Impfungen können den Ausbruch einer Grippe zwar nicht sicher verhindern, wenden jedoch sehr viele ernste Verläufe ab. Weil die Influenzaviren richtige Wandlungskünstler sind, benötigt es allerdings jährliche Auffrischungen mit angepassten Impfstoffen. Foto: Monstar Studio/stock.adobe.com
Grippe-Impfung verhindert schwere Verläufe – Kommt zweite Welle im Februar?
Je nach Saison infizieren sich 4 bis 16 Millionen Menschen in Deutschland mit Grippeviren. Zwischen Ansteckung, die meist über feinste Tröpfchen erfolgt, und Symptomen wie Fieber und Halsschmerzen liegen nur ein bis zwei Tage. Nicht immer verläuft eine Grippe glimpflich: Schwere Erkrankungen können sogar zum Tod führen.
Das berichtet das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ in seiner aktuellen Ausgabe.
Risikogruppen sollten sich impfen lassen
Impfungen können den Ausbruch einer Grippe zwar nicht sicher verhindern, wenden jedoch sehr viele ernste Verläufe ab. Weil die Influenzaviren richtige Wandlungskünstler sind, benötigt es allerdings jährliche Auffrischungen mit angepassten Impfstoffen. Vor jeder Saison empfiehlt die WHO vier Virenlinien als Basis für neue Impfstoffe. Welche Linien ausgewählt werden, fußt auf Vorhersagen darüber, welche Virenvarianten wahrscheinlich dominieren werden.
Impfen lassen sollten sich Personen mit hohem Risiko für einen schweren Verlauf – dazu zählen Personen ab 60 Jahren, Schwangere und chronisch Kranke. Hinzu kommen weitere Gruppen: etwa Ärzte, Pflegepersonal und Angehörige von gefährdeten Personen.
Bleibt es beim Rückgang oder nimmt die Grippewelle Fahrt auf?
Auch wenn der optimale Zeitraum für die Impfung zwischen Oktober und Mitte Dezember liegt, kann eine Impfung auch jetzt im Januar noch sinnvoll sein: So startete letzte Saison im Februar eine zweite Grippewelle.
Nachdem die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen (ARE-Inzidenz) in der Bevölkerung seit der 50. Kalenderwoche 2023 deutlich gesunken war, ist sie in der 2. Kalenderwoche 2024 im Vergleich zur Vorwoche stabil geblieben und lag bei rund 5.400 ARE pro 100.000 Einwohnern. Dabei sind die Werte bei den Erwachsenen ab 35 Jahre weiter gesunken und bei den 0- bis 34-Jährigen teils deutlich gestiegen, insbesondere bei den Kindern im Schulalter (5 bis 14 Jahre). Das meldet das Robert Koch-Institut.
Und wie sieht es mit der Impfbereitschaft in Deutschland aus. Eine Auswertung von Routinedaten der Techniker Krankenkasse ergab für die Zeit der Grippesaison von September 2022 bis Ende März 2023 eine Impfquote von rund 30 Prozent in Baden-Württemberg. Bei den bayerischen Nachbarn sind es etwa 32 Prozent. Damit haben die beiden Bundesländer im Süden Deutschlands die niedrigsten Impfquoten unter den Bundesländern. pm/tok