
Im Idealfall werden Darmpolypen, aus denen Darmkrebs entstehen kann, zum Beispiel bei einer Darmspiegelung im Rahmen der Krebsvorsorge entfernt, bevor sie bösartig werden. Ohne Früherkennung entwickelt sich Darmkrebs oft unbemerkt, weil er zu Beginn meist keine Beschwerden verursacht. Foto: Sebastian Kaulitzki/stock.adobe.com
Diagnose Darmkrebs – wenn die Früherkennung zu spät kommt
Darmkrebs ist weltweit die dritthäufigste Krebserkrankung, und auch Deutschland verzeichnet mit 55.000 Neuerkrankungen im Jahr hohe Fallzahlen. Nach Angaben des Krebsinformationsdienstes ist Darmkrebs hierzulande bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung – trotz guter Möglichkeiten der Früherkennung.
Während sich Darmkrebs im Frühstadium oftmals erfolgreich operativ behandeln lässt, hat der Tumor bei einem Viertel der Betroffenen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose bereits Metastasen gebildet. Das Stadium der Erkrankung hat Auswirkungen auf die Behandlungsmöglichkeiten: Die Therapie zielt bei fortgeschrittener Erkrankung seltener auf eine Heilung, sondern in den meisten Fällen auf eine Eindämmung des Tumorwachstums und eine möglichst gute Lebensqualität für die Betroffenen ab.
Wie es nach der Diagnose Darmkrebs weitergeht und welche Behandlungsmöglichkeiten heute verfügbar sind, dazu informieren Experten in der Telefonaktion SPRECHZEIT alle interessierten Vital-Region.de-Leser.
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Donnerstag, 26. Juni 2025 von 15 bis 19 Uhr
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Darmkrebs wächst langsam und oft unbemerkt
Wenn von Darmkrebs die Rede ist, ist damit eine Tumorerkrankung im Dickdarm oder Mastdarm gemeint – daher die medizinische Bezeichnung Kolorektalkarzinom. Darmkrebs entwickelt sich fast immer aus Wucherungen der Darmschleimhaut, den so genannten Darmpolypen. Nicht alle Darmpolypen sind bösartig, und es kann oft Jahre dauern, bis sich aus ihnen ein Darmkrebs entwickelt.
Dies geschieht ohne Früherkennung oft unbemerkt, denn Darmkrebs verursacht zu Beginn meist keine Beschwerden. Bleiben die entarteten Darmpolypen unentdeckt, können sich die Krebszellen vermehren, in umliegendes Gewebe eindringen und über Blut- und Lymphgefäße im fortgeschrittenen Stadium Metastasen in anderen Organen bilden, zum Beispiel in der Leber.
Therapie in jedem Stadium der Erkrankung
Im Idealfall werden Darmpolypen entfernt, bevor sie bösartig werden, zum Beispiel bei einer Darmspiegelung im Rahmen der Krebsvorsorge. Hat sich bereits ein bösartiger Tumor entwickelt, kommt es für die Prognose und Behandlung darauf an, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist.
Dazu teilt die Krebsmedizin Kolorektalkarzinome in vier Krankheitsstadien ein. Während die Behandlung in den Stadien I bis III auf eine Heilung der Erkrankung hinwirkt, wird dieses Ziel in Stadium IV, also wenn Metastasen vorliegen, nur bei einem kleinen Teil der Patienten verfolgt.
Je höher das Krankheitsstadium, desto anspruchsvoller und komplexer ist das therapeutische Vorgehen. Neben der operativen Entfernung des Tumors, der Chemo- und Bestrahlungstherapie spielen heute zielgerichtete medikamentöse Therapien eine größer werdende Rolle. Sie ergänzen das vorhandene Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten, insbesondere im fortgeschrittenen Krankheitsstadium.
Betroffene benötigen breite Unterstützung
Wird eine Krebsdiagnose gestellt, bedeutet dies für die Betroffenen über die körperlichen Auswirkungen hinaus immer auch eine große psychische Belastung. Unabhängig von der Art der Krebserkrankung leiden fast 35 Prozent der Patienten zum Beispiel unter Angstzuständen oder Depressionen. Hinzu kommt, dass Betroffene komplizierte medizinische Zusammenhänge verstehen müssen, um weitreichende Therapieentscheidungen treffen zu können. Nicht zuletzt können sich die Folgen der Erkrankung auch auf die Familie und das Umfeld der Erkrankten auswirken. So stellt die Unsicherheit über den Verlauf der Erkrankung Zukunftspläne infrage, unter Umständen auch die finanzielle Versorgung.
Damit an Darmkrebs erkrankte Menschen in schweren Zeiten durchhalten, brauchen sie Unterstützung auch in Fragen der Krankheitsbewältigung, zum Beispiel durch eine passende psychoonkologische Betreuung als Teil eines umfassenden Behandlungskonzepts.
Diagnose Darmkrebs – Experten am Lesertelefon
Bei mir wurden gutartige Darmpolypen entfernt – wie oft soll ich zur Darmspiegelung gehen? Ich habe die Diagnose Darmkrebs erhalten, verstehe aber die vielen Befunde nicht. Wo bekomme ich Hilfe? Wird bei Darmkrebs immer operiert? Wie ändert sich die Prognose, wenn sich Metastasen gebildet haben? Welche Behandlungen sind im fortgeschrittenen Stadium möglich? Wo bekomme ich Unterstützung im Umgang mit den Folgen meiner Erkrankung?
Diese und alle anderen Fragen zum Thema Darmkrebs beantworten diese Experten in der Telefonaktion SPRECHZEIT:
- PD Dr. med. Julian W. Holch; Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie; Oberarzt, Leiter Zentrales Onkologisches Eingangsportal Comprehensive Cancer Center München; Medizinische Klinik und Poliklinik III, LMU Klinikum München
- Prof. Dr. med. Meinolf Karthaus; Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie im MVZ Perlach
- Prof. Dr. med. Dominik Paul Modest; Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie; Oberarzt der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie; Campus Virchow-Klinikum der Charité – Universitätsmedizin Berlin
- Prof. Dr. med. Christoph Roderburg; Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, Zusatzbezeichnungen Medikamentöse Tumortherapie und Palliativmedizin; Oberarzt, Leitung des Bereiches GI-Onkologie, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf
Rufen Sie einfach am Donnerstag, 26. Juni 2025 von 15 bis 19 Uhr an! Der Anruf unter 0800 – 090 92 90 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.
Info
Die Experten am Lesertelefon informieren umfassend und neutral, stellen jedoch keine telefonischen Diagnosen und sprechen keine konkreten Therapieempfehlungen aus. Das Informationsgespräch am Lesertelefon kann und soll eine individuelle fachliche Beratung durch Ärzte nicht ersetzen. Persönliche Daten der werden nicht erfragt, erfasst oder gespeichert. Anrufende können anonym bleiben. Gespräche werden nicht aufgezeichnet. Dieses Lesertelefon geht auf eine Initiative des Pharmaunternehmens Takeda Oncology zurück. pm