Apotheker-Tipp zum Immunsystem: Warum kranke Kinder auch gesunde Kinder sind

Die Nase läuft, der Husten quält, das Fieber steigt – und kaum ist ein Infekt überstanden, kommt schon der nächste. Viele Eltern erleben das erste Kita-Jahr als endlose Infekt-Spirale. Und tatsächlich: Bis zu zwölf Infekte im Jahr gelten bei Kleinkindern als völlig normal. Aber warum eigentlich? 

Nach dem Nestschutz beginnt das Immunsystem-Training

Neugeborene verfügen über einen sogenannten Nestschutz: Sie übernehmen vor ihrer Geburt Antikörper der Mutter, die sie in den ersten Lebensmonaten vor Infekten schützen. Doch dieser Schutz lässt nach. Dann muss das Kind sein eigenes Immunsystem entwickeln und das will trainiert werden. Das geschieht zum einen durch Impfungen, zum anderen durch überstandene Krankheiten. 

Die unspezifische Abwehr – unsere erste Verteidigungslinie – springt sofort an und hält Krankheitserreger zunächst in Schach. Bis die zweite Abwehrlinie – das erworbene Immunsystem – voll einsatzbereit ist, vergehen rund sieben Tage. Dann übernehmen die weißen Blutkörperchen die gezielte Bekämpfung und sorgen dafür, dass Krankheitserreger vollständig beseitigt werden. 

Jede Erkältung stärkt die Abwehr

Und das Beste: Das Immunsystem geht dabei vor wie ein Detektiv. Es merkt sich jeden Täter, so dass bei einem neuen Infekt die passenden Abwehrstoffe sofort bereitgestellt werden. Jede durchlebte Krankheit stärkt die Abwehr! 

Hochkonjunktur herrscht vor allem in den ersten sechs Lebensjahren, danach werden Krankheiten deutlich seltener. Hinzu kommt: In Krippe, Kita und Schule treffen viele Kinder auf engem Raum aufeinander – eine ideale Tauschbörse für Viren und Bakterien. Die Ansteckung erfolgt oft schon, bevor überhaupt Symptome sichtbar werden. 

Fieber: Wenn der Körper auf Hochtouren läuft

Was passiert eigentlich genau, wenn der kleine Körper kämpft? Fieber ist kein Zufallsprodukt, sondern eine gezielte Abwehrreaktion des Körpers. Höhere Körpertemperaturen schaden vielen Viren und Bakterien. Gleichzeitig schalten die Immunzellen den Turbo ein und können besser losschlagen. 

Kritisch wird es nur dann, wenn das Fieber plötzlich und stark ansteigt, denn dann kann es zu einem Fieberkrampf kommen. Dieser ist zwar für das Umfeld erschreckend, verursacht aber keine bleibenden Schäden. Eventuell verordnet der Kinderarzt ein krampflösendes Medikament. 

In der Regel reicht die Gabe fiebersenkender Arzneimittel wie Ibuprofen oder Paracetamol aus, die es passend für jedes Alter als Zäpfchen, Saft oder zum Schlucken gibt. Auch die altbewährten Wadenwickel senken das Fieber. 

Immunsystem stärken – aber sinnvoll

Wichtig ist die Unterstützung des Immunsystems von innen, damit Kinder gesunde Abwehrkräfte fürs Leben entwickeln. Vitamin D und Zink tragen zur normalen Funktion des Immunsystems bei. Omega‑3‑Fettsäuren helfen, Entzündungsprozesse zu regulieren. Und Probiotika unterstützen den Aufbau einer gesunden Darmflora, denn ein Großteil der Immunzellen sitzt im Darm. In den beiden nächsten Ausgaben des Apotheker-Tipps stellen wir wichtige Kinderkrankheiten vor und erklären, wie Sie sie erkennen und richtig einordnen können. 

Mein persönlicher Tipp aus der Pregizer Apotheke in Pforzheim:
Beta‑Glucane aus Pilzen und Algenextrakten stimulieren die Abwehrzellen so schnell, dass sie eine Ansteckung im Umfeld verhindern können.
Stephanie Isensee, Apothekerin 

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