
Pneumococcal pneumonia, medical concept. 3D illustration showing bacteria Streptococcus pneumoniae in human lungs
Die Folgen einer Pneumokokken-Infektion können erheblich sein: Sie ist eine der häufigsten Ursachen von bakteriellen Lungenentzündungen, kann zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) oder zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Foto: Dr_Microbe/stock.adobe.com
Lesertelefon: Grippezeit ist auch Pneumokokkenzeit – Mit Impfung die Lunge schützen
Mit dem Herbst beginnt die Grippesaison genannt. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts startet sie zuverlässig in der 40. Kalenderwoche, also Anfang Oktober. Allerdings haben nicht nur Grippeviren im Herbst und Winter Hochsaison. Zeitgleich häufen sich andere Atemwegserkrankungen, vor allem Pneumokokken-Infektionen. Pneumokokken sind Bakterien und häufigster Auslöser für eine Lungenentzündung bei Erwachsenen. Sie können aber auch andere schwere Erkrankungen wie eine Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung hervorrufen.
Und wer an einer Grippe erkrankt, hat ein besonders hohes Risiko für eine Pneumokokken-Infektion. Eine Impfung kann vor den Folgen einer Infektion schützen, doch nur ein Bruchteil der Menschen, für die eine Impfempfehlung gilt, nimmt diese Möglichkeit bisher wahr. Wem die Impfung empfohlen wird und was man über den Impfschutz wissen sollte, dazu informieren Experten am 2. Oktober in der Telefonaktion SPRECHZEIT.
Experten informieren in der Telefonaktion-Sprechzeit
am Donnerstag, 2. Oktober 2025 von 16 bis 19 Uhr
Kostenfreie Rufnummer: 0800 – 5 33 22 11
Pneumokokken – Hauptursache für Lungenentzündungen
Bei Atemwegserkrankungen denken die meisten Menschen an eine Infektion mit Viren, zum Beispiel Grippe- oder Coronaviren. Pneumokokken hingegen sind Bakterien, die beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen werden können. Oft sind Menschen Überträger, die zwar infiziert sind, aber selbst keine Symptome zeigen. So können beispielsweise Enkel ihre Großeltern anstecken, die dann erkranken.
Die Folgen einer Pneumokokken-Infektion können erheblich sein: Sie ist eine der häufigsten Ursachen von bakteriellen Lungenentzündungen, kann zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) oder zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Angesichts der möglichen Folgen einer Infektion gibt die Häufigkeit der Erkrankungen Anlass zur Sorge: Seit 2023 ist ein deutlicher saisonaler Anstieg der schwerwiegenden Pneumokokken-Erkrankungen zu verzeichnen.
Wenn Grippeviren Pneumokokken die Tür öffnen
Ein grundsätzlich erhöhtes Risiko für eine Infektion mit Pneumokokken haben insbesondere Menschen über 60. Denn mit zunehmendem Alter lässt die Fähigkeit des Immunsystems nach, Krankheitserreger zu bekämpfen. Dieser Prozess geht zudem mit schwereren Krankheitsverläufen einher und betrifft auch ansonsten gesunde und körperlich fitte Personen. Unabhängig vom Alter gilt ein erhöhtes Pneumokokken-Risiko auch für Menschen mit Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen, darunter zum Beispiel Diabetes mellitus, Asthma bronchiale oder Herzkreislauf-Erkrankungen.
Hinzu kommt, dass in der kalten Jahreszeit viele Menschen bereits unter einer virusbedingten Infektion der Atemwege, zum Beispiel einer Grippe, leiden. Da ihr Immunsystem durch die Bekämpfung der Viren ohnehin stark beansprucht ist, haben Pneumokokken leichtes Spiel. Eine solche Koinfektion kann den Zustand der Betroffenen erheblich verschlechtern und sogar zu lebensgefährlichen Komplikationen und Krankenhausaufenthalten führen. Daten des Robert Koch-Instituts zeigen, dass Patienten, die aufgrund einer Grippe im Krankenhaus verstarben, zum Großteil gleichzeitig eine Pneumokokken-Erkrankung aufwiesen.
Geringe Impfzