87 Prozent der befragten Ärzte in Deutschland erwarten, dass Pharmaunternehmen mit Maßnahmen aktiv zur Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen beitragen, etwa durch CO2-Reduktion, ressourcenschonende Produktionsprozesse oder nachhaltige Lieferketten. Schließlich ist die Klimakrise eine der größten öffentlichen Gesundheitskrisen. Foto: Simon/stock.adobe.com

Ärzte-Barometer zur Nachhaltigkeit: Gesundheitsbranche reagiert auf Klimakrise

Die Klimakrise ist eine der größten öffentlichen Gesundheitskrisen unserer Zeit. Sie führt zu einer Zunahme von Krankheiten, darunter Atemwegserkrankungen, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Infektionskrankheiten. Gleichzeitig ist der Gesundheitssektor weltweit für etwa 5 Prozent der Treibhausgasemissionen (THG) verantwortlich. In einer aktuellen Befragung bestätigen in Deutschland praktizierende Ärzte diesen Befund: 88 Prozent der Ärzte sehen demnach einen direkten Zusammenhang zwischen der Umwelt und der Gesundheit ihrer Patienten.

In der Folge gewinnen neuartige und nachhaltige Therapieoptionen immer mehr an Bedeutung: Bereits 54 Prozent der Ärzte berücksichtigen Nachhaltigkeitskriterien in ihren Therapieentscheidungen. „Dass Nachhaltigkeit bereits heute für viele Ärzt:innen ein Entscheidungskriterium bei Therapien ist, hat mich bei den Ergebnissen der Umfrage überrascht und ist sehr positiv“, sagt Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin der Umweltmedizin der Universitätsklinik in Augsburg am Helmholtz Zentrum München. Die Zahlen unterstreichen aber aus Traidl-Hoffmanns Sicht den Trend: „Nachhaltigkeit wird ein Kernbestandteil verantwortungsvoller Medizin. Nicht nur ökologisch, sondern auch sozial und ökonomisch. Deshalb erwartet die Ärzteschaft eben auch, dass die Pharmaindustrie Nachhaltigkeit möglich macht in der Medikation.“

Durch adäquate Therapien den CO2-Fußabdruck reduzieren

87 Prozent der befragten Ärzte erwarten, dass Pharmaunternehmen mit Maßnahmen aktiv zur Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen beitragen,  etwa durch CO2-Reduktion, ressourcenschonende Produktionsprozesse oder nachhaltige Lieferketten. Besonders Pneumologen betonen die Bedeutung einer umweltfreundlichen Produktgestaltung. 60 Prozent der Befragten sehen die Dekarbonisierung von Pharmaunternehmen und deren Lieferketten als besonders dringlich an.

„Wir sind uns unserer Rolle bewusst. So ist es beispielsweise für Patient:innen mit chronischen Atemwegserkrankungen entscheidend, nachhaltige Therapieoptionen zu entwickeln, denn viele der über 14 Millionen Betroffenen in Deutschland sind auf Inhalatoren angewiesen. Durch ein innovatives Treibmittel mit bis zu 99,9 Prozent geringerem Treibhauspotenzial verbessern wir die Klimabilanz dieser Therapien erheblich“, erklärt Dr. Michael Seewald, Vice President Medical & Regulatory bei AstraZeneca Deutschland. „Aber vor allem indem wir Exazerbationen und Klinikaufenthalte vermeiden, senken wir den CO2-Fußabdruck.“

Nachhaltigkeit geht nur ganzheitlich

Auch die Ärzte selbst sehen sich in der Verantwortung: Über 90 Prozent sind bereit, auf gedruckte Materialien zu verzichten – vorausgesetzt, digitale Alternativen stehen zur Verfügung. Besonders bei Fachinformationen bevorzugen rund zwei Drittel die digitale Form. Zurückhaltender zeigen sie sich noch bei Gebrauchs- und Patienten-Informationen. „Nachhaltigkeit gelingt nur ganzheitlich: Umweltfreundliche Produkte, klimaschonende Therapien und eine gute Krankheitskontrolle machen die Versorgung insgesamt grüner. Deshalb arbeiten wir mit unserer Ambition Zero Carbon daran, entlang der Wertschöpfungskette bis 2030 den gesamten CO2-Fußabdruck zu halbieren“, sagt Dr. Michael Seewald.

