Bei jungen, sportlichen Menschen sollte der Blutdruck eigentlich normal sein. Dass eine sekundäre Hypertonie vorliegen kann, fällt oft erst auf, wenn sich bei Betroffenen der Blutdruck mit gängigen Medikamenten nicht einstellen lässt. Foto: Andrii/stock.adobe.com

Jung, sportlich, Bluthochdruck – wie passt das zusammen?

Es klingt ungewöhnlich, doch dass junge, schlanke, sportliche Menschen an Bluthochdruck leiden, kann vorkommen. Sekundäre Hypertonie nennen es Fachleute, wenn Bluthochdruck die Folge einer Grunderkrankung ist – und durchaus auch junge Männer und Frauen betrifft, die sich gut ernähren und bewegen.

Das Problem: Diese Blutdruckanomalie ist nicht leicht zu erkennen, es gibt aber Hinweise wie plötzlicher, heftiger morgendlicher Schwindel oder Kopfschmerz in Kombination mit Bluthochdruck über mehrere Wochen bei Personen zwischen 30 und 50. Die Ausgabe des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“ zeigt die Ursachen und klärt auf.

Probleme mit Nieren, Schilddrüse oder Schlafapnoe

Oft fällt die sekundäre Hypertonie erst dadurch auf, dass sich bei den Betroffenen der Blutdruck mit gängigen Medikamenten nicht einstellen lässt“, erklärt die hausärztliche Internistin Dr. Ute Bals. Doch woher kommt der Bluthochdruck? Die Ursache kann in den Nieren liegen: Dort können unter anderem die Blutdruck-Fühler im Nierengewebe fehlerhaft arbeiten. „Das kann durch Entzündungen verursacht werden, die nach Viruserkrankungen auftreten, aber auch durch Autoimmunerkrankungen“, erklärt Bals.

Auch eine Schilddrüsenüberfunktion kann zu erhöhten Blutdruckwerten führen, ebenso wie Medikamente wie Cortison, aber auch die Pille, Cox-Hemmer, also Schmerzmedikamente etwa mit Ibuprofen, Diclofenac oder Acetylsalicylsäure.

Die Ursache für den Bluthochdruck kann sogar im Nachtschlaf liegen: Viele Menschen leiden unter Schlafapnoe. Diese Atemaussetzer sind wie Erstickungsanfälle für den Körper und stellen einen hohen Stressfaktor dar – durch den sich ein hoher Blutdruck festigen kann. pm