Shot of a little girl drinking water directly from the kitchen tap at home.

So schützt man sich in Hotels und daheim bei der Rückkehr gegen Legionellose

Überall in den heißen Ländern muss Wasser gespart werden. Der fehlende Wasserwechsel in manchen Beherbergungsbetrieben könnte Folgen haben, da auch das Trinkwasser im Gebäude ein Haltbarkeitsdatum aufweist. Das gilt übrigens nicht nur für den Urlaub. Die Gefahr: Legionellen.

Noch immer ist nicht ausreichend bekannt, dass auch Trinkwasser ein Haltbarkeitsdatum hat. In Gebäuden beträgt es lediglich 72 Stunden. Danach muss es in jedem Hotel und jeder Wohnung gegen frisches Trinkwasser aus den Leitungen des Wasserversorgers ausgetauscht werden. Ansonsten können sich spezielle Bakterien, sogenannte Legionellen, im warmen Wasser von Gebäuden übermäßig vermehren. Werden sie dann beim Duschen mit dem Wassernebel (Aerosol) eingeatmet, können sie eine besondere Form der Lungenentzündung verursachen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet grundsätzlich nicht statt.

Wie minimiert man sein Risiko?

Dr. Peter Arens, Trinkwasserfachmann beim Armaturentechnologie-Unternehmen Schell, gibt Tipps, wie man sich gegen eine atypische Lungenentzündung durch Legionellen schützten kann.

Einer Dusche sieht man nicht an, ob das Wasser mehr als 72 Stunden in den Leitungen gestanden hat. Also empfiehlt sich für Hoteliers und Gäste folgende Vorgehensweise, soweit es sich nicht um selbstspülende elektronische Armaturen handelt: Vor der ersten Nutzung dreht man den Wasserhahn am Waschtisch nach ganz rechts auf „kalt“ und hält den Handrücken unter den Wasserstrahl. Kommt es lauwarm, wartet man, bis es sich kühler anfühlt. Danach wiederholt man diese Vorgehensweise in der Stellung warm und wartet, bis heißes Wasser kommt – doch Vorsicht: Hierbei besteht eine Verbrühungsgefahr.

Danach macht man dasselbe kurz in der Dusche. Um dabei ein möglicherweise gefährliches Wasser-Luft-Legionellen-Gemisch erst gar nicht entstehen zu lassen oder gar einzuatmen, nimmt man die Brause in die Hand und lässt das Wasser auf kurzem Weg direkt in die Duschtasse ablaufen – dann ist auch das kritische Wasser im Brauseschlauch ausgetauscht. Dies ist lediglich am ersten Tag im Hotel und zu Hause notwendig, weil anschließend wieder ein regelmäßiger Wasserwechsel stattfindet. So gelingt die Balance zwischen Wassersparen und Gesundheitsschutz.

Was tun bei Unwohlsein?

Von der Infektion bis zur Erkrankung dauert es zwei bis zehn Tage. Bei grippeähnlichen Symptomen und insbesondere bei Husten und Kurzatmigkeit sollte man einen Arzt aufsuchen und mit ihm über die Möglichkeit einer Legionellose sprechen. Denn noch immer werden lediglich 4,2 Prozent der zu erwartenden Fälle erfasst – trotz Meldepflicht (Quelle: RKI und ECDC). Gegen eine Lungenentzündung durch Legionellen helfen lediglich spezifische Antibiotika, aber nicht die üblichen. Daher ist es so wichtig, diese Art der Lungenentzündung mit in Erwägung zu ziehen. pm/tok