Horst Lichter, Koch und TV-Moderator, hatte wegen einer Corona-Erkrankung seine jährliche Grippe-Impfung verpasst und war prompt an Grippe erkrankt. Foto: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

Schwere der Erkrankung oft unterschätzt: Horst Lichter wirbt für Grippe-Impfung

Mit dem Herbstanfang steht auch die Grippesaison wieder vor der Tür. Besonders von Anfang Oktober bis ins Frühjahr hinein sind die Grippeviren im Umlauf. Eine Grippe ist keine leichte Erkältung, sondern kann vor allem bei Menschen ab 60 Jahren und Menschen mit Vorerkrankungen schwerwiegende Folgen haben. Obwohl die Grippe eine ernste Erkrankung ist, wird oft unterschätzt, wie leicht man sich anstecken und wie schwer die Erkrankung verlaufen kann.

Geringe Impfquote in Deutschland

Horst Lichter geht es mit Anfang 60 wie vielen in seinem Alter: Er steht mitten im Leben und achtet auf seine Gesundheit. Wenn im Herbst das Risiko steigt, sich mit der Grippe anzustecken, setzt er daher auf den Schutz durch eine Grippe-Impfung. Im vergangenen Herbst verpasste er aufgrund einer Corona-Erkrankung seine jährliche Impfung und musste erstmals Dreharbeiten absagen, so heftig war er an Grippe erkrankt. Seitdem liegt ihm das Thema Grippeschutz mehr denn je am Herzen.

Als Botschafter der „NoFluenza Tour“ von Sanofi, die im Oktober in deutschen Städten Station macht und über Grippe und die Impfung dagegen informiert, setzt er sich für mehr Aufmerksamkeit für die Grippe-Impfung ein. Aktuelle Zahlen verdeutlichen: In der Grippesaison 2021/22 ließen sich nur 43 % der Menschen ab 60 Jahren gegen Grippe impfen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) strebt in dieser Altersgruppe eine Impfquote von 75 % an.

Bestmöglicher Schutz: die jährliche Impfung

Die Grippe-Impfung ist insbesondere für Menschen ab 60 Jahren wichtig. Eine Grippe erhöht selbst bei gesunden Erwachsenen das Risiko für Herzinfarkte um das bis zu 10-Fache und das Schlaganfallrisiko um das bis zu 8-Fache. Da mit steigendem Alter die Leistungsfähigkeit des Immunsystems abnimmt, sind ältere Menschen besonders gefährdet, einen schweren Verlauf zu erleiden. Darüber hinaus brauchen sie nach der Erkrankung oft eine lange Erholungsphase.

Daher rät die Ständige Impfkommission (STIKO) insbesondere Menschen ab 60 Jahren zur jährlichen Grippe-Impfung. Die Empfehlung gilt zudem für alle Menschen ab einem Alter von 6 Monaten mit Grunderkrankungen wie Asthma, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch Schwangeren ab dem vierten Monat und allen, die aus beruflichen Gründen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko tragen, zum Beispiel medizinisches Personal oder Menschen mit vielen Kontakten am Arbeitsplatz, rät die STIKO zur Impfung. Der ideale Impfzeitpunkt ist ab Oktober bis Mitte Dezember. Die Grippe-Impfung ist aber auch später in der Saison und bis ins Frühjahr hinein noch wichtig und sinnvoll, da die Grippewelle häufig nach dem Jahreswechsel ihren Höhepunkt erreicht.   pm