Aktuell dominiert im Herbst 2025 die SARS-CoV-2-Variante Stratus mit rund 82 Prozent der sequenzierten Proben. Auf Platz zwei folgt NB.1.8.1 (Nimbus) mit etwa 11 Prozent. Die Infektionslage in Baden-Württemberg zeigt den erwarteten saisonalen Anstieg. Foto: bizoo_n/stock.adobe.com

Coronavirus-Lage in Baden-Württemberg: Anstieg der Infektionen, Stratus dominiert

Auch im Herbst 2025 bleibt SARS-CoV-2 ein relevanter Erreger akuter Atemwegsinfektionen. Während COVID-19 längst nicht mehr die Dominanz der ersten Pandemiejahre hat, spielt es nach wie vor eine wichtige Rolle im saisonalen Infektionsgeschehen – neben Influenza (Grippe) und dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV). In Deutschland und speziell in Baden-Württemberg prägen derzeit bestimmte Omikron-Abkömmlinge das Bild. Für die meisten Menschen bleibt das Risiko moderat, doch Risikogruppen profitieren klar von einer Auffrischimpfung.

Variantenlage bei SARS-CoV-2: Stratus domiert klar, Nimbus folgt mit Abstand

Nach den aktuellen ARE-Berichten des Robert Koch-Instituts (RKI) dominiert in den Kalenderwochen 34 bis 37 die rekombinante Linie XFG (Stratus) mit rund 82 Prozent der sequenzierten Proben. Auf Platz zwei folgt NB.1.8.1 (Nimbus) mit etwa 11 Prozent, während andere Linien zusammen rund 4 bis 5 Prozent ausmachen.

Laut RKI, WHO und ECDC geht von XFG kein zusätzliches Risiko im Hinblick auf schwere Krankheitsverläufe aus. Auch die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen schwere Verläufe wird durch diese Varianten nicht wesentlich beeinträchtigt.

Infektionslage: typischer saisonaler Anstieg auf moderates Niveau

Die akute Atemwegserkrankungs-Inzidenz (ARE) in Deutschland liegt aktuell bei rund 8400 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner (39. Kalenderwoche), ein typischer saisonaler Anstieg. Der Anteil von COVID-19 daran wird auf etwa 500 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner geschätzt. Die bundesweite Hospitalisierungsinzidenz liegt bei etwa 1,1 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen auf einem moderaten Niveau.

In Baden-Württemberg liegt die Hospitalisierungsrate mit 0,38 Einweisungen pro 100.000 Einwohner unter dem Bundesdurchschnitt. In den vergangenen sieben Tagen wurden im Südwesten 43 COVID-Hospitalisierungen gemeldet. Auf den Intensivstationen befinden sich aktuell 6 COVID-Patienten, davon wird einer invasiv beatmet. Der Anteil an der Gesamtkapazität liegt bei nahezu 0 Prozent. Eine Überlastung des Gesundheitssystems ist also derzeit nicht erkennbar.

  • Dominierende Variante: XFG (Stratus) mit rund 82 Prozent der sequenzierten Proben
  • Zweitwichtigste Variante: NB.1.8.1 (Nimbus) mit etwa 11 Prozent der sequenzierten Proben
  • Erhöhtes Risiko: Derzeit laut Robert Koch-Institut (RKI) nicht zu erwarten
  • ARE-Inzidenz Deutschland (KW 39): etwa 8400 Fälle pro 100.000 Einwohner
  • COVID-Inzidenz (Schätzung): rund 500 Fälle pro 100.000 Einwohner
  • Hospitalisierungsrate Deutschland: 1,1 Patienten pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen
  • Hospitalisierungsrate Baden-Württemberg: 0,38 Patienten pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen
  • COVID-Intensivfälle Baden-Württemberg: 6 Patienten, davon 1 mit künstlicher Beatmung
  • Impfquote BW: Grundimmunisierung 74,6 %, Auffrischung 61,5 %
  • Auffrischung empfohlen für: ab 60 Jahre, chronisch Kranke, Pflegepersonal, Pflegeheimbewohner, exponierte Berufsgruppen

Keine neuen oder auffälligen Symptome

Auffällige neue Symptome werden nicht beobachtet: Nach wie vor dominieren klassische Atemwegs- und Erkältungsbeschwerden wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber.

Besonders gefährdet für schwere Verläufe bleiben jedoch weiterhin ältere Menschen ab 60 Jahren, chronisch Erkrankte, Immunsupprimierte sowie Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen.

Kaum veränderte Impfquote und kein Verlust der Schutzwirkung

Die Impfquoten haben sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. In Baden-Württemberg sind etwa 74,6 Prozent der Bevölkerung grundimmunisiert, 61,5 Prozent haben eine Auffrischungsimpfung erhalten.

Das RKI sieht keinen signifikanten Wirkverlust gegenüber schweren Verläufen durch die aktuellen Varianten. Angepasste mRNA-Impfstoffe (zum Beispiel JN.1- oder KP.2-basierte Stoffe) zeigen in Laboruntersuchungen eine gute Kreuzneutralisation.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt dennoch eine jährliche Auffrischimpfung im Herbst für Personen ab 60 Jahren, für Menschen mit chronischen Erkrankungen, für Pflegeheimbewohner sowie für medizinisches Personal und Personen mit erhöhtem beruflichen Risiko. Für gesunde Erwachsene unter 60 Jahren ohne Risikofaktoren reicht eine Basisimmunität in der Regel aus.

Praktisch bedeutet das: Wer zur Risikogruppe gehört, sollte den Impfschutz jetzt auffrischen – am besten gemeinsam mit der Grippeschutzimpfung. Darüber hinaus bleiben einfache Maßnahmen wie regelmäßiges Lüften, das Tragen von Masken in Risikosituationen (zum Beispiel Pflegeheim, Arztpraxis) sowie das Testen bei Symptomen sinnvoll.   tok