Riecht die Klimaanlage im Auto streng, ist die Wartung längst überfällig. Dann haben sich auch schon in der Regel gefährliche Keime und Pilzsporen im Innenraum verbreitet – eine gesundheitliche Gefahr für Menschen mit Allergien und Asthma. Foto: Krakenimages.com/stock.adobe.com
Klimaanlagen im Auto: Gesundheitsrisiko durch Keime und Pilzsporen bei fehlender Wartung
Eine gut funktionierende Klimaanlage im Auto sorgt nicht nur für angenehme Temperaturen, sondern auch für klare Sicht, indem sie das Beschlagen der Scheiben verhindert. Nicht gewartete Klimaanlagen können allerdings laut ADAC ein Risiko für die Gesundheit darstellen.
Schädliche Keime und Pilzsporen in den Innenraum geblasen
Auf der Oberfläche des Filters, durch den die Klimaanlage Luft ansaugt, kann sich ein regelrechter Schmutzkuchen sammeln. In Verbindung mit feuchter Außenluft stellt dieser einen Nährboden für Mikroorganismen dar. Wenn Partikel den Filter passieren – was häufig bei nicht gewarteten oder zu alten Filtern vorkommt – gelangen sie auf den Verdampfer, dessen Kondenswasser optimale Bedingungen für Mikroben bietet. Schädliche Keime, Pilzsporen und Verschmutzungen können dann ungehindert in den Innenraum eindringen.
Menschen mit Allergien und Asthma, die immerhin rund ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland ausmachen, leiden dann schnell unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Aber auch völlig gesunde Menschen können je nach Dauer und Stärke der Schadstoffbelastung negative Auswirkungen erfahren. Dazu kommt ein übler Geruch. Riecht die Klimaanlage streng, ist die Wartung längst überfällig.
Regelmäßiger Filterwechsel und bei Bedarf Verdampferreinigung
Aus Sicht des ADAC ist es ratsam, den Innenraumfilter einmal pro Jahr zu wechseln. Für Allergiker oder Personen mit entsprechenden Vorerkrankungen kann auch ein halbjährlicher Wechsel sinnvoll sein. Als Faustregel gilt: Filterwechsel beim Reifenwechsel; bei einmaligem Wechsel im Herbst, beim halbjährlichen Wechsel im Herbst und Frühjahr.
Ein jährliche Verdampferreinigung ist nach Ansicht des Mobilitätsclubs nur für vulnerable Gruppen sinnvoll. Ansonsten empfiehlt der ADAC eine fachmännische Reinigung alle drei Jahre beziehungsweise 50.000 Kilometer. Vor allem wenn die regelmäßigen Filter-Wechselintervalle eingehalten werden und beim Wechsel der Kondensatablauf überprüft wird, besteht meist keine Notwendigkeit, den Verdampfer und dessen Umgebung häufiger professionell reinigen zu lassen.
Ineffektive Reinigungssprays
Von auf dem Markt erhältlichen Do-it-yourself-Reinigungsprays rät der Club ab. Die im Fahrzeuginnenraum versprühten sogenannten „Klick-Sprays“ sind in der Regel ineffektiv und nicht in der Lage, den Nährboden zu beseitigen, sondern töten Mikroorganismen nur oberflächlich ab oder überdecken im schlimmsten Fall nur den Geruch mit Duftstoffen. pm
Tipps für Autofahrer:
- Klimaanlage im Automatikmodus betreiben: Der Automatikmodus hilft, die Klimaanlage effizient zu betreiben und die Luftreinheit zu maximieren.
- Klimaanlage vor Fahrtende ausschalten: Schalten Sie die Kühlfunktion kurz vor Fahrtende aus, lassen Sie aber das Gebläse weiterlaufen, um die Feuchtigkeit aus dem System zu entfernen.
- Hochwertige Filter verwenden: Der Einsatz von Kombinationsfiltern mit Aktivkohleschichten kann die Luftqualität weiter verbessern.
Aufforderung an die Hersteller:
- An die Hersteller appelliert der ADAC, die Zugänglichkeit und Wartungsfreundlichkeit von Klimaanlagenkomponenten zu verbessern.
- Der Bauraum für Filter sollte optimiert werden, um größere und effizientere Filter zu integrieren.
- Zudem sollten hochwertige Filtersysteme und Beschichtungen gegen mikrobiologischen Bewuchs in allen Fahrzeugklassen verfügbar sein.
- Eine klare und verständliche Anleitung zur Reinigung und Wartung der Klimaanlagenkomponenten ist ebenso essenziell.