Husten ist nicht nur Erkältungssymptom, sondern hat eine wichtige Schutzfunktion, die dafür sorgt, dass bei einer vermehrten Bildung von Schleim sich dieser löst und abgehustet werden kann. Foto: Tetiana/stock.adobe.com

Mehr als jeder Zweite unterdrückt Husten – warum das keine gute Idee ist

Die Erkältungssaison steht vor der Tür. Fällt sie so aus wie die letzte, kommt einiges auf uns zu: Verantwortlich für die meisten Krankmeldungen waren 2022 nämlich Atemwegserkrankungen. COVID-19 allein kann hier nicht der Grund sein, denn die Anzahl hat sich 2022 im Vergleich zu 2021 nahezu verdreifacht.

Auch 2023 hält dieser Trend an, wie Daten aus dem ersten Quartal zeigen – die Krankschreibungen wegen Erkältungskrankheiten fielen hier so hoch aus wie seit fünf Jahren nicht mehr.

Husten hat einen schlechten Ruf

Da er nicht nur schmerzhaft werden, sondern sich auch lautstark bemerkbar machen kann, belastet vor allem Husten bei einer Atemwegsinfektion. Scham oder das subjektive Gefühl, andere könnten sich ekeln oder Angst vor Ansteckung haben – vorprogrammiert! Dabei ist das Abhusten von Schleim eine wichtige Schutzfunktion. Seit der Coronavirus-Pandemie erlebt der Husten gefühlt einen noch schlechteren Ruf. Subjektiver Eindruck oder Realität?

Bei Husten wird hingehört

Dass die äußere Wahrnehmung von Husten sich seitdem verändert hat, bestätigt die neue Hustentrend-Umfrage 2023 von Mucosolvan unter 1000 Befragten (51 % Männer und 49 % Frauen): 81 % der Befragten stimmen ganz oder weitgehend zu, dass Husten in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen wird (32 % „stimme zu“ /49 % „stimme eher zu“) und 72 % stimmen (eher) zu, dass Husten als Symptom einer Erkrankung ernster genommen wird (23 % „stimme zu“ / 49 % „stimme eher zu“).

Auch bei sich selbst haben die Befragten Veränderungen in der Wahrnehmung festgestellt: 29 % geben an, Husten schon immer unangenehm gefunden zu haben. Etwa jeder Dritte (31 %) achtet seitdem mehr auf Husten bei anderen, 23 % empfinden Husten seitdem als unangenehmer und 22 % achten deutlich mehr auf Hustenanzeichen bei sich selbst. Bei 36 % der Befragten (10 % „trifft zu“ / 26 % „trifft eher zu“) löst der Husten von umstehenden Menschen Ekel aus. Das zeigt: Der Ruf des Hustens ist weiterhin nicht der beste, bzw. seit der Pandemie sogar noch schlechter geworden.

Ansteckung und Abstand

Sorge vor Ansteckung haben vor allem die jüngeren Altersgruppen: Mehr als jeder Zweite (52 % der 18- bis 29-Jährigen, 53 % der 30- bis 39-Jährigen) befürchtet, sich anzustecken, während die Ansteckung bei den 60- bis 70-Jährigen nur noch 37 Prozent zu beunruhigen scheint (26,2 % „trifft zu“, 10,4 % „trifft eher zu“).

Spannend: Gleichzeitig halten genau diejenigen, die eher eine Ansteckung fürchten, nicht unbedingt mehr Abstand, obwohl das eine mögliche Form der Prävention darstellt: Ganze 81 % der 60- bis 70-Jährigen halten mehr Abstand (32 % „trifft zu“, 49 % „trifft eher zu“), bei den 18- bis 29-Jährigen sind es im Vergleich nur 66 Prozent (20 % „trifft zu“, 46 % „trifft eher zu“).

Viele unterdrücken Husten in der Öffentlichkeit

Hat der Husten einen erwischt, möchte man ihn schnell wieder loswerden. Dafür nutzen die Befragten, wenn sie selbst Husten haben, verschiedene Mittel und Wege. Wie die Umfrage zeigt, versuchen 69 % (24 % „trifft zu“ / 45 % „trifft eher zu“), den Husten mit Hausmitteln zu lindern, insgesamt 58 Prozent besorgen sich ein Medikament (Apotheke: 10 % „trifft zu“ / 23 % „trifft eher zu“, Online: 8 % „trifft zu“ / 17 % „trifft eher zu“) und 58 % (18 % „trifft zu“ / 40 % „trifft eher zu“) vermeiden Kontakt zu anderen. Alarmierend ist aber, dass mehr als die Hälfte der Befragten (55 %; 15,4 % „trifft zu“ / 39,2 % „trifft eher zu“) den Husten unterdrücken.

Warum das keine gute Idee ist, erklärt Pneumologe Dr. Justus de Zeeuw: „Die Lungen beziehungsweise die Atemwege haben keine Schmerzrezeptoren, sie haben Hustenrezeptoren. Das bedeutet, dass Husten genau der Mechanismus ist, mit dem die Atemwege auf Probleme reagieren. Husten ist ein sinnvoller Reflex, den die Natur eingerichtet hat, um die Atemwege zu befreien. Gelingt dies nicht, entsteht ein größeres Problem.“ Das bedeutet: Husten will gehustet werden!

Husten als Schutzfunktion

Husten ist nicht nur Erkältungssymptom, sondern hat eine wichtige Schutzfunktion, die dafür sorgt, dass bei einer vermehrten Bildung von Schleim sich dieser löst und abgehustet werden kann. Wird der angesammelte Schleim nicht abgehustet, kann dieser die Infektion verlängern und bei längerer Verweildauer die Atemwege wahrscheinlich schädigen. Normalerweise ermöglichen unter anderem die natürlichen Flimmerhärchen auf der Bronchialschleimhaut diese Reinigungsfunktion. Sie transportieren den Schleim – ähnlich einem Förderband – ab.

Bei Erkältungskrankheiten bzw. vermehrter Schleimbildung können sie jedoch nicht richtig arbeiten und der Körper reagiert mit Husten, um die Schleimansammlung zu lockern und so den Abtransport zu gewährleisten. Der Husten dient damit der Reinigung der Atemwege und ist ein wichtiger Abwehrprozess. Bei produktivem Husten sollte der Reiz also keinesfalls unterbunden, sondern die natürliche Reinigungs- und Abwehrfunktion der Atemwege unterstützt werden!

Erkältungshusten? Das hilft wirklich!

Experten empfehlen nach aktueller Husten-Leitlinie zur Behandlung bei primär verschleimtem (produktivem) akuten Husten und akuter Bronchitis den Wirkstoff Ambroxol (z. B. in Mucosolvan). De Zeeuw betont: „Ambroxol setzt bei der Behandlung von Erkältungshusten Maßstäbe.“ Es verflüssigt den zähen Hustenschleim und aktiviert gleichzeitig unser körpereigenes Selbstreinigungssystem der Atemwege. Der Wirkstoff ist außerdem in der Lage, die Bildung des natürlichen Schutzfilms unserer Lunge wieder anzukurbeln und die Bronchien zu schützen.

Das sollte auch die Befragten der Hustentrend-Umfrage erfreuen, denn 43 Prozent von ihnen ist sehr wichtig, dass ein Präparat, das sie einnehmen, ihre Lunge und Bronchien schützt. Vor allem die älteren Altersgruppen legen darauf Wert: 50 % der 50- bis 59-Jährigen und 53 % der 60- bis 70-Jährigen hegen diesen Wunsch. Insgesamt 62 % ist auch die gute Verträglichkeit sehr wichtig. Auch das finden Anwender in Ambroxol. Die in der Regel sehr gute Verträglichkeit lässt auch eine Anwendung des Wirkstoffs bei Kleinkindern zu.

Zudem weist Ambroxol weitere nützliche Eigenschaften auf, die bei der Linderung der akuten Hustensymptome helfen: Es wirkt z. B. antientzündlich und kann außerdem die Antibiotikagabe bei einer bakteriellen Bronchitis unterstützen, indem es die Konzentration bestimmter Antibiotika am Wirkort in den Bronchien erhöht. pm