Wenn Fiebersäfte oder Antibiotika unangenehm schmecken, kann man einige Präparate auch mit Tee oder Saft, mit Joghurt oder Pudding verabreichen. Allerdings sollte man den Kinderarzt fragen, ob die Zusatzstoffe die Wirkung beeinträchtigen können. Foto: photophonie/stock.adobe.com
„Ich will das nicht!“ – So klappt´s mit dem ungewohnten Zäpfchen und dem bitteren Fiebersaft
Nasenspray, Hustensaft, Augentropfen: Wenn Kinder Medizin einnehmen sollen, kann das für alle Beteiligten zur Qual werden. Das gilt besonders für Zäpfchen, die zwar besonders gut bei Fieber und Schmerzen helfen, doch bei denen für viele der Spaß wirklich aufhört.
Das Apothekenmagazin „ELTERN“ gibt Mama und Papa hilfreiche Tricks an die Hand, wie die Arzneien bei den Kleinen leichter reingehen – und auch drin bleiben.
Ablenkung und Zauberworte wirken Wunder
Beispiel Zäpfchen: Weil sie schnell durchbrechen, die Verpackung vorsichtig wie eine Bananenschale herunterschälen. Einschmieren braucht man das Zäpfchen nicht, der Wirkstoff kann sonst nicht mehr gut aufgenommen werden. Die Körperwärme macht die Arznei schmierig genug. „Das Zäpfchen gleitet am besten, wenn das Kind den Popo locker lässt. Da hilft nur Ablenkung“, meint Apothekerin Carola Lubitz aus Düsseldorf.
Trick: Zäpfchen mit der stumpfen Seite voran einführen, dann rutscht es nicht so leicht wieder raus. Danach die Pobacken zusammendrücken. Falls es doch wieder rauskommt: kein neues hinterherschieben, sondern die nächste Dosis abwarten. Sinkt das Fieber trotz Zäpfchen nicht, in der Kinderarztpraxis um Rat fragen.
Für die Einnahme aller Arzneien gilt generell: Ablenkung hilft. Zum Beispiel das Lieblingsbilderbuch oder eben eine neue Folge der Lieblingsserie. Dazu die Macht der Worte nutzen. Statt „Das wird jetzt eklig“ ist es besser zu sagen: „Es ist gut, dass es dieses Mittel gibt. Denn es macht dich wieder gesund.“ Vielleicht tut es auch „Zaubertrank“ statt „Hustensaft“ oder „Ufo“ statt „Tablette“.
Medikamente eventuell mit Saft oder Joghurt verabreichen
Und wenn Fiebersäfte oder Antibiotika unangenehm schmecken? „Viele der Medikamente sind schon gesüßt, um den fiesen Geschmack zu überdecken. Einige Präparate können auch mit Tee oder Saft eingenommen werden, bei älteren Kindern mit Joghurt oder Pudding“, sagt Petra Haas vom Magazin „Apotheken Umschau ELTERN“. Allerdings solle man gleich den Kinderarzt fragen, ob Flüssigkeiten oder weich gleitende Nahrungsmittel wie Joghurt die Wirkung beeinträchtigen.
Und wenn sich das Kind hartnäckig weigert, die Medizin zu schlucken? „Ja, das ist schwierig und kann sehr anstrengend sein. Man sollte auf jeden Fall ruhig bleiben, Zuversicht ausstrahlen, denn das überträgt sich auch aufs Kind. Dem Kind immer wieder gut zusprechen und vor allem loben, sobald es ein Präparat genommen hat. Wichtig ist, das Kind bitte nicht bestrafen, wenn es Medikamente nicht nehmen will“, sagt Petra Haas. Stattdessen sollte man Rücksprache mit dem Kinderarzt halten. Vielleicht sei es ja möglich, die Tabletten zu zerkleinern und über ein geeignetes Lebensmittel zu streuen, damit die notwendige Medizin ins Kind kommt. pm