Die immer längeren und heißeren Sommer machen allen zu schaffen. Zu allem Übel können sowohl extreme Hitze als auch Kälte das Asthmarisiko messbar steigern. Foto: Photographee.eu/stock.adobe.com

Extreme Temperaturen können Asthma-Attacken triggern

Ein aktueller Überblicksartikel konnte zeigen, dass extreme Temperaturen das Risiko für Asthmaanfälle erheblich steigern. Extreme Temperaturen erhöhen die Anfälligkeit für Viren und Allergene und verringern die Lungenfunktion und Immunität.

Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass extreme Temperaturen Asthmaanfälle auslösen können. Eine internationale Übersichtsarbeit hat nun die Auswirkungen von extremer Hitze, extremer Kälte und Temperaturschwankungen auf Asthma evaluiert. Hierzu wurde eine systematische Suche nach geeigneten Artikeln in PubMed, Embase und Web of Science bis zum 30. Juni 2022 durchgeführt, wie das DeutschesGesundheitsPortal (DGP) berichtet.

Extreme Temperaturen und individuelle Anfälligkeit

Von 12 .35 identifizierten Datensätzen wurden 111 in Frage kommende Studien in die qualitative Synthese aufgenommen, 37 Artikel wurden in die Metaanalyse einbezogen (20 für extreme Hitze, 16 für extreme Kälte und 15 für Temperaturschwankungen). Die epidemiologische Evidenz zeigte, dass die synergetischen Effekte von extremen Temperaturen und individueller Anfälligkeit wichtige Auslöser für Asthmaanfälle sind. Die Metaanalyse bestätigte diese Zusammenhänge, mit folgenden zusammengefassten relativen Risiken (RR) für Asthmaanfälle je nach Temperaturextrem:

Extreme Hitze: RR: 1,07; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,03 – 1,12

Extreme Kälte: RR: 1,20; 95 % KI: 1,12 – 1,29

Extreme Hitze und Kälte erhöhen Asthmarisiko Sowohl extreme Hitze als auch Kälte können demnach das Asthmarisiko messbar steigern. Sie erhöhen die Anfälligkeit für Viren und Allergene und verringern die Lungenfunktion und die Immunität. Als potenzieller Mechanismus werden Entzündungsmechanismen vermutet, so die Autoren. Die weitere Aufklärung dieses Zusammenhangs ist wichtig, um empfindliche Personen vor den Auswirkungen extremer Wetterereignisse zu schützen.   DGP/HealthCom