Schon einmal so aufgewacht wie die junge Frau auf diesem Bild? Dann hatten Sie einen guten, erholsamen Schlaf. Für viele jedoch sind das Aufwachen und Aufstehen kein Vergnügen, sondern eher eine Last. Und das ist oft die Folge eines schlechten Schlafes. Foto: Syda Productions/stock.adobe.co

Passend zum Chronotyp: Warum erholsamer Schlaf der Schlüssel zum Erfolg ist

Wir alle kennen es: Schäfchen zählen, ein Glas Rotwein trinken oder die x-te Staffel auf Netflix anschauen sind oft verzweifelte Versuche, schneller einzuschlafen, wenn wir am nächsten Tag wieder Vollgas geben müssen, um den Verpflichtungen des Alltags, Jobs und der Familie gerecht zu werden. Doch Kathrin Leinweber und Markus Kamps sind sich einig: Es gibt effektivere Wege für eine erholsame Nachtruhe.

Die renommierte High-Performance-Expertin und der erfahrene Schlafcoach haben jetzt gemeinsam das Buch „Der wache Vogel fängt den Wurm“ veröffentlicht. In diesem Buch beschreiben sie detailliert, wie Schlaf als Erfolgsfaktor die persönliche Leistungsfähigkeit beeinflusst und liefern wertvolle Tipps, um die Schlafqualität zu verbessern, damit am nächsten Tag der Laden läuft.

Notorischer Schlafmangel

„Wenn ich zu wenig Schlaf bekomme, hat das nicht nur eine Auswirkung auf mich selbst, sondern auch auf mein Umfeld. Ich bin schneller gereizt, weniger konzentriert, emotional nicht ausgeglichen, erschöpft und kann weder für meine Familie, noch für meine Kolleg:innen eine wertvolle Unterstützung sein“, weiß Kathrin Leinweber. Wenn wir dauerhaft zu wenig schlafen, sinkt unsere Leistungsfähigkeit um 30 Prozent. Dies bedeutet, dass Familienmitglieder zuhause oder Teamkollegen die liegengebliebene Arbeit übernehmen müssen und damit auch an ihre Belastungsgrenzen kommen.

„Vielleicht können wir eine schlechte Nacht noch kompensieren. Wenn wir allerdings über Tage, Wochen oder Monate unter Schlafmangel leiden, haben wir eine ähnliche kognitive Leistung, wie jemand der drei Bier auf zwei Pina Colada getrunken hat“, so Leinweber. Wenn wir im Hamsterrad unaufhörlich schneller rennen, ohne ausreichend zu schlafen, riskieren wir ein Burnout. Und das möchte keiner! „Wir dürfen unseren Schlaf daher ernst nehmen, denn er ist einer der bedeutendsten Hebel für unsere individuelle Leistungsfähigkeit und unseren persönlichen Erfolg“, so das Fazit von Kathrin Leinweber.

Wer ist Lerche, Eule oder Taube?

Auch Markus Kamps ist es ein Anliegen, dem Thema Schlaf gebührende Aufmerksamkeit zu schenken: „Der gute Schlaf beginnt am Tag“, so Markus Kamps. „Der Arbeitsplatz sollte über ergonomische Sitz- und Stehmöbel sowie über korrekt eingestellte Bildschirme verfügen. Die Kenntnis des eigenen Chronotyps hilft bei der Planung eines erfolgreichen Tages.“ Denn es gibt verschiedene Schlaftypen: die frühe Lerche und die späte Eule, dazwischen die Taube.

„Wenn ich als Lerche am Vormittag sehr leistungsfähig bin, kann es sein, dass ich in einem Meeting zur späten Tages- oder gar Abendzeit keinen klaren Gedanken mehr fassen kann“, weiß Kamps. Die Arbeit im Homeoffice kommt hier vielen Menschen entgegen: „Gerade im Homeoffice haben wir den Vorteil, dass insbesondere Lerchen und Eulen ihren Arbeitsbeginn oder ihr Arbeitsende nach ihrem eigenen Rhythmus legen können. Wenn ich weiß, welcher Chronotyp mir ähnlich ist, kann ich versuchen meinen Tag danach zu planen“, so Schlafexperte Kamps.

