Etwa jede dritte Frau hat einmal im Jahr unter einer Blasenentzündung zu leiden. Foto: Aleksandr Rybalko/stock.adobe.com
Blasenentzündungen: Pflanzlich behandeln als Alternative zu Antibiotika
Welche Frau kennt das nicht: Es brennt und sticht im Unterbauch und jeder Gang zur Toilette wird zur Qual. Dann liegt wahrscheinlich eine Infektion der Harnwege vor. Solch eine Blasenentzündung zählt zu den am weitesten verbreiteten bakteriellen Infektionserkrankungen in Deutschland.
Etwa jede dritte Frau hat einmal im Jahr darunter zu leiden. Männer sind deutlich seltener betroffen, ihre längere Harnröhre schützt sie besser vor eindringenden Keimen.
Ursachen einer akuten Blasenentzündung
Die Blasenentzündung (Harnwegsinfekt, Zystitis) ist eine meist bakterielle Entzündung der Blasenschleimhaut. In etwa 80 % der Fälle ist das Bakterium Escherichia coli (E. coli) Auslöser des Infektes. Es kommt im Dickdarm eines jeden Menschen milliardenfach vor. Neben E. coli können noch weitere Bakterienarten Blasenentzündungen verursachen, in selteneren Fällen auch Pilze und Viren.
Besonders häufig trifft es junge, sexuell aktive Frauen, denn durch den Geschlechtsverkehr können Darmbakterien von der Anal- in die Scheidenregion und von dort in die Harnröhre gelangen (Honeymoon-Zystitis).
Aber auch hormonelle Veränderungen während und nach der Schwangerschaft, der Geburt und ein durch die Wechseljahre bedingter Östrogenmangel können die Schleimhäute negativ beeinflussen und das Wachstum von Bakterien fördern. Darüber hinaus begünstigt ein Dauerkatheter die Entstehung eines Harnwegsinfekts, da über den Schlauch Bakterien in die Harnblase aufsteigen können.
Die Symptome
- Ständiger Harndrang
- Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen
- Die Blasenentleerung fällt schwer und geht zum Teil mit Krämpfen einher.
- Der Urin kann unangenehm riechen und trüb erscheinen.
- Zusätzlich kommt manchmal auch Blut im Urin vor.
- Bei Frauen kann zudem verstärkter Ausfluss auftreten, wenn sich die Entzündung auf die Vagina erstreckt.
Je älter, desto mehr Blasenentzündungen sind zu erwarten
Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter. Männer und Frauen über 60 Jahren sind mit einem hohen Erkrankungsrisiko von 20 % gleich stark betroffen. Bei Frauen schrumpft nach den Wechseljahren durch den Östrogenmangel das Gewebepolster um die Harnröhre, wodurch die Barriere für die Krankheitserreger noch geringer wird. Zusätzlich schwächt der Östrogenmangel Bindegewebe, Schließmuskel und Beckenbodenmuskulatur. Bei älteren Männern kann eine vergrößerte Prostata den Harnabfluss stören und so Blasenentzündungen begünstigen.
Bei bis zu 20 % der Betroffenen treten Blasenentzündungen immer wieder auf. Gründe für häufig wiederkehrende Blasenentzündungen sind zum Beispiel Harnsteine, Katheter, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Pilzinfektionen der Scheide.
Problematischer Antibiotika von Antibiotika
Treten die ersten Folgen einer Blasenentzündung auf, heißt es aufgepasst, damit Bakterien aus der Blase über die Harnleiter nicht weiter in die Nieren aufsteigen und eine schmerzhafte und mitunter gefährliche Nierenbeckenentzündung auslösen. Bei Blasenentzündungen kommen daher häufig Antibiotika zum Einsatz. „Diese Arzneimittel sollten jedoch wegen der Resistenzproblematik äußerst zurückhaltend eingesetzt werden und der Therapie schwerer, bedrohlicher Erkrankungen vorbehalten bleiben“, sagt der Arzt für Integrative Medizin Dr. med. Christoph-Daniel Hohmann, Traunstein.
Die Verfasser der für Ärzte wichtigen Behandlungsleitlinie zu Harnwegsinfektionen fordern ebenfalls, wegen der zunehmenden Bakterienresistenzen bei unkomplizierten Fällen auch neue Behandlungsmöglichkeiten ohne Antibiotika einzusetzen. Dazu kommt, dass mittlerweile europaweit ein Lieferengpass für diese chemisch-synthetischen Medikamente besteht. Der Mangel an antibiotisch wirksamen Mitteln erfordert demnach innovative Lösungsansätze.
Alternative aus Kapuzinerkresse und Meerrettich
So ist bei unkomplizierten Blasenentzündungen der Einsatz von antibakteriell und zugleich antientzündlich wirksamen Senfölen aus Kapuzinerkresse und Meerrettich eine bewährte Therapieoption. Die Senfölkombination sollte bereits bei den ersten Krankheitszeichen eingesetzt werden. „Auf diese Weise lassen sich die bakteriellen Erreger in Schach halten und möglichen Komplikationen wie einer Nierenbeckenentzündung wird entgegengewirkt“, so Hohmann weiter.
Der Fachbereich Urologie ist von der Resistenzproblematik in besonderem Maße betroffen. Daher sollten gerade bei unkomplizierten Infektionen der Harnwege Antibiotika nur dann eingesetzt werden, wenn sie wirklich medizinisch erforderlich sind. Bei Blasenentzündungen hat die Natur mit den Senfölen aus Kapuzinerkresse und Meerrettich eine wirkungsvolle Waffe zu bieten.
