
Je höher der Anteil von Kakao (unser Bild zeigt die Kakaofrucht und Kakaobohnen) in der Schokolade ist, desto gesünder ist das Produkt. Laut einer Übersicht auf drei große Langzeitstudien scheint dunkle Schokolade das Risiko für Typ-2-Diabetes signifikant zu senken. Foto: tong2530/stock.adobe.com
Dunkle Schokolade reduziert Risiko für Typ-2-Diabetes — Milchschokolade macht dicker
Dunkle versus Milchschokolade — das ist mehr als nur eine Geschmackssache. Unterschiedliche Schokoladensorten bringen nämlich auch beim Thema Gesundheit, beziehungsweise Diabetes unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich, wie eine Analyse über prospektive Daten von über 100.000 Personen ergab.
Das Erstaunliche: Das Risiko für Typ-2-Diabetes sank mit regelmäßig gegessener dunkler Schokolade, der Konsum von Milchschokolade war hingegen mit einer langfristigen Gewichtszunahme verbunden.
Hoher Kakaoanteil bietet Vorteile – auch für Diabetes?
Dunkle Schokolade hat einen hohen Kakaoanteil (50 bis 80 % Kakao) und einen hohen Gehalt an Flavanolen (durchschnittlich 3,65 mg/g). Flavanole sind bekannt für ihre antioxidativen Wirkungen. Milchschokolade enthält im Vergleich zu dunkler Schokolade weniger als ein Fünftel der Flavanole (durchschnittlich 0,69 mg/g), hat einen geringeren Kakaoanteil (etwa 35 %) sowie einen höheren Zuckergehalt. Das berichtet das DeutschesGesundheitsPortal (DGP).
Eine Studie hat nun Zusammenhänge zwischen dem Konsum von dunkler Schokolade, Vollmilchschokolade und Schokolade insgesamt und dem Risiko für Typ-2-Diabetes untersucht. Hierzu wurden Daten aus den folgenden drei US-amerikanischen Kohorten verwendet: Nurses’ Health Study (NHS; 1986–2018), Nurses’ Health Study II (NHSII; 1991 – 2021) und Health Professionals Follow-Up Study (HPFS; 1986 – 2020). Die Analyse umfasste Daten von Teilnehmern ohne Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs zu Studienbeginn.
Analyse prospektiver Studien mit hoher Datenmenge
Insgesamt wurden 111.654 Teilnehmer in die Analyse des Risikos für Diabetes je nach Verzehr unterschiedlicher Schokoladensorten einbezogen. Bei Betrachtung aller Schokoladensorten wurden 18.862 Personen identifiziert, die während zusammen 4.829.175 Personenjahren der Nachbeobachtung Typ-2-Diabetes entwickelten. Nach Anpassung an persönliche, Lebensstil- und Ernährungsrisikofaktoren wiesen Teilnehmer, die mindestens 5 Portionen Schokolade pro Woche verzehrten, eine signifikante, um 10 % niedrigere Rate an Typ-2-Diabetes auf als diejenigen, die nie oder selten Schokolade aßen (95 % Konfidenzintervall, KI: 2 – 17 %; PTrend = 0,07).
Die Analyse je nach Schokoladensorte umfasste 4771 Personen, bei denen sich ein Typ-2-Diabetes entwickelte. Teilnehmer, die mindestens 5 Portionen dunkle Schokolade pro Woche zu sich nahmen, wiesen ein signifikantes, um 21 % geringeres Risiko für Typ-2-Diabetes auf als andere Personen (95 % KI: 5 – 34 %; PTrend = 0,006). Es wurden keine signifikanten Assoziationen für den Verzehr von Milchschokolade gefunden. Die statistische Analyse zeigte eine lineare Dosis-Wirkungs-Assoziation zwischen dem Verzehr dunkler Schokolade und dem Risiko für Typ-2-Diabetes (PLinearität = 0,003). Jede Portion dunkle Schokolade pro Woche ging mit einer signifikanten Risikoreduktion um 3 % (95 % KI: 1 % – 5 %) einher. Der Verzehr von Milchschokolade, aber nicht von dunkler Schokolade, war jedoch positiv mit einer Gewichtszunahme verbunden.
Studienautoren sehen noch weiteren Untersuchungsbedarf
Ein erhöhter Verzehr von dunkler Schokolade, aber nicht von Vollmilchschokolade, war mit einem geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden. Umgekehrt war ein erhöhter Verzehr von Milchschokolade, aber nicht von dunkler Schokolade, mit einer langfristigen Gewichtszunahme verbunden. Laut der Studienautoren sind weitere randomisierte, kontrollierte Studien erforderlich, um die Ergebnisse zu replizieren und die zugrundeliegenden Mechanismen weiter zu erforschen. DGP/HealthCom