Bei einer Umfrage unter Ärzten in Deutschland spielte Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Die ganze Gesundheitsbranche ist aufgefordert, mit neuen, nachhaltigen Ideen den Auswirkungen der Klimakrise zu begegnen. Bildrechte/Grafik: AstraZeneca GmbH

Gemeinsame Anstrengungen von Praxis, Forschung und Industrie

An diesen Beitrag der Pharmaindustrie glauben auch die Ärzte: 71 Prozent der Befragten meinen, dass Pharmaunternehmen eine entscheidende Rolle dabei spielen, das Gesundheitswesen auch durch digitale Lösungen nachhaltiger zu gestalten. „Ich sehe eine Zukunft, in der wir Therapien nicht nur nach Wirksamkeit und Sicherheit, sondern auch nach nachhaltiger Wirkung auf Menschen und Umwelt bewerten. Dafür braucht es neue Strukturen, klare Kennzeichnungen und gemeinsame Anstrengungen von Praxis, Forschung – und Industrie“, ergänzt Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann.

Info

Die Befragung wurde im Auftrag des Pharmaunternehmens AstraZeneca Deutschland, einer Tochtergesellschaft des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens AstraZeneca PLC, von Bonsai Research im Dezember 2024 unter in Deutschland praktizierenden Ärzten durchgeführt. Die Stichprobe der Online-Befragung setzt sich aus 259 Ärzten aus sieben Fachbereichen zusammen: API (Allgemeinärzte, praktische Ärzte und Internisten), Kardiologie, Hämatologie/Onkologie, Nephrologie, Rheumatologie, Pulmologie und Diabetologie. Weitere Informationen auf astrazeneca.de.

Info „Ambition Zero Carbon“

  • AstraZeneca verfolgt ehrgeizige, wissenschaftlich fundierte Dekarbonisierungsziele und beschleunigt den Fortschritt in Richtung „Netto-Null“. Das Unternehmen ist auf Kurs, die Treibhausgasemissionen (THG) aus seinen weltweiten Betrieben und der Fahrzeugflotte (Scope 1 und 2) bis 2026 um 98 Prozent zu senken (ausgehend vom Basisjahr 2015).
  • AstraZeneca hat sich zum Ziel gesetzt, den gesamten CO2-Fußabdruck entlang der Wertschöpfungskette (Scope 3) bis 2030 zu halbieren und bis 2045 eine absolute Emissionsminderung um 90 Prozent (vom Basisjahr 2019) zu erreichen.
  • Aktuelle Fortschritte: 23 Prozent Reduktion des Wasserverbrauchs und 13 Prozent Reduktion des Abfalls seit 2015.
  • Die AZ-Forest-Initiative plant bis 2030 weltweit 200 Millionen Bäume zu pflanzen. Seit 2020 wurden bereits 20 Millionen gepflanzt.
  • In Deutschland wurde bereits auf eine 100 Prozent elektrische Fahrzeugflotte umgestellt.
  • Über 500 Mitarbeitende nehmen jährlich am Corporate Volunteering Tag in Deutschland teil.
  • Mit dem Projekt „GreenRX“ wird in Kooperation mit der ATIV GmbH die unnötige Vernichtung von retournierten Arzneimitteln verhindert sowie der Retourenprozess nachhaltiger und effizienter gestaltet.
  • Nachhaltige Therapien: Die Förderung der frühen Diagnose und leitliniengerechte Therapien fördern die Reduktion des ökologischen Fußabdrucks im Gesundheitswesen.

Weitere Informationen dazu finden Sie hier.