Kaffee kann eine schützende Wirkung für die Leber entfalten. Internationale Studien deuten darauf hin, dass Kaffee zu besseren Leberwerten führt und dazu beitragen kann, die Entwicklung des Leberzellkrebses in einer chronisch kranken Leber zu verhindern. Foto: Kryuchka Yaroslav/stock.adobe.com

Leber-Gesundheit: Wie reagiert unser größtes Organ auf Kaffee?

Kaffee hat in den vergangenen Jahren viel Aufmerksamkeit in Bezug auf seine gesundheitlichen Vorteile, einschließlich der Auswirkungen auf die Leber, erhalten. Insgesamt deutet die Forschung darauf hin, dass moderater Kaffeekonsum (etwa 3 bis 4 Tassen pro Tag) für die Leber gesund sein kann und mit einem geringeren Risiko für verschiedene Lebererkrankungen verbunden ist.

Grundsätzlich gilt: Wie bei vielen Lebensstilfaktoren ist Mäßigung der Schlüssel. Menschen mit bestehenden Lebererkrankungen oder spezifischen gesundheitlichen Bedenken sollten immer ihren Arzt konsultieren, um individuelle Empfehlungen zu erhalten.

Macht Kaffee krank und löst er Krebs aus?

Nicht ganz einen halben Liter Kaffee trinkt im Durchschnitt jeder Deutsche pro Tag. Kaffee ist nicht nur ein beliebtes Getränk, sondern auch ein komplexes Gemisch aus Koffein und über tausend weiteren Bestandteilen. Das eröffnet eine Fülle an Geschmackserlebnissen. Aber: Wann ist der Konsum von Kaffee noch gesund? Wie wirkt das Koffein zum Beispiel aufs Herz? Löst Kaffee Krebs aus?

„Studien zeigen, dass regelmäßiger Kaffeekonsum nicht mit der Entstehung von Krankheiten in Verbindung gebracht wird. Im Gegenteil, Analysen deuten sogar auf mögliche gesundheitliche Vorteile hin. Neben Koffein enthält Kaffee viele gesunde Inhaltsstoffe. Kaffee liefert jede Menge Ballaststoffe , Vitamin B2, Magnesium, Antioxidantien sowie Polyphenole, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen. Einen Minuspunkt bei den Inhaltsstoffen gibt es aber: Das Getränk enthält Naturstoffe, sogenannte Diterpene, die im Verdacht stehen, den Cholesterinspiegel im Blut zu erhöhen“, liest man online im AOK-Gesundheitsmagazin.

Demnach scheint Kaffee in der Regel dem Herzen nicht zu schaden. Ein weiterer positiver Zusammenhang hat sich im Hinblick auf die Knochengesundheit gezeigt, denn regelmäßige Kaffeetrinker scheinen oft eine höhere Knochenmineraldichte zu haben. Löst Kaffee Krebs aus? DAs ist ein Mythos, den die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) offiziell entkräftete. Eher schon wurden schützende Effekte bei manchen Krebsarten festgestellt. Übersetzt heißt das: Kaffee ist kein sicheres Vorbeugungsmittel gegen Krebs, kann aber bei manchen Kaffeetrinkern das Risiko für eine bestimmte Krebserkrankung etwas reduzieren.

Studien belegen positive Effekte für die Leber

Zu den positiven Effekten von Kaffee auf die Leber zählt der Schutz vor Lebererkrankungen, denn Studien haben gezeigt, dass der Konsum von Kaffee mit einem geringeren Risiko für verschiedene Lebererkrankungen, einschließlich Leberzirrhose und Leberkrebs, verbunden ist. Regelmäßiger Kaffeekonsum kann das Risiko einer Leberfibrose verringern. Kaffee hat aber auch entzündungshemmende Eigenschaften: Das Heißgetränk enthält Antioxidantien und entzündungshemmende Verbindungen, die helfen können, Entzündungen in der Leber zu reduzieren. Dies kann besonders vorteilhaft für Menschen mit chronischen Lebererkrankungen sein.

Einige Studien deuten darauf hin, dass Kaffee die Leberfunktion verbessern kann, indem er die Produktion von Leberenzymen fördert und die Fettansammlung in der Leber verringert. Kaffeekonsum wurde ferner mit einem geringeren Risiko für nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen (NAFLD) in Verbindung gebracht. Dies könnte auf die Fähigkeit von Kaffee zurückzuführen sein, die Fettansammlung in der Leber zu reduzieren.

Kaffee gleicht negative Alkohol-Auswirkungen nicht aus

Abwiegen muss man diese möglichen Vorteile gegen potenzielle negative Effekte. Bei Menschen, die empfindlich auf Koffein reagieren, kann übermäßiger Kaffeekonsum zu Problemen wie Schlafstörungen, erhöhter Herzfrequenz oder Angstzuständen führen. Diese Faktoren können indirekt die allgemeine Gesundheit, einschließlich der Lebergesundheit, beeinträchtigen. Die anregende Wirkung von Koffein kann bei Menschen, die nur ab und zu Kaffee trinken, den Blutdruck kurzfristig um etwa zehn bis 20 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) ansteigen lassen. Wer jedoch an die Koffeinzufuhr gewöhnt ist, hat laut der Deutschen Herzstiftung nach zwei bis drei Wochen keinen Anstieg des Blutdrucks mehr – oder dieser fällt geringer aus. Schwangere und Stillende sollten den Kaffeegenuss reduzieren oder ganz aussetzen.

Ganz wichtig: Man darf die Wirkung von Kaffee nicht überbewerten und schon gar nicht mit dem Alkoholkonsum aufwiegen wollen. Kaffee kann keine schädlichen Auswirkungen von übermäßigem Alkoholkonsum auf die Leber ausgleichen. Menschen mit Lebererkrankungen sollten generell ihren Alkoholkonsum reduzieren oder vermeiden. tok