„In jedem Fall tragen Encasings dazu bei, dass Allergiker weniger Kontakt mit Hausstaubmilben haben“, sagt Prof. Dr. Ludger Klimek, Präsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen, zu allergendichten Bett- und Matratzenüberzügen. Aber: Die Qualität der Allergie-Bettwäsche ist entscheidend. Foto: doucefleur/stock.adobe.com

Faktencheck: Was bringt Allergie-Bettwäsche gegen Hausstaubmilben?

Ob in Matratzen, Federbetten oder Kopfkissen – überall im Bett nisten sich Hausstaubmilben ein. Die Spinnentierchen, die nicht einmal einen Millimeter groß werden, treten zu Hunderttausenden auf und mögen es feucht und warm. Manche Menschen reagieren auf Hausstaubmilben allergisch. Spezielle Bettüberzüge versprechen, die Winzlinge in Schach zu halten.

Was diese Überzüge tatsächlich bringen, erklärt das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

Wasserdampf- und luftdurchlässiges Material

Allergendichte Bett- und Matratzenüberzüge, auch Encasings genannt, haben eine klinisch belegte Wirksamkeit. Doch die Qualität ist entscheidend. Die Überzüge müssen lebende Milben, Teile abgestorbener Tiere, Milbenkot und kleinere Partikel, an denen Allergene haften, zurückhalten können. Die maximale Porengröße sollte nicht größer als fünf Mikrometer sein.

Alle Nähte müssen vernäht oder verschweißt sein, damit keine Milben durchkommen. „Das Material soll auch wasserdampf- und luftdurchlässig sein“, sagt Anja Schwalfenberg vom Beratungsteam des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB). So wird übermäßiges Schwitzen verhindert. Wichtig zu wissen: Es reicht nicht, nur die Matratze mit einem allergendichten Bezug zu umschließen. Auch Decke und Kissen sollten komplett mit einem Encasing versehen werden. Bei einem Doppelbett gilt das auch für den Bettteil des Partners.

Milbenbettwäsche ist kein Allheilmittel

Die Verwendung von Encasings bedeutet jedoch nicht, dass Betroffene vollständig beschwerdefrei sind. Denn Hausstaubmilben, die als Hauptauslöser für Allergien gelten, sind nicht nur im Bett zu finden. Sie nisten sich in verschiedenen Bereichen der Wohnung ein, etwa in Vorhängen, Teppichen, Polstermöbeln oder sogar in Tischdecken.

Milbenbettwäsche ist also kein Allheilmittel, da die komplette Vermeidung von Hausstaubmilben in einer normalen Wohnung nahezu unmöglich ist. Regelmäßiges Stoßlüften, gründliches Staubsaugen und die Wahl milbenarmer Materialien spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen die allergieauslösenden Tierchen, so die „Apotheken Umschau“.

Encasings sind also nur eine von mehreren Maßnahmen, um das Leben für Menschen mit Allergie angenehmer zu gestalten. Prof. Dr. Ludger Klimek, Präsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen und HNO-Arzt in Wiesbaden, unterstreicht: „In jedem Fall tragen Encasings dazu bei, dass Allergiker weniger Kontakt mit Hausstaubmilben haben.“ Dies kann zu weniger allergischen Symptomen führen, was wiederum möglicherweise den Bedarf an antiallergischen Medikamenten verringern kann.   pm



Wie kann man Hausstaubmilben in Schach halten?

Hausstaubmilben sind winzige, mikroskopisch kleine Lebewesen, die sich von Hautschuppen des Menschen ernähren. Und diese Hautschuppen sind nahezu überall zu finden. Hier finden Sie einige effektive Mittel und Methoden, um Hausstaubmilben in Schach zu halten:

Regelmäßige Reinigung

Eine gründliche und regelmäßige Reinigung ist entscheidend, um Hausstaubmilben zu bekämpfen. Staubsaugen Sie mindestens einmal pro Woche, idealerweise mit einem Staubsauger, der über einen HEPA-Filter verfügt, um die Milben und deren Allergene effektiv zu entfernen. Vergessen Sie nicht, auch schwer zugängliche Stellen wie unter dem Bett und hinter Möbeln zu reinigen.

Waschen von Textilien

Waschen Sie Bettwäsche, Kissenbezüge und Decken regelmäßig bei mindestens 60 Grad Celsius. Diese Temperatur tötet die meisten Hausstaubmilben ab. Auch Vorhänge und andere Textilien sollten regelmäßig gewaschen oder gereinigt werden.

Verwendung von allergendichten Bezügen

Allergendichte Bezüge für Matratzen und Kissen können helfen, das Eindringen von Hausstaubmilben zu verhindern. Diese speziellen Bezüge sind so konzipiert, dass sie die Milben und deren Allergene einschließen und somit den Kontakt mit der Haut minimieren.

Luftfeuchtigkeit kontrollieren

Hausstaubmilben gedeihen in feuchten Umgebungen. Halten Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause unter 50 Prozent, um das Wachstum der Milben zu hemmen. Dies kann durch den Einsatz von Luftentfeuchtern oder Klimaanlagen erreicht werden.

Teppiche und Vorhänge minimieren

Teppiche und schwere Vorhänge sind ideale Lebensräume für Hausstaubmilben. Wenn möglich, sollten Sie diese durch glatte, abwaschbare Oberflächen wie Laminat oder Fliesen ersetzen. Wenn Teppiche unvermeidlich sind, wählen Sie kurzflorige Varianten, die leichter zu reinigen sind.

Verwendung von speziellen Reinigungsmitteln

Es gibt spezielle Reinigungsmittel und Sprays, die entwickelt wurden, um Hausstaubmilben abzutöten oder deren Allergene zu neutralisieren. Diese Produkte können auf Matratzen, Teppichen und Polstermöbeln angewendet werden.

Regelmäßige Belüftung

Lüften Sie Ihre Räume regelmäßig, um frische Luft hereinzulassen und die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Besonders wichtig ist dies in Schlafzimmern, wo sich viele Hausstaubmilben aufhalten.   tok