Promi-Schlafgeheimnisse

Leinweber und Kamps haben kürzlich ihr neues Buch „Der wache Vogel fängt den Wurm“, erschienen im Springer Verlag, präsentiert. In diesem Werk sollen Leser auf eine inspirierende Reise durch die Welt des Schlafs mitgenommen werden. Die Autoren zeigen auf, wie eine qualitativ hochwertige Nachtruhe die persönliche Leistungsfähigkeit eines jeden auf ungeahnte Höhen katapultieren kann. Es gibt viele Beispiele für Schlafperformer in Geschichte und Gegenwart, die erfolgreicher durch Schlaf waren oder sind.

So gab es lange Zeit Gerüchte, dass die ehemalige deutsche Kanzlerin, Angela Merkel, eine Art Schlafkamel sei. Sie konnte in ihrem stressigen Amt fünf oder sechs Tage lang mit sehr wenig Schlaf auskommen und brauchte dann wieder einen Tag, an dem sie zehn bis zwölf Stunden schlief. Ob Menschen Schlaf wirklich speichern können wie Kamele das Wasser ist jedoch bis heute nicht wissenschaftlich belegt.

Napoleon Bonaparte schlief oft nur drei bis vier Stunden pro Nacht. Es wurde auch berichtet, dass er auf dem Pferd schlief, wenn er unterwegs war. Ob seine Schlafgewohnheiten womöglich zu seiner Niederlage beigetragen haben, da er in der entscheidenden Phase der Völkerschlacht bei Leipzig tatsächlich eingeschlafen sei, ist nie bewiesen worden. Es ist jedoch möglich, dass Napoleons Schlafmangel und Erschöpfung seine Entscheidungen während der Schlacht negativ beeinflusst haben könnten.

Wie sieht es bei den erfolgreichen Top-Models aus? Brauchen sie einen besonders langen Schönheitsschlaf? Heidi Klum ist bekannt für ihre gesunde Lebensweise und einen ausgewogenen Schlafrhythmus. Sie bevorzugt es, früh ins Bett zu gehen und früh aufzustehen. Wenn es ihr gelingt und die Termine flexibel sind, liegt Heidi zur gleichen Zeit wie ihre Kinder gegen 21 Uhr im Bett. Um ihren Körper zu regenerieren, nutzt Heidi Klum gelegentlich kurze Mittagsschläfchen von 20 bis 30 Minuten. Und das ist nicht nur förderlich fürs Anti-Aging und ihre Schönheit, sondern auch für ihren Erfolg!

Die Autoren Kathrin Leinweber und Markus Kamps stellen ihr Buch „Der wache Vogel fängt den Wurm“ im Presseclub München vor. Bildrechte: Der wache Vogel fängt den Wurm/Fotograf: Dirk Spath, Photographer

Selbsttest: Bekomme ich ausreichend Schlaf?

Wenn man sich Sorgen machst, dass man nicht genug Schlaf bekommt, können die folgenden Fragen und Aussagen dabei helfen, die Schlafgewohnheiten zu überprüfen.

Haben Sie Schwierigkeiten einzuschlafen, wenn Sie ins Bett gehen?

Können Sie schlecht durchschlafen und wachen Sie nachts häufig auf?

Fühlen Sie sich morgens, wenn der Wecker klingelt, zu müde zum Aufstehen?

Brauchen Sie mehrere Tassen Kaffee, um in die Gänge zu kommen?

Können Sie sich tagsüber schlecht konzentrieren und den Fokus halten?

Spüren Sie am Nachmittag eine große Müdigkeit?

Rasen Gedanken durch Ihren Kopf, wenn Sie nachts aufwachen?

Nützen Sie Smartphones, Tablets oder Computer kurz vor dem Schlafengehen?

Schlafen Sie weniger als sieben bis acht Stunden die Nacht?

Trinken Sie regelmäßig alkoholische Getränke vor dem Schlafengehen?

Nehmen Sie Schlafmittel, um besser schlafen zu können?

Stören Kinder, Partner(in) oder Haustiere regelmäßig Ihren Schlaf?

Wenn Sie auf mindestens fünf der oben genannten Fragen mit Ja geantwortet hast, können Sie möglicherweise nicht ausreichend Schlaf bekommen oder unter Schlafproblemen leiden. Wenn Schlafprobleme anhalten oder sich verschlimmern, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe von einem Arzt oder Schlafexperten in Anspruch zu nehmen, um die Ursache Ihrer Schlafstörungen zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung des Schlafs zu finden.

Infos unter www.wachervogel.de