Pneumokokken sind Bakterien, die etwa jeder fünfte Mensch im Nasen-Rachenraum trägt. Die meisten bakteriellen Lungenentzündungen bei Erwachsenen gehen auf Pneumokokken zurück. Verbreiten sie sich über die Blutbahn im ganzen Körper, spricht man von einer invasiven Pneumokokken-Erkrankung, die zu Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung führen kann. Foto: Dr_Microbe/stock.adobe.com
Telefonaktion: Warum man sich vor gefährlichen Pneumokokken schützen sollte
Alle Jahre wieder: Die Temperaturen sinken – die Zahl der Atemwegsinfektionen steigt. Während sich die Vorsorgemaßnahmen meist auf eine Grippe- oder COVID-19-Infektion konzentrieren, gerät eine andere Atemwegserkrankung häufig aus dem Blickfeld: die Pneumokokken-Infektion. Dabei verursachen Pneumokokken die Mehrzahl aller bakteriellen Lungenentzündungen (Pneumonien). Weitere schwere Folgen können eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Blutvergiftung (Sepsis) sein.
Betroffen sind insbesondere Menschen ab dem 60. Lebensjahr sowie Menschen mit Vorerkrankungen, die zum Beispiel das Immunsystem oder die Atemwege betreffen. Wer zu den Risikogruppen zählt, wie man sich vor einer Pneumokokken-Infektion schützen kann und wann der richtige Zeitpunkt für eine Impfung ist, dazu informieren Experten in der Telefonaktion Sprechzeit.
Pneumokokken – warum Sie sich vor dem Winter vor einer Infektion schützen sollten
Fachärzte informieren in der Telefonaktion Sprechzeit
Donnerstag, 10. Oktober 2024 von 16 Uhr bis 19 Uhr
Kostenfreie Rufnummer für Ihre Leserinnen und Leser: 0800 – 5 33 22 11
Pneumokokken – einfache Verbreitung, schwere Folgen
Anders als bei den Viruserkrankungen Grippe oder COVID-19 handelt es sich beim Erreger der Pneumokokken-Infektion um ein Bakterium – Streptococcus pneumoniae. Doch der Ansteckungsweg ist derselbe: Pneumokokken werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, also beim Sprechen, Husten oder Niesen. Ab Herbst steigt das Infektionsrisiko sprunghaft an, unter anderem weil sich Menschen vermehrt in Innenräumen aufhalten, wo sie eher mit dem Erreger in Kontakt kommen können.
Die Bakterien besiedeln den Nasenrachenraum und können Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege verursachen, zum Beispiel Entzündungen von Mittelohr (Otitis media), Nasennebenhöhlen (Sinusitis) oder eben auch der Lunge (Pneumonie). Dabei ähneln die ersten Symptome meist denen einer Grippe: Unwohlsein, Fieber, Schüttelfrost, Husten. Es können aber im Verlauf auch weit schwerere Folgen auftreten. Neben der Lungenentzündung zählen dazu eine lebensgefährliche Blutvergiftung oder eine Hirnhautentzündung. Bedrohlich sind Pneumokokken zudem, weil eine Besiedlung häufig keine Krankheitssymptome verursacht. Bakterien können dadurch unwissentlich verbreitet werden. Meist sind es Kinder, die unbemerkt Pneumokokken übertragen, etwa an die Großeltern.
Im Alter erhöht sich das Risiko für eine Lungenentzündung
Nach Angaben des Lungeninformationsdienstes des Helmholtz Zentrum München erkranken jährlich in etwa 600.000 Menschen an einer ambulant – also außerhalb eines Krankenhauses – erworbenen Lungenentzündung. Der größte Teil dieser Fälle geht auf eine Infektion mit Pneumokokken zurück. Besonders betroffen sind Menschen ab dem 60. Lebensjahr. Der Grund dafür liegt im fortschreitenden, altersbedingten Rückgang der Immunabwehr, der sogenannten Immunoseneszenz. Ältere Menschen werden demnach allgemein anfälliger für Infektionskrankheiten oder sie entwickeln schwerere Formen davon – selbst Personen, die sich durch eine gesunde Ernährung oder Sport fit halten.
Hinzu kommt: Viele ältere Patienten erholen sich von den Folgen einer Lungenentzündung nicht mehr vollständig und können in ihrer Lebensqualität und im Alltag danach stark eingeschränkt sein.
Bester Schutz ist die Impfung
Als bester Schutz vor den Folgen einer Pneumokokken-Infektion gilt eine Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher allen Menschen ab 60 die Impfung gegen Pneumokokken als Standardimpfung. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind jedoch weniger als ein Viertel (23,3 Prozent) der über 60-Jährigen geimpft. Gleichzeitig ist die Zahl der Pneumokokken-Erkrankungen nach der COVID-19-Pandemie stark angestiegen.
Erkrankungsrisiko, Symptome, Impfschutz – Fragen Sie die Experten
Ich bin Anfang 60, topfit und ohne gesundheitliche Einschränkungen – warum sollte ich mich impfen lassen? Gilt die Impfempfehlung auch für Menschen mit eingeschränkter Immunabwehr, zum Beispiel aufgrund einer Krankheit? Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Impfung? Ist eine Impfung für einen vollständigen Impfschutz ausreichend? Kann man die Impfung gegen Pneumokokken mit der Grippeimpfung verbinden? Wie sieht die Behandlung bei einer Pneumokokken-Infektion aus? Diese und alle anderen Fragen rund um das Thema Pneumokokken beantworten folgende Experten in der Telefonaktion Sprechzeit:
- Dr. med. Ulrich Enzel; Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Zusatzbezeichnung Allergologie, Autor von Fachpublikationen zum Thema Prävention unter anderem im Bereich Impfwesen, Heilbronn
- Univ.-Prof. Dr. med. Hans Jürgen Heppner; MHBA; Facharzt für Innere Medizin; Zusatzbezeichungen Klinische Geriatrie, Spezielle Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin; Klinikdirektor Klinikum Bayreuth GmbH, Medizincampus Oberfranken
- Prof. (i.R.) Dr. med. Wolfgang Jilg; Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie; Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität Regensburg
Rufen Sie unsere Experten an. Am Donnerstag, 10. Oktober 2024 von 16 Uhr bis 19 Uhr. Der Anruf unter 0800-5332211 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei. pm
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Die Experten am Lesertelefon informieren umfassend und neutral, stellen jedoch keine telefonischen Diagnosen und sprechen keine konkreten Therapieempfehlungen aus. Persönliche Daten der Anrufer werden nicht gespeichert oder aufgenommen. Bei der Texterstellung wurde auf den Einsatz von KI-Technologie verzichtet. Die Inhalte wurden fachlich von den teilnehmenden Experten geprüft. Die Durchführung dieses Lesertelefons wird von der Pfizer Pharma GmbH unterstützt. Auf Form und Inhalte hat dies keinen Einfluss.