Jan Hof hat sich als Raucher und Couch-Potatoe den Pforzheimer CityLauf als großes Ziel gesetzt. In fünf Monaten trainierte er sich seine Fitness an und benötigte für die rund zehn Kilometer lange Strecke knapp über 50 Minuten. Foto: Screenshot
Wie ein Raucher in vier Monaten fit für die große Runde beim Pforzheimer CityLauf wird
Wie schafft man es, in wenigen Monaten vom Gelegenheitsradler mit hohem Couch-Potatoe-Faktor, vom Raucher und Feierabendbier-Genießer fit für den SWP-CityLauf Pforzheim 2024 zu werden? Und zwar so fit, dass man nach fast zehn Kilometern Hitzeschlacht nicht als Letzter und auch nicht völlig kaputt durchs Ziel im Pforzheimer Enzauenpark läuft. Jan Hof, 29 Jahre alt, gebürtig aus Königsbach-Stein und jetzt in Pforzheim lebend, wollte es wissen. Weil er Content Creator bei PZ-Medien ist, hat er dann gleich auch ein Videoprojekt aus seiner Idee gemacht.
Eigentlich sieht der gertenschlanke Typ ja so aus, als würde er schon immer gesund leben und Sport machen. Kein Gramm Fett zu viel. „das liegt wohl am schnellen Stoffwechsel“, sagt Hof. So ganz konsequent gesund lebte er nämlich in den vergangenen Jahren eher nicht, doch radeln und Jogging ging immer irgendwie, allerdings nur bis zum Karlsruher Halbmarathon im Jahr 2021. „Nach dem Zieleinlauf wollte ich es damals es erst einmal ruhiger angehen lassen. So zwei, drei Monate maximal nichts tun“, erinnert sich der 29-Jährige. Zweieinhalb Jahre sind jedoch daraus geworden. Statt Joggingrunden im Grünen gab es höchstens einmal den kurzen Sprint zur Bushaltestelle, wenn er etwas später dran war.
Laufband bei clever fit und Tipps von Bianca Dicker
Vom Lauffieber war Hof offenbar doch noch nicht ganz geheilt, denn: „Im Februar dieses Jahres kam mir die Idee, im Video zu dokumentieren, wie man als Raucher und Sesseldrücker in kurzer Zeit zum Zehn-Kilometer-Läufer wird.“ Ein erster Schritt: Der 29-Jährige dampft nur noch E-Zigaretten. „Laut Werbung raucht man da extrem viel weniger Schadstoffe“, sagt Hof und ist sich dabei aber nicht ganz sicher, ob das wirklich so richtig ist.
Von Lauftrainerin Bianca Dicker von SPORT-einmalig in Königsbach-Stein erhielt Hof wichtige Tipps und Tricks für den Einstieg ins Training und den weiteren Verlauf, fürs Dehnen und Erholen. Und ganz wichtig nicht nur in diesem verregneten Frühjahr und Frühsommer: Im Fitnessstudio clever fit in Pforzheim konnte Hof auf den Laufbändern und Ergometern auch bei schlechtem Wetter oder eben mal kurz in der Mittagspause seine Trainingskilometer zuverlässig abspulen und seine Fitness und Kondition aufbauen. Sein Plan: Drei Mal in der Woche laufen, zwei Mal fünf und einmal zehn Kilometer. „Ohne die Kilometer auf dem Laufband bei clever fit hätte ich das vielleicht nicht geschafft. Das war echt bequem und vor allem trocken“, lächelt Hof. Und: „Aber ich habe dort ja auch noch andere Trainingsgeräte benutzt, um mehrere Muskelgruppen zu stärken. Das macht dann auch mehr Spaß, wenn man etwas Abwechslung beim Lauftraining hat.“ Ging der Trainingsplan also auf? „Größtenteils konnte ich mich daran halten“, freut sich Hof über seine Konsequenz und Ausdauer.
Tipps vom Naturheilverein-Chef und vom Orthopädieschuhmacher-Meister
Sicherheit, alles richtig zu machen und dabei die Gesundheit zu fördern, gaben ihm im Vorfeld die Gespräche mit Peter Emmrich, Vorsitzender des Naturheilverein 1892 Pforzheim, Diplom-Biologe und Facharzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren, sowie Ralph Fritz, Orthopädie-Schuhmachermeister und Geschäftsführer von H+P Gesunde Schuhe Orthopädie Schuhtechnik GmbH & Co KG in Pforzheim. Von Emmrich erfuhr Hof zum Beispiel über die Bedeutung des pH-Werts für den Körper, wie man diesen als Sportler mit der Ernährung steuern kann. Und Fritz klärte ihn über die Fußgesundheit auf, wie wichtig nicht nur der Sportschuh ist, sondern wie der Fuß darin optimal unterstützt wird, zum Beispiel mit Einlagen.
Da bekam er dann schnell zu spüren, dass das Rauchen eher hinderlich ist, um zehn Kilometer flott zu laufen. Eine behutsame Ernährungsumstellung hat sich der 29-Jährige ebenfalls gegönnt: „Mehr Selbstgekochtes statt Industrieware, mehr Obst und Gemüse statt Fleisch.“ Seine Freundin hat ihn bereitwillig unterstützt.
Laufziel entschärft und neuen Spaß gewonnen
Später dann entschied sich Hof für weniger Verbissenheit bei der Setzung seines Laufzieles. Mit einer erhofften Laufzeit von unter 40 Minuten für die zehn Kilometer hatte er sich selbst unter Druck gesetzt und gemerkt. „Ich habe dadurch ein wenig die Lust am Training und an meinem Videoplan verloren“, gestand der Content Creator der PZ. Mit dem neuen Ziel „Hauptsache gesund ankommen und vorher alles geben“ sei dann auch der Spaß zurückgekommen. Am Ende lief Hof die große Runde des CityLaufs in 50 Minuten 27 Sekunden. Alles gut überstanden. Passable Zeit.
Und jetzt? Hof ist scheinbar nachhaltig vom Laufvirus infiziert: „Endes des Jahres gibt es noch einen Halbmarathon in Karlsruhe. Den würde ich gerne mal wieder laufen. Oder einen Silvesterlauf hier in der Region, von dem ich vor kurzem gehört habe.“ Vielleicht klappt es dann ja 2025 mit der 40-Minuten-Zeit beim CityLauf. So ganz ohne Stress natürlich. tok