In 2024 waren die ersten Monate deutschlandweit die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch die Sonnenscheindauer im Frühjahr steigt stetig. Dadurch trifft mehr potenziell krebserregende UV-Strahlung auf die Haut. Foto: bertys30/stock.adobe.com

UV-Schutz wird im Frühjahr immer wichtiger – Auch Manuel Neuer hatte Hautkrebs

Der Frühling ist da und mit ihm die Lust, sich im Freien aufzuhalten. Sonnenschein und milde Temperaturen heben die Laune und spenden Energie. Zum Schutz vor Hautkrebs ist jedoch gerade jetzt ein achtsames Sonnenverhalten wichtig. Der Mensch kann UV-Strahlen nicht wahrnehmen. An kühlen und bewölkten Tagen unterschätzen daher viele Menschen die Intensität Sonne.

UV-Strahlen schädigen Erbgut von Hautzellen

„Treffen UV-Strahlen auf die Haut, schädigen diese sehr schnell das Erbgut der Hautzellen“, erklärt Professor Dr. Eckhard Breitbart, Dermatologe und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP). „Was viele nicht wissen: Bereits bevor es zu einem Sonnenbrand kommt, kann die Haut erheblichen Schaden nehmen. Die Hautrötung ist eine entzündliche Reaktion darauf“, so Breitbart.

Ist das körpereigene Reparatursystem überlastet, können oft nicht alle UV-bedingten Zellschäden beseitigt werden. Im Laufe von Jahrzehnten entsteht so Hautkrebs. Derzeit erkranken rund 330.000 Menschen jährlich an einem Tumor der Haut, über 46.000 davon am malignen Melanom. Dieses Melanom gilt als besonders gefährlich, da es schnell Tochtergeschwulste bildet. „4000 Menschen jedes Jahr sterben an den Folgen. Das sind dramatische Zahlen“, sagte Inge Paulini, Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) vor einem Jahr. Dem BfS zufolge erhöhten Sonnenbrände das Risiko an gefährlichem schwarzen Hautkrebs zu erkranken um 100 Prozent.

Sonnenschutz am UV-Index ausrichten

„Aufgrund der Hautkrebsgefahr sollte beim Genuss der Frühlingssonne unbedingt auf den tagesaktuellen UV-Index geachtet werden“, betont Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Der UV-Index ist ein international gültiges Maß für die Stärke der UV-Strahlung mit Skalenwerten von 1 (niedrig) bis 11+ (extrem), die auf einer Farbskala ähnlich einer Ampel angeordnet sind. Bereits ab einem UV-Index von 3 (mittel, gelber Bereich) wird empfohlen, die Mittagssonne zu meiden, auf richtige Kleidung zu achten und Sonnencreme zu verwenden.

Orientierung bietet der UV-Index. Er gibt die tagesaktuelle Strahlungsstärke plus Schutzmaßnahmen an. Der UV-Index kann beispielsweise über Wetter- und Gesundheit-Apps auf dem Smartphone eingesehen werden. Der UV-Index ist abrufbar beim Deutschen Wetterdienst (DWD) unter www.dwd.de/DE/leistungen/gefahrenindizesuvi/gefahrenindexuvi.html sowie beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) unter www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/uv-index/uv-index_node.html

Herausforderung Klimawandel

2024 hat es in sich: Die ersten Monate dieses Jahres waren deutschlandweit die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch die Sonnenscheindauer im Frühjahr steigt stetig, wie Daten des Deutschen Wetterdienstes zeigen. Dadurch trifft mehr potenziell krebserregende UV-Strahlung auf die Haut. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels rufen die Deutsche Krebshilfe und ADP die Bevölkerung dazu auf, UV-Schutzmaßnahmen konsequent in den Alltag zu integrieren.

Hilfestellungen, wie dies in der Kita, Schule, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit und beim Sport gelingen kann, bietet unter anderem das Projekt „CLEVER IN SONNE UND SCHATTEN“ der Deutschen Krebshilfe. Interessierte erhalten nähere Informationen zum Projekt unter www.krebshilfe.de/uv-schutz.

Manuel Neuer „hatte hellen Hautkrebs“

Die Aufklärungskampagne „Gemeinsam gegen Hautkrebs“ des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen (BVDD) geht in ihr zweites Jahr und erhält prominente Unterstützung: Angelique Kerber und Manuel Neuer werden zu Botschaftern für einen wirkungsvollen UV-Schutz. Auf der Kampagnen-Website www.gemeinsam-gegen-hautkrebs.de und auf den BVDD-Social-Media-Kanälen machen sich die beiden Sportstars stark für die Hautkrebs-Prävention.

Die dreifache Tennis-Grand-Slam-Titelträgerin und Olympische Silbermedaillengewinnerin Angelique Kerber sowie der Fußballweltmeister und Champions-League-Sieger Manuel Neuer verbringen bei ihren Sportarten viel Zeit im Freien und wissen, wie wichtig der richtige UV-Schutz ist, um Hautkrebs zu verhindern. „Da UV-Schutz für die beiden Sport-Stars eine grundlegende Rolle spielt, passen sie perfekt zu unserer Aufklärungskampagne. Sie sind nicht nur berühmte und erfolgreiche Sportler, sondern Sympathie-Träger, die glaubwürdig die Wichtigkeit der Initiative ‚Gemeinsam gegen Hautkrebs‘ vermitteln können“, freut sich BVDD-Präsident Dr. Ralph von Kiedrowski über die prominente Unterstützung.

„Gerne setze ich mich für den Präventionsaspekt der Initiative ‚Gemeinsam gegen Hautkrebs‘ ein. Als Profisportlerin, die viel Zeit draußen verbringt, habe ich ein Bewusstsein für den richtigen UV-Schutz entwickelt. Daher freue ich mich, auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen zu können“, sagt Tennisstar Angelique Kerber. „Wir haben beide eine ganz persönliche Vorgeschichte, was Hautkrankheiten betrifft. Bei Angelique ist es eine sonnenbedingte Hyperpigmentierung und in meinen Fall Hautkrebs im Gesicht, an dem ich bereits drei Mal operiert werden musste“, sagte Nationaltorhüter Manuel Neuer im Vorjahr beim Start einer Hautschutzkampagne. Und: „Ich hatte Hautkrebs im Gesicht. Das war eine schreckliche Diagnose. Belastende Operationen waren damit verbunden. Auch deswegen ist es mir so wichtig, dass sich jede und jeder selbst schützt.“

Zum diesjährigen Kampagnenstart erklärte der Fußballstar und FC-Bayern-München-Legende: „Ich hatte hellen Hautkrebs und weiß heute, wie wichtig es ist, sich vor UV-Strahlung zu schützen. Die Kampagne des BVDD ist eine gute Gelegenheit, das Thema UV-Schutz in der Öffentlichkeit voranzubringen und zu zeigen, wie einfach, aber wichtig Vorsorge ist.“

„Ich hatte hellen Hautkrebs und weiß heute, wie wichtig es ist, sich vor UV-Strahlung zu schützen“, sagt Fußballstar und Nationaltorhüter Manuel Neuer über sein Engagement für die Aufklärungskampagne „Gemeinsam gegen Hautkrebs“ des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen. Foto: picture alliance/dpa | Federico Gambarini

Teilnahme am gesetzlichen Hautkrebsscreening

Die Aufklärungskampagne „Gemeinsam gegen Hautkrebs“ spricht verschiedene Aspekte der Erkrankung an. Dazu zählen unter anderem die Früherkennung durch die regelmäßige Selbstuntersuchung der Haut und die Teilnahme am gesetzlichen Hautkrebsscreening. Vor allem aber rückt die BVDD-Initiative die Primär-Prävention in den Vordergrund, also Maßnahmen, die verhindern, dass Hautkrebs überhaupt erst entstehen kann. Dabei ist insbesondere Eigeninitiative gefragt, die Angelique Kerber und Manuel Neuer mit den Kampagnen-Slogans „Deine Haut. Dein UV-Schutz. Du machst den Unterschied.“ und „UV-Schutz ist entscheidend für die Gesundheit Deiner Haut. Mach mit.“ fördern möchten. Mehr unter: www.gemeinsam-gegen-hautkrebs.de/uv-praevention/       pm/tok