Unterschiedlichste Faktoren erschweren bei Adipositas das Abnehmen. Hoffnung machen innovative medikamentöse Adipositas-Therapien. Ihr Ziel: Darmhormone, die einen gezielten Einfluss auf Mechanismen im Zucker- und Fettstoffwechsel haben und diesen regulieren können. Foto: Creativa Images/stock.adobe.com

Selbstliebe statt Selbstzweifel: Innovative Wege zur effektiven Behandlung von Adipositas

In einer Gesellschaft, die Körperideale oft über Gesundheit und Wohlbefinden stellt, kämpfen viele Menschen mit Adipositas nicht nur gegen Vorurteile von außen, sondern auch gegen innere Zweifel. Nicht ohne Grund. Eine repräsentative Umfrage von Civey im Auftrag von Lilly Deutschland offenbart: Obwohl 68 Prozent der Bevölkerung Adipositas als ernsthafte chronische Krankheit anerkennen, sehen sich Menschen, die davon betroffen sind, unverändert verletzenden Äußerungen und Vorurteilen ausgesetzt.

Veränderung braucht Selbstliebe und Selbstakzeptanz 

Was sie nachhaltig bewegt, kennt Prof. Dr. med. Thomas Ebert, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Leipzig, aus seinem medizinischen Alltag nur zu gut: „Viele haben bereits zahlreiche Abnehmversuche hinter sich und fühlen sich nicht nur entmutigt, sondern auch noch abgelehnt.“ Aus Erfahrung weiß der Mediziner: „Auch wenn es in so einer Lage besonders schwerfällt: Der erste Schritt zur Veränderung beginnt mit Selbstakzeptanz.“

Selbstliebe und Selbstakzeptanz sind nicht nur Schlagworte, sondern der Schlüssel zu echter Veränderung — gerade für Menschen mit Adipositas. Wer sich selbst annimmt, mit all seinen Stärken und Schwächen, schafft die Grundlage für positive Veränderungen. Selbstliebe bedeutet, den eigenen Körper nicht als Feind zu betrachten, sondern als Verbündeten auf dem Weg zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden. Sie ermöglicht es, aus dem Kreislauf von Scham und Selbstvorwürfen auszubrechen und mit Mitgefühl auf sich selbst zu blicken. 

„Wenn Menschen mit Adipositas lernen, sich selbst wertzuschätzen, unabhängig von Zahlen auf der Waage, gewinnen sie die Kraft, langfristige Veränderungen anzugehen“, sagt Ebert und kennt auch die Hintergründe: „Wer sich selbst akzeptiert, ist eher bereit, professionelle Hilfe anzunehmen und sich auf umfassende Therapieansätze einzulassen.“

Bedürfnis nach Gewichtsreduktion

Das Bedürfnis von Menschen, sich bei ihrer Gewichtsreduktion helfen und durch mehr als gut gemeinte Ratschläge unterstützen zu lassen, ist durchaus vorhanden, was sich auch in den Umfragewerten widerspiegelt:

  • 70 Prozent der Menschen mit Adipositas spüren Druck, Gewicht zu verlieren.
  • Jeder zweite mit starkem Übergewicht (54 Prozent) fühlt sich psychisch belastet.
  • 37 Prozent der Menschen mit starkem Übergewicht fühlen sich ausgegrenzt.

„Diese Zahlen verdeutlichen, wie sehr Menschen mit Adipositas durch die Wahrnehmung von Außenstehenden leiden“, betont Ebert. Sein Credo: „Wir müssen ein Verständnis dafür entwickeln, dass Adipositas eine komplexe Krankheit ist, die deshalb professionelle Hilfe erfordert, weil sie praktisch nicht allein behandelt werden kann.“ 

Diät und Sport alleine sind keine dauerhafte Lösung

Doch trotz einem wachsenden Bewusstsein für diese Zusammenhänge gibt es offensichtlich weiterhin Wissenslücken, die sich auch in den aktuellen Umfrageergebnissen abbilden:

  • 75 Prozent der Deutschen glauben, Lebensstiländerungen wie Sport und Diät allein reichen für dauerhaften Gewichtsverlust.
  • Nur 56 Prozent sind der Meinung, dass Adipositas eine lebenslange Therapie erfordert.

„Hier ist noch mehr Aufklärung notwendig“, fährt Ebert fort. Und: „Es ist nicht die Schuld der Betroffenen, wenn sie nicht einfach abnehmen können. Viele Faktoren spielen eine Rolle, die das Abnehmen erschweren.“ 

Neben genetischer Veranlagung können auch Störungen im Fettstoffwechsel, hormonelle Faktoren, die Einnahme bestimmter Medikamente, Schlafmangel, Stress und Depression eine Adipositas begünstigen. Ein wichtiger, lange übersehener Faktor sind die Darmhormone. „Diese Hormone beeinflussen unser Hunger- und Sättigungsgefühl maßgeblich“, erklärt Prof. Thomas Ebert. „Bei Menschen mit Adipositas kann dieses System aus dem Gleichgewicht geraten, was das Abnehmen zusätzlich erschwert.“

Adipositas kann viele schwere Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Auf die leichte Schulter sollte man das Übergewicht auf keinen Fall nehmen. Grafik: bilderzwerg/stock.adobe.com

Ein Teil der Lösung liegt im Darm

Doch was das Problem ist, könnte gleichzeitig die Lösung sein: An den Darmhormonen setzen innovative medikamentöse Adipositas-Therapien an, die einen gezielten Einfluss auf Mechanismen im Zucker- und Fettstoffwechsel haben und diesen regulieren können. Dadurch verzögert sich die Magenentleerung, Appetit und Hungergefühl verringern sich und das Sättigungsgefühl steigt.

Dass die Gesellschaft offen ist für moderne Therapieansätze, zeigen die Zustimmungswerte in der Bevölkerung: 47 Prozent der Deutschen befürworten mehr Investitionen in medikamentöse Behandlungen. Unter den Befragten mit starkem Übergewicht sind es sogar 75 Prozent.

Eine erfolgreiche Adipositas-Therapie basiert auf mehreren Säulen: aus Verhalten, Ernährung, Bewegung und einer medikamentösen sowie bariatrischen Behandlung (Operationen wie etwa eine Magenverkleinerung). „Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt“, betont Ebert. „Selbstliebe bedeutet auch, sich die Unterstützung zu holen, die man braucht“, so Ebert — für mehr Lebensqualität und ein gesünderes, längeres Leben.   pm

Info

Die Umfrage wurde von Civey im Auftrag von Lilly Deutschland durchgeführt: 5000 befragte Bundesdeutsche ab 18 Jahren; 2500 Befragte, die sich selbst als übergewichtig einstufen. Befragungszeitraum Zeitraum: 21. bis 28. November 2024.

Weitere Informationen zu Adipositas: https://de.lilly.com/meinwegmitadipositas

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