In Deutschland versterben etwa 10 Prozent aller Patienten an den Folgen einer Meningokokken-Erkrankung – und das trotz intensivmedizinischer Versorgung. Eine Impfung kann Leben retten. Foto: pix4U/stock.adobe.com
Welt-Impfwoche: Meningokokken können nicht nur für Kinder tödlich sein
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will mit der aktuellen Welt-Impfwoche das Bewusstsein für Schutzmöglichkeiten vor vermeidbaren Erkrankungen stärken. Ein umfassender Impfschutz kann lebenslange Folgen verhindern. Meningokokken-Erkrankungen sind zwar sehr selten, können allerdings innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden.
Tückisch: anfangs unspezifische Anzeichen
Meningokokken-Erkrankungen treffen am häufigsten Babys und Kleinkinder, da deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. Aber eben nicht nur. Bei Meningokokken-Erkrankungen kann es zu plötzlich auftretenden unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Schwindel und schwerstem Krankheitsgefühl kommen.
Meningokokken können eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Bei einer Hirnhautentzündung kommen Erbrechen und Nackensteifigkeit hinzu. Weiterhin können Symptome wie Reizbarkeit, Schläfrigkeit oder Krampfanfälle auftreten. Bei septischen Verläufen kommt es zu Hauteinblutungen, zum Blutdruckabfall und zum Organversagen.
Bei Verdacht sollten Eltern sofort einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen. Jede Minute zählt.
Todesrate von 10 Prozent
In Deutschland versterben etwa 10 Prozent aller Patienten trotz intensivmedizinischer Versorgung – für Familien kann sich bei einer Erkrankung die Welt innerhalb weniger Stunden komplett auf den Kopf stellen. Bei einer von fünf erkrankten Personen kann es zu Folgen wie dem Verlust von Gliedmaßen oder zu Vernarbungen kommen.
Impfungen können helfen, eine solche Erfahrung für Eltern wie für das betroffene Kind zu vermeiden. Viele Mütter und Väter wissen jedoch nicht, dass es verschiedene Meningokokken-Gruppen und daher unterschiedliche Schutzimpfungen gibt.
Impfungen können schützen
Für den bestmöglichen Schutz vor Meningokokken-Erkrankungen gibt es unterschiedliche Impfungen, die bereits für Babys ab den ersten Lebensmonaten oder im ersten Lebensjahr bereitstehen. Viele Eltern wissen nicht, dass die standardmäßig von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlene Impfung gegen Meningokokken der Gruppe C ihre Kinder nicht gegen andere hierzulande vorkommende Meningokokken-Gruppen schützen kann.
Am häufigsten werden Meningokokken-Erkrankungen in Deutschland durch Gruppe B verursacht, gefolgt von Y und C. Eltern sollten ihren Kinder- und Jugendarzt daher frühestmöglich auf die verschiedenen Meningokokken-Impfungen ansprechen und sich beraten lassen. Viele Krankenkassen erstatten die Kosten. Auf der Internetseite www.meningitis-bewegt.de/kostenerstattung kann nachgesehen werden, was die eigene Krankenkasse anbietet.
WHO-Ziel: Meningitis bis 2030 stark zurückdrängen
Die Welt-Impfwoche der WHO (World Health Organization) soll weltweit ein stärkeres Bewusstsein für die Relevanz von Impfungen schaffen. Ein Ziel der WHO ist es, Meningitis-Erkrankungen, die unter anderem von Meningokokken ausgelöst werden können, bis zum Jahr 2030 stark zurückzudrängen. Einen bestmöglichen Schutz vor dieser Erkrankung bieten Impfungen. GSK
Weitere Infos unter: www.meningitis-bewegt.de