Die Belastung einer Fehlgeburt kann auch die Beziehung der Eltern zueinander beeinflussen. Es kann zu Spannungen, Missverständnissen und Kommunikationsschwierigkeiten führen, da jeder Elternteil auf seine eigene Weise mit dem Verlust umgeht. Foto: LIGHTFIELD STUDIOS/stock.adobe.com

Wie eine Fehlgeburt das Leben der Eltern verändert – Trauerfeier für die Kleinsten der Kleinen

Eine Fehlgeburt kann für Eltern eine extrem belastende und emotionale Erfahrung sein. Der Verlust eines ungeborenen Kindes kann tiefe Trauer, Schmerz, Schuldgefühle, Wut, Verwirrung und viele andere Emotionen hervorrufen. Jeder Elternteil kann auf unterschiedliche Weise mit einer Fehlgeburt umgehen und die Belastung kann je nach individueller Situation variieren.

Für viele Eltern ist eine Fehlgeburt ein Verlust, der oft nicht nur physisch, sondern auch emotional sehr schmerzhaft ist. Es kann das Gefühl von Versagen, Unvollständigkeit und Trauer auslösen. Die Vorstellung von dem Kind, das nie geboren wurde, kann eine tiefe Leere hinterlassen und die Eltern können sich hilflos und traurig fühlen.

Schwierige Zeit für die Eltern

Die Belastung einer Fehlgeburt kann auch die Beziehung der Eltern zueinander beeinflussen. Es kann zu Spannungen, Missverständnissen und Kommunikationsschwierigkeiten führen, da jeder Elternteil auf seine eigene Weise mit dem Verlust umgeht. Es ist wichtig, dass die Eltern sich gegenseitig unterstützen, miteinander über ihre Gefühle sprechen und sich Raum für Trauer und Verarbeitung geben.  

Es ist wichtig zu betonen, dass es keine richtige oder falsche Art gibt, mit einer Fehlgeburt umzugehen. Jeder Elternteil hat das Recht, seine Trauer auf seine eigene Weise zu verarbeiten und sich die Zeit zu nehmen, die er braucht, um den Verlust zu bewältigen. Es ist ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn die Belastung zu groß wird und die Eltern Schwierigkeiten haben, mit der Situation umzugehen.

Darüber hinaus kann eine Fehlgeburt auch Auswirkungen auf das soziale Umfeld der Eltern haben. Familie, Freunde und Kollegen können oft unsicher sein, wie sie mit den Eltern umgehen sollen und wie sie angemessen unterstützen können. Es ist wichtig, dass die Eltern ihr Umfeld darüber informieren, was sie brauchen und wie sie unterstützt werden können.

Sammelurnenbestattung auf dem Waldfriedhof Böblingen

Fehlgeborene Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 500 Gramm werden im Rahmen einer Sammelurnenbestattung am Freitag, 26. April 2024 beigesetzt. Um 15 Uhr findet eine ökumenische Trauerfeier für die Kleinsten der Kleinen in den Landkreisen Böblingen und Calw statt. Betroffene Eltern, Angehörige und Freunde sind herzlich eingeladen, gemeinsam Abschied zu nehmen.

Treffpunkt ist die Aussegnungshalle auf dem Waldfriedhof Böblingen (Maurener Weg 130). Eingeladen sind auch Eltern, die vielleicht schon vor längerer Zeit ein Kind durch Fehl- oder Totgeburt verloren, aber bisher keinen Ort für ihre Trauer gefunden haben. Die Grabstätte, auf der zweimal im Jahr eine Trauerfeier stattfindet, wurde von der Stadt Böblingen unentgeltlich zur Verfügung gestellt und im Mai 2006 eingeweiht. Die Initiative hierfür ging von einem Arbeitskreis aus Hebammen, Klinikärztinnen, Seelsorgerinnen und betroffenen Eltern unter Federführung der Schwangerenberatungsstelle im Gesundheitsamt des Landkreises Böblingen aus. Der Gedenkstein selbst wurde vom Förderverein des Krankenhauses gestiftet.    pm/tok