
Das seit 2013 laufende Programm Triple Win vermittelt ausgebildete Pflegefachkräfte aus Bosnien-Herzegowina, von den Philippinen, aus Tunesien, Indonesien, Indien und Jordanien. Über 800 ausländische Pflegekräfte sind dadurch nach Baden-Württemberg gekommen. Foto: Pompozzi – KI-generiert/stock.adobe.com
Pflegenotstand: Baden-Württemberg setzt auf ausländische Pflegefachkräfte
Die baden-württembergische Landesregierung kooperiert bei der Gewinnung ausländischer Pflegefachkräfte weiterhin eng mit der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit. Das bewährte Programm Triple Win soll auch in diesem Jahr fortgeführt werden. Das teilte Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha in Stuttgart mit.
Ein Viertel des Personals sind ausländische Pflegekräfte
„Ich freue mich, dass durch die Fortsetzung unseres erfolgreichen Förderprogramms weiterhin ausländische Pflegekräfte für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg gewonnen werden können. Damit wollen wir insbesondere kleinere Träger bei der Anwerbung von dringend benötigten Pflegekräften aus dem Ausland unterstützen“, sagte der Landesgesundheitsminister. „Unser Anliegen ist es, noch mehr Arbeitgeber als bisher zu motivieren, sich für Pflegekräfte aus dem Ausland zu öffnen.“
In Baden-Württemberg arbeiten über 200.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Pflege. Davon sind mehr als ein Viertel ausländische Pflegekräfte, die einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten. Der Bedarf an Fachkräften wird auch in Zukunft hoch bleiben, da die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer in Rente gehen und der Pflegebedarf in unserer alternden Gesellschaft gleichzeitig steigt.
Deutschkurse im Ausland finanzieren
Hier setzt das seit 2013 laufende Programm Triple Win an, das ausgebildete Pflegefachkräfte aus Bosnien-Herzegowina, von den Philippinen, aus Tunesien, Indonesien, Indien und Jordanien vermittelt. Seit 2013 wurden über Triple Win mehr als 5500 Pflegekräfte für Deutschland gewonnen – davon sind über 800 Pflegekräfte nach Baden-Württemberg gekommen. Das Land flankiert Triple Win seit 2023 mit dem Kooperationsprojekt „Deutschsprachkurse im Ausland zur Gewinnung ausländischer Pflegefachkräfte“.
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration fördert hierbei die Kosten des Spracherwerbs der ausländischen Pflegekräfte im Heimatland durch einen Kostenanteil von bis zu 3000 Euro pro Pflegekraft. Seit Projektbeginn konnten bereits für 272 ausländische Pflegekräfte die Sprachkurskosten übernommen werden. Neu ist, dass die bisherige Begrenzung der Förderanträge pro Arbeitgeber entfällt. Arbeitgeber können die Förderung beantragen, bis die finanziellen Mittel ausgeschöpft sind.
„Die Rekrutierung von gut ausgebildeten Fachkräften aus dem Ausland ist ein zentraler Baustein, um den wachsenden Bedarf der Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen zu decken“, erklärte Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit. „Der Beitrag von Triple Win Sprache Baden-Württemberg ist hierbei besonders wichtig“, so Musati.
Info
Interessierte Arbeitgeber können sich bei einer Online-Veranstaltung zum Projekt „Triple Win Sprache Baden-Württemberg“ am 11. Februar 2025 informieren. Die Anmeldung läuft über Baden-Wuerttemberg.TripleWin-SpracheBW@arbeitsagentur.de. pm