Einen hohen Impfschutz gegen RSV bietet der neue, im September in der EU zugelassene Pfizer-Impfstoff Abrysvo, mit dem Schwangere ihr Neugeborenes schützen können. Foto: MargJohnsonVA/stock.adobe.com

Impfung in der Schwangerschaft beugt schweren RSV-Infekten bei Neugeborenen vor

Babys sind in den ersten Wochen und Monaten sehr anfällig gegenüber Krankheitserregern, da ihr noch unausgereiftes Immunsystem diese noch nicht angemessen bekämpfen kann. Weltweit beruht etwa einer von 28 Todesfällen bei Säuglingen im Alter von 28 Tagen bis sechs Monaten auf einer RSV-Infektion. Durch die Immunisierung werdender Mütter besteht nun die Möglichkeit, den Impfschutz auf das noch ungeborene Kind zu übergeben und so Babys von Geburt an vor Infektionskrankheiten zu schützen.

Erster RSV-Impfstoff für Schwangere schützt Neugeborene

Mit einer Impfung für Schwangere können Frauen künftig ihre Kinder nach der Geburt vor RSV schützen. Die EU-Kommission hat Abrysvo von Pfizer zugelassen – den ersten Impfstoff, der auch Neugeborene gegen das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) schützen kann. Es handelt sich um einen Impfstoff zum passiven Schutz von Säuglingen bis zu einem Alter von sechs Monaten sowie von älteren Erwachsenen vor Erkrankungen der unteren Atemwege, die durch das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) verursacht werden.

Während der Schwangerschaft werden über die Plazenta Antikörper von der werdenden Mutter auf das Ungeborene übertragen. Das Prinzip der maternalen Immunisierung ist ein unkompliziertes und sicheres Verfahren, das derzeit unter anderem schon zum Schutz von Neugeborenen vor Keuchhusten angewendet und in klinischen Studien für weitere Krankheitserreger getestet wird.

RS-Virus besonders weit verbreitet bei Babys

Die maternale Impfung gegen RSV könnte einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Krankheitslast unter Neugeborenen leisten, denn nahezu jedes Kind infiziert sich bis zu einem Alter von zwei Jahren mit RSV. Das RS-Virus ist der am weitesten verbreitete Atemwegserreger bei Säuglingen und Kleinkindern und kann Infektionen auslösen, die zu schweren Komplikationen wie akutem Atemversagen führen können. Eine schwere RSV-Erkrankung kann jeden Säugling treffen, die meisten Betroffenen sind nicht vorerkrankt und nicht frühgeboren. Dabei sind die ersten sechs Monate besonders kritisch, da das Immunsystem von Neugeborenen noch nicht ausgereift ist. Weltweit kann etwa einer von 28 Todesfällen bei Säuglingen im Alter von 28 Tagen bis sechs Monaten auf eine RSV-Infektion zurückgeführt werden. Nach einer überstandenen RSV-Infektion kann das Asthmarisiko erhöht sein.

Antikörper der Mutter sorgen für „Nestschutz“

Infektionskrankheiten wie RSV, Grippe und Keuchhusten stellen für Neugeborene eine besondere Gefahr dar. Sie sind daher auf den sogenannten Nestschutz durch mütterliche Antikörper angewiesen. Die Antikörper können sowohl durch eine Impfung der Schwangeren als auch durch einen natürlich durchgemachten Infekt entstehen und gehen über die Plazenta in das Blut des ungeborenen Kindes über. Dadurch erhält der Säugling von Geburt an für bestimmte Zeit den Nestschutz, ist also gegen bestimmte Erreger eine Zeit lang geschützt.

Europaweit sind bereits verschiedene Impfungen während der Schwangerschaft verbreitet. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt gesunden Schwangeren zum Beispiel die Impfung gegen Grippe und Keuchhusten, mit dem Ziel, die werdende Mutter bzw. das Ungeborene zu schützen. Das Prinzip der sogenannten maternalen Immunisierung ist seit vielen Jahren etabliert und hat sich als sicher erwiesen.

Schwangere über Impfvorteile aufklären

Dennoch wird die maternale Impfung bislang zu selten in Anspruch genommen: Gegen Keuchhusten hatte sich im Jahr 2021 nicht einmal jede zweite schwangere Frau (39,7 %) impfen lassen. Wichtig ist daher, dass Gynäkologen ihre schwangeren Patientinnen über Impfungen in der Schwangerschaft und deren Nutzen aufklären. Denn die persönliche Empfehlung des betreuenden Gynäkologen ist häufig der wichtigste Entscheidungsgrund für eine Impfung.

In den ersten Lebensmonaten besonders von RSV betroffen

Im Vergleich zu Influenza gehen RSV-Infektionen bei Kindern im Alter unter fünf Jahren mit einer sechzehnmal häufigeren Einweisung ins Krankenhaus einher. Die schwere RSV-Welle im Herbst und Winter 2022/2023 brachte viele Kinderkliniken an den Rand ihrer Belastungsgrenzen. Rund 70 Prozent aller RSV-bedingten Krankenhauseinweisungen betrafen Säuglinge, die jünger als 12 Monate waren.

Fast 80 Prozent der wegen RSV intensivmedizinisch behandelten Kinder waren jünger als ein Jahr. Neugeborene im Alter bis drei Monate stellten mit 59 Prozent die am stärksten betroffene Gruppe. RSV-Infektionen sind nicht mit Medikamenten heilbar. Man kann lediglich die Symptome mildern, zum Beispiel durch fiebersenkende Maßnahmen. Je nach Schwere kann auch invasive Beatmung notwendig sein.

Einen Impfschutz gegen RSV bietet der neue, im September in der EU zugelassene Pfizer-Impfstoff Abrysvo, mit dem Schwangere ihr Neugeborenes schützen können. Wird er flächendeckend und bereitwillig genutzt, könnten die erschreckend hohen Infektionszahlen und die dramatische Überlastung in den Kinderkliniken vielleicht deutlich gesenkt werden.  pm/Pfizer

Über Pfizer

Der Anspruch von Pfizer ist es, bei der Entdeckung, der Entwicklung und der Herstellung innovativer Medikamente und Impfstoffe Standards zu setzen. Aus der Verantwortung als eines der weltweit führenden innovativen biopharmazeutischen Unternehmen heraus arbeitet Pfizer mit Leistungserbringern, Regierungen und lokalen Gemeinschaften zusammen, um weltweit den Zugang zu einer zuverlässigen und bezahlbaren Gesundheitsversorgung zu fördern und auszuweiten. In Deutschland sind mehr als 3000 Mitarbeiter an drei Standorten tätig: Berlin, Freiburg und Karlsruhe.

Hier können Sie das Informationsblatt von „Gemeinsam gegen RSV“ herunterladen: https://impfen.sanofi.de/dam/jcr:a857e637-eddd-4f12-860e-ec2e03c0b47d/RSV%20Parent%20Campaign_Preparation%20leaflet.pdf