Am Welt-Eierstockkrebs-Tag am 8. Mai wird auf eine besonders heimtückische Erkrankung hingewiesen, die oft erst spät erkannt wird, weil die Beschwerden meist unspezifisch sind. Sie treten auch oft erst auf, wenn der Krebs bereits eine gewisse Größe erreicht hat. Illustration: Dr_Microbe/stock.adobe.com
Welt-Eierstockkrebs-Tag 2024: Fokus auf unterschätzte Gefahr und neue Erkenntnisse
Unter dem Motto „No Woman Left Behind“ machen Betroffene, Patientenorganisationen und Unternehmen am 8. Mai am Welt-Eierstockkrebs-Tag (World Ovarian Cancer Day, WOCD) weltweit auf die Erkrankung aufmerksam. Ihr Ziel? Eine Welt, in der Betroffene umfassend informiert und bestmöglich behandelt werden.
Diesem Vorhaben haben sich auch die AstraZeneca GmbH und die MSD Sharp & Dohme GmbH verschrieben. Mit der Informationsseite www.wegweiser-eierstockkrebs.de leisten beide Unternehmen ihren Beitrag, damit jede Frau mit dieser Diagnose zur Expertin ihrer Erkrankung werden und selbstbestimmt ihren Weg gehen kann.
Eine unterschätzte Gefahr: Anzeichen ernst nehmen
Eierstockkrebs gilt als eine besonders heimtückische Erkrankung, da sie häufig erst spät erkannt wird. Das liegt daran, dass die Beschwerden meist unspezifisch sind und erst auftreten, wenn der Krebs bereits eine gewisse Größe erreicht hat. Mögliche Anzeichen wie Völlegefühl, Blähungen oder ungewollter Gewichtsverlust sollten daher immer ernst genommen werden und mit dem Arzt abgeklärt werden. Denn es gilt: Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Zwar gehört Eierstockkrebs zu den selteneren Krebserkrankungen, er ist jedoch keine Randerscheinung. Mit über 7000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland erhält etwa jede 74. Frau im Laufe ihres Lebens diese Diagnose. Besonders betroffen sind Frauen über 60, aber auch jüngere Frauen können erkranken. Etwa jede 10. Betroffene ist unter 45 Jahre alt. Neben dem Alter spielen hormonelle Faktoren wie Kinderlosigkeit und Unfruchtbarkeit sowie genetische Veranlagungen eine Rolle.
Neue Wege in der Therapie von Eierstockkrebs
Die Therapie beginnt in der Regel mit einer Operation. Bei fortgeschrittener Erkrankung schließt sich häufig eine Chemotherapie an. Dank intensiver Forschung gibt es heute aber weitere Behandlungsmöglichkeiten mit bestimmten Antikörpern oder sogenannten PARP-Inhibitoren, die in Kombination mit einer Chemotherapie oder im Anschluss daran verabreicht werden können. Diese wirken im Vergleich zu einer Chemotherapie spezifischer und sind somit oft mit weniger Nebenwirkungen verbunden.
„Bei der operativen Behandlung des Eierstockkrebses werden die Gebärmutter, beide Eierstöcke und Eileiter, das sogenannte große Netz – damit bezeichnet man das Fettgehänge des queren Dickdarms, das die Bauchdecke von den inneren Organen trennt – und häufig Lymphknoten entfernt. Unter Umständen ist es notwendig, zusätzlich den Blinddarm zu entfernen oder auch Darmanteile, wenn diese mit befallen sind. Manchmal muss sogar vorübergehend ein künstlicher Darmausgang angelegt werden“, ist auf der neuen Webseite www.wegweiser-eierstockkrebs.de nachzulesen. Und: Die Risiken der Operation würden vor allem die Nachbarorgane Blase, Darm, Harnleiter und die Blutgefäße betreffen. In der Regel erfolge anschließend bei den meisten Patientinnen eine Chemotherapie.
Zielgerichtete Krebsmedizin
„Körpereigene Antikörper werden von einem bestimmten Typ weißer Blutkörperchen, den B-Zellen, gebildet und sind eine wesentliche Komponente unseres Immunsystems. Ein im Labor hergestellter zugelassener Antikörper, der in der Therapie des Eierstockkrebses eingesetzt wird, ist Bevacizumab. Er unterbindet gezielt die Aussendung von Wachstumssignalen der Tumorzellen und unterbricht so die Ausbildung neuer Blutgefäße, die den Tumor mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen“, wird auf www.wegweiser-eierstockkrebs.de erklärt.
Und: „Gegenwärtig stehen zwei Wirkstoffklassen zur medikamentösen Erhaltungstherapie bei Eierstockkrebs zur Verfügung. Einerseits kann eine Therapie mit einem Antikörper (Bevacizumab) erfolgen. Andererseits kommen Medikamente aus der Gruppe der sogenannten PARP-Inhibitoren (PARP-Hemmer) zum Einsatz. In manchen Fällen können beide Formen der Erhaltungstherapie kombiniert werden.“
Viele Fragen und Ängste
Die Diagnose Eierstockkrebs trifft die betroffenen Frauen oft unvorbereitet und führt zu vielen Fragen und Ängsten. Bei der Verarbeitung kann es helfen, sich über die Erkrankung zu informieren. Das weiß auch Alexandra, die 2016 erfuhr, dass sie an Eierstockkrebs erkrankt ist: „Meine Bitte an alle Betroffenen: informiert Euch! Ganz wichtig! In alle Richtungen … Auch andere Betroffene befragen, um die bestmögliche Unterstützung im Verlauf der Krankheit zu erhalten. Und: Love yourself!“
Um einen Beitrag zur Unterstützung der Betroffenen und ihren Nahestehenden zu leisten, haben die AstraZeneca GmbH und die MSD Sharp & Dohme GmbH die Website www.wegweiser-eierstockkrebs.de ins Leben gerufen. Neben umfassenden Informationen zu Symptomen, Diagnostik, Therapien und Nachsorge bietet die Website eine Ärztesuche, damit Betroffene in der Behandlung erfahrene Ärzte in ihrer Nähe finden können. Darüber hinaus gibt sie einen Überblick zu Selbsthilfegruppen sowie weitere Unterstützungsmöglichkeiten und es wird Informations- und Servicematerial zum Download bereitgestellt. pm/tok