Um sich sicher zu fühlen, greifen kleine Kinder auf das zurück, was ihnen Geborgenheit vermittelt. Das muss nicht immer die Zuwendung der müden Eltern sein. Um zurück in den Schlaf zu finden, kann auch das Schmusen mit einem Kuscheltier hilfreich sein. Foto: bmf-foto.de/stock.adobe.com

Das hilft gegen typische Schlafprobleme bei kleinen Kindern

Schlafmangel und Elternsein – das gehört ja irgendwie zusammen. Die gute Nachricht: Irgendwann kommt der Schlaf wieder; und bis dahin lassen sich die nächtlichen Probleme zumindest mit ein paar Tricks besser hinnehmen.

Die neue Ausgabe des Apothekenmagazins „ELTERN“ zeigt die häufigsten Schlafprobleme im großen Titelthema auf und gibt Tipps, wie man sie am besten übersteht.

Schlafproblem 1: Keine Lust auf Schlafengehen

Wenn die Kleinen nicht ins Bett wollen, lohnt sich ein genauer Blick, ob das Kind überhaupt müde ist. Vielleicht hat es einen Entwicklungssprung gemacht und kommt mit einer Stunde weniger Schlaf aus. Vielleicht war der Mittagsschlaf zu lang oder der Tag nicht aktiv genug. Was hilft? Nach etwa einer halben Stunde sollten Kinder in den Schlaf finden. Dauert es regelmäßig eine Stunde oder länger, dann sollte man sich am besten Unterstützung holen, rät Schlafmedizinerin Barbara Schneider.

Und vielleicht hilft es, den Schlafplatz checken: Je nach Gewohnheiten kann es helfen, umzugestalten (Jalousien, die besser abdunkeln) oder neue Regeln einzuführen (im Bett wird tagsüber nicht getobt).

Schlafproblem 2: Viele Unterbrechungen

„In etwa 45 bis 60 Minuten durchlaufen Kinder einmal alle Schlafphasen, bei Erwachsenen dauert das 90 bis 120 Minuten. Wenn Kinder am Ende eines Zyklus wach werden, finden manche nicht zurück in den Schlaf“, erklärt Diplom-Psychologin Prof. Dr. Angelika Schlarb. Um sich sicher zu fühlen, greifen sie auf das zurück, was ihnen Geborgenheit vermittelt und was sie gelernt haben: Nuckeln, Schaukeln, Zuwendung.

Je nach Alter können Kinder aber auch neue Strategien erlernen, um zurück in den Schlaf zu finden. Mit einem Kuscheltier schmusen zum Beispiel oder Fingerspiele machen. Eine individuelle Beratung bei diesem Schlafproblem kann sich aber lohnen, am besten in der Kinderarztpraxis ansprechen.

Schlafproblem 3: Der Nachtschreck

Das Kind schläft tief und selig, plötzlich brüllt es und lässt sich nicht beruhigen. Große Ereignisse wie ein neues Geschwisterchen oder eine neue Kita wirken verstärkend. Für Eltern gilt: Ruhig bleiben, das Kind begleiten. Tritt der Nachtschreck häufiger oder in intensiveren Episoden auf, sollte man den Kinderarzt ansprechen.

Schlafproblem 4: Kein Schlaf ohne Körperkontakt

Mama bedeutet Sicherheit – kein Wunder, dass viele Säuglinge am besten im Arm von Eltern oder nahen Verwandten schlafen. Ziel ist, dass sich das Kleinkind alleine im Bett so sicher fühlt, wie wenn jemand mit ihm kuschelt. Das heißt: Langsam die Dosis reduzieren. Ein Kuscheltier kann dabei helfen. Aus Einschlafen auf dem Arm wird etwa nur noch Händchenhalten, dann sitzt ein Elternteil noch neben dem Bett und irgendwann klappt es ganz alleine. pm