
Bis zu 100.000 Menschen mit Verletzungen am Knie pro Jahr in Deutschland
Laut der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie sind jährlich bis zu 100.000 Menschen von Verletzungen am Knie betroffen. Häufig ist eine Operation erforderlich, anschließend folgt eine zeitintensive Nachbehandlung.
Wer wieder ganz zur alten Stärke und Beweglichkeit finden möchte, hat unterschiedliche Möglichkeiten, um dies mithilfe von Trainingseinheiten und therapeutischen Maßnahmen zu fördern. Mit der richtigen Behandlung kann es jedoch gelingen, den Heilungsprozess optimal zu unterstützen.
„Ich weiß, wie es ist, wenn die Ärzte einem sagen, dass man nie wieder richtig Sport machen kann“, sagt Mone Dusek, Expertin für Sport- und Ernährungstherapie. Trotz schlechter Prognosen fand sie einen Weg, ihr Knie nach der OP wieder fit zu machen. Wie die Regenerierung eines Kreuzbandrisses schnell voranschreitet, verrät sie nachfolgend.

Erste Behandlungen zur Schmerzlinderung
Bei jeder Knieverletzung ist die Zeit ein essenzieller Faktor. Je schneller eine Diagnose erstellt wird, desto besser, denn Verzögerungen können gerade beim Kreuzbandriss zu Folgeverletzungen führen. Der erste Gang sollte daher immer der zum Kniespezialisten oder Orthopäden sein, der das Problem genau benennt und einen Behandlungsplan erstellt.
Diese Behandlung kann mit oder ohne Operation erfolgen. Die ärztlichen Anweisungen sollten jedoch in jedem Fall genauestens befolgt werden. Der erste Schritt lautet immer, im Alltag möglichst zeitnah wieder mobil zu werden, bevor Patienten dann ihre berufliche Einsatzfähigkeit und sportliche Aktivität angehen. Zudem sind präventive Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Verletzungen wichtig.
Aktivitätslevel passend zur Belastbarkeit erhöhen
Die therapeutischen Maßnahmen nach dem Kreuzbandriss werden behutsam an die Heilungsphase und die individuelle Zielsetzung des Patienten und des Arztes angepasst. Wenn wieder Schmerzen oder Schwellungen auftreten, sollte man auf jeden Fall einen Kniespezialisten hinzuziehen. Physiotherapie und passende Trainingseinheiten helfen dabei, die Belastbarkeit Schritt für Schritt zu steigern. Fortschritte sollten dokumentiert werden, um Erfolge aufzuzeigen und Rückschritte schnell zu erkennen. In diesem Zusammenhang sind auch Übungsprogramme für zu Hause wichtig, mit denen Patienten eigenständig an ihrer Regeneration arbeiten.
Die Nachbehandlung muss unbedingt ernst genommen werden. Allerdings darf der Patient die Belastung auch nicht zu schnell steigern. Gerade Sportler sind dafür anfällig und müssen gut auf sich achten. Üblicherweise entwickelt der Trainer einen Plan, der alle wichtigen Aspekte und den Gesundheitszustand des Verletzten berücksichtigt. Dazu nimmt er konkrete Tests wie „Return to Sport“ vor, um sicherzustellen, dass der Wiedereinstieg gelingt und keine Rückschläge verursacht. Dabei wird nicht nur der bisherige Fortschritt, sondern auch die Tagesform des Patienten sowie dessen spezielle Ziele und Anforderungen an das Knie einbezogen.
Weitere Maßnahmen, die zur Heilung beitragen
Das Training ist ein entscheidender Aspekt der Nachbehandlung bei einem Kreuzbandriss. Darüber hinaus gibt es eine ganze Fülle von Ansätzen, die bei der Regeneration unterstützen, den Heilungsprozess fördern und Schmerzen lindern können. Als hilfreich haben sich bei vielen Betroffenen unter anderem Massagen sowie manuelle Lymphdrainagen erwiesen. Dazu helfen Lauf- und Ganganalysen oder Schulungen, die auch im Wasser erfolgen können, sowie die Elektrotherapie.
Allgemein gilt für die Nachbehandlung: Wer seinen gesamten Körper stärkt, vermeidet Fehlbelastungen, die zu Schmerzen führen können. Ernährungsberatungen helfen dabei, die Regeneration mit den richtigen Nährstoffen wie Eiweiß, Mikronährstoffen und ungesättigten Fettsäuren zu stützen. Neben einem individuellen Ernährungsplan, der die Versorgung mit den wichtigsten Nährstoffen sicherstellt, sollten aber auch die Möglichkeiten des Einkaufs und der Zubereitung, die nach einer Verletzung meist nicht im normalen Maß möglich sind, beachtet werden.
Auch die psychische Unterstützung kann während dieser belastenden Zeit sinnvoll sein, vor allem bei Sportlern und anderen leistungsorientierten Patienten. Zudem sollten zwischen den Übungen immer auch ausreichende Ruhephasen eingeplant werden, in denen das Knie hochgelagert wird. Für Mone Dusek ein absolutes Muss: „Wichtig ist Geduld, denn jede Genesung braucht ihre Zeit.“ pm
Info
Mone Dusek ist die Gründerin von Enduring Fitness. Als Personal Trainerin, Ernährungstherapeutin und Coach mit diversen Zusatzqualifizierungen unterstützt sie Menschen auf dem Weg zu einem nachhaltig gesunden Lebensstil, gleich ob es um eine bessere sportliche Fitness, die Traumfigur oder eine schnelle Rehabilitation nach einer Operation geht. Mehr Informationen unter https://www.enduring.fitness/