Phagen-Therapie noch nicht einsatzbereit
Antibiotika sollen auch deshalb nicht vorschnell und leichtfertig eingesetzt werden, weil es nicht genügend neue antibiotische Wirkstoffe gibt. Pharmafirmen haben sich aus der Produktion zurückgezogen, weil die Forschung langwierig und nicht profitabel ist. Wissenschaftler suchen daher fieberhaft nach einem Plan B, um Bakterien wirkungsvoll zu bekämpfen.
Vielversprechende Ansätze gibt es, wie zum Beispiel die Therapie mit sogenannten Bakteriophagen (griechisch für „Bakterienfresser“). Dabei handelt es sich um Viren, die für den Menschen völlig ungefährlich sind, weil sie nur Bakterien angreifen.
Doch wie viele andere Behandlungsansätze ist auch die Phagen-Therapie noch nicht praxisreif oder hinreichend klinisch erprobt: Bislang gibt es in Deutschland keine zugelassenen Phagen-Medikamente. Gerade bei akuten unkomplizierten Infektionen wie Blasenentzündungen sollten daher bewährte pflanzliche Arzneimittel wie die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich vorzugsweise eingesetzt werden, fordern Experten.
Stark gegen Bakterien, effektiv bei Entzündungen
Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich werden in der Erfahrungsmedizin bereits seit Jahrhunderten zur Therapie von Blasenentzündungen angewendet und auch neuere Studien belegen deren Wirksamkeit und Sicherheit. Senföle besitzen eine ausgeprägte antibakterielle Wirkung gegenüber einer Vielzahl von Erregern, hemmen das Anheften von Bakterien an die Zellen der Blaseninnenwand und wirken gegen bakterielle Biofilme, die häufig für wiederkehrende Infektionen der Harnwege und Resistenzentwicklungen verantwortlich gemacht werden.
Die Kombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettich reduziert bei längerfristiger Einnahme zudem das Risiko, an einer erneuten Blasenerkrankung zu erkranken, um etwa 50 Prozent, wie eine Studie belegt. Daher wird in für Ärzte wichtigen Behandlungsleitlinien bei Erwachsenen und Kindern der Einsatz von Kapuzinerkresse und Meerrettich als pflanzliche Option bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen empfohlen.
Pflanzliche Arzneimittel wie zum Beispiel ANGOCIN® Anti-Infekt N, können zusätzlich entzündungshemmend wirken, wodurch ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Symptome erreicht wird. Auf Grund der umfassenden Wirkansätze der Senföle werde bei Bakterien die Entwicklung möglicher Resistenzmechanismen gegen diese Pflanzensubstanzen deutlich erschwert. Die Vorteile für die Therapie von Blasenentzündungen mit der Senfölkombination sind damit offensichtlich: gute Wirksamkeit bei zugleich guter Verträglichkeit; zudem können die Pflanzenstoffe einen wichtigen Beitrag leisten, um die Verbreitung resistenter Bakterien zu erschweren.
Hausmittel-Tipp 1: Blase gut durchspülen
- Um die Beschwerden möglichst schnell wieder loszuwerden und den Krankheitsverlauf zu mildern, ist es jetzt besonders wichtig, viel zu trinken – mindestens zwei Liter am Tag in Form von Wasser oder ungesüßten Blasentees. So werden die Harnwege gut durchgespült.
- Häufiges Wasserlassen ist erwünscht und sollte – auch wenn es schmerzhaft ist – nicht vermieden werden, da sich die Keime sonst ungestört vermehren können.
- Blasentees aus der Apotheke enthalten oft pflanzliche Wirkstoffe, die zusätzlich harntreibend und/oder entzündungshemmend wirken.
- Meiden Sie Zitrussäfte, Kaffee und Alkohol, denn sie reizen die Harnwege.
Hausmittel-Tipp 2: Wärme entspannt die Blase
- Warme Kirschkernsäckchen oder Wärmflaschen entspannen die verkrampfte Blasenmuskulatur und können so dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern. Vorsicht: Um Verbrennungen zu vermeiden, legen Sie die Wärmespender nicht direkt auf die nackte Haut.
- Auch ein warmes Vollbad oder Sitzbäder mit Kamille können schmerzlindernd wirken.
Nierenbeckenentzündung vermeiden
Um Komplikationen zu vermeiden, ist es sehr wichtig, einen Harnwegsinfekt frühzeitig zu behandeln. Denn die Erreger der Blasenentzündung können von der Harnröhre über die Harnblase weiter nach oben in die Harnleiter und bis in die Nierenbecken aufsteigen. Hier können Sie Entzündungen (Nierenbeckenentzündung) hervorrufen. Unbehandelt kann das schwere Folgen wie Nierenversagen oder Blutvergiftung haben.
Eine akute Nierenbeckenentzündung geht mit hohem Fieber (oft verbunden mit Schüttelfrost), Schmerzen in den Flanken und Übelkeit einher. Die Entleerung der Blase ist schmerzhaft. Meist ist nur eine Niere von der Entzündung betroffen. Da die Nierenbeckenentzündung in den meisten durch Bakterien verursacht wird, erfolgt eine Behandlung mit Antibiotika.
INFO
Auf www.angocin.de gibt es viele Informationen und Tipps rund um das Thema Blasenentzündungen.