Sodbrennen entsteht durch den Fluss von Magensäure in die Speiseröhre. Schließt der Muskel am unteren Ende der Speiseröhre (unterer Ösophagussphinkter) nicht richtig den Magen ab, können durch den Säure-Reflux brennende Schmerzen entstehen. Foto: Lars Neumann/stock.adobe.com

Sodbrennen: So lindern Sie die Beschwerden

Funktioniert der Verschluss zwischen Speiseröhre und Magen nicht richtig, kommt es zu Sodbrennen. Begünstigt wird Sodbrennen durch Süßes, Alkohol und Kaffee, aber auch durch stark gewürzte und fettige Speisen, späte Mahlzeiten und große Portionen, weil davon die Säurebildung im Magen angeregt wird.

Kleine Veränderungen im Alltag sowie Medikamente können die Beschwerden lindern. Die passenden Tipps dazu liest man im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

Wenn die Magensäure in die Speiseröhre fließt

Sodbrennen ist ein unangenehmes Symptom, das durch den Fluss von Magensäure in die Speiseröhre verursacht wird. Zum Beispiel beim Bücken oder beim Liegen. Normalerweise schließt ein Muskel am unteren Ende der Speiseröhre, der als unterer Ösophagussphinkter bezeichnet wird, den Magen ab und verhindert, dass Magensäure in die Speiseröhre gelangt. Wenn dieser Muskel jedoch nicht richtig funktioniert oder geschwächt ist, kann es zu Sodbrennen kommen.

Bestimmte Lebensmittel und Getränke können Sodbrennen auslösen oder verschlimmern. Dazu gehören fettige Speisen, scharfe Gewürze, Zitrusfrüchte, Alkohol, Kaffee und kohlensäurehaltige Getränke. Übergewicht kann den Druck auf den Magen erhöhen und den unteren Ösophagussphinkter schwächen, was zu Sodbrennen führen kann. Während der Schwangerschaft kann der wachsende Uterus Druck auf den Magen ausüben und den unteren Ösophagussphinkter beeinträchtigen, was ebenfalls Magensäure in die Speiseröhre fließen lässt. Rauchen und Stress können den unteren Ösophagussphinkter schwächen und parallel dazu die Produktion von Magensäure erhöhen, was Sodbrennen begünstigt. Bestimmte Medikamente, wie Schmerzmittel, Antibiotika, Blutdruckmedikamente und Antidepressiva, können Sodbrennen als Nebenwirkung verursachen. 

Heilerde kann bei Sodbrennen helfen

Damit die Nahrung aus dem Magen leichter weiter in den Dünndarm gelangt, ist es wichtig, gut zu kauen. Und: „Abnehmen bei Übergewicht hilft sehr effektiv gegen Sodbrennen“, sagt Prof. Dr. Ahmed Madisch, Gastroenterologe im Bethanien Krankenhaus in Frankfurt. Am besten sollte man erst einmal herausfinden, was die Beschwerden auslöst. Dabei könne es helfen, ein Tagebuch zu führen, so Madisch.

Pflanzliche Arzneimittel können bei manchen Betroffenen die Beschwerden lindern. Etwa Präparate mit Papaya und Haferextrakt, die nicht nur beruhigend auf die Magenschleimhaut wirken, sondern auch die Verdauung unterstützen. Neben Kautabletten mit Feigenkaktusextrakt kann auch Heilerde bei Sodbrennen helfen.

Antazida oder Protonenpumpenhemmer

Auch sogenannte Antazida, Arzneien aus Kalzium-, Magnesium- und Aluminiumsalzen, können helfen, weil sie Magensäure neutralisieren. Antazida, die als gut verträglich gelten, gibt es als Kautabletten oder flüssig im Portionsbeutel. „Als Flüssigkeit eingenommen setzt die Wirkung etwas schneller ein“, sagt Marta Sommerkamp, Apothekerin in Straelen. „Bei den Kautabletten ist es wichtig, diese richtig durchzukauen.“

Wirksam gegen Sodbrennen sind auch Protonenpumpenhemmer (PPI), die entsprechenden Medikamente heißen zum Beispiel Omeprazol oder Pantoprazol. Bis sie wirken, kann es bis zu drei Tage dauern. Mit PPI wird häufiges Sodbrennen behandelt. Für die kurzfristige Therapie sind die Medikamente rezeptfrei erhältlich.

Ist die Packung aufgebraucht und die Beschwerden bestehen weiterhin, sollte man laut „Apotheken Umschau“ zum Arzt gehen – auch wenn die Beschwerden länger als zwei Wochen bestehen, einfache Selbsthilfemaßnahmen keine Wirkung zeigen oder man ungewollt an Gewicht verliert. Auch Personen, die älter als 40 sind und noch nie Sodbrennen hatten, sollten ärztlichen Rat suchen.    pm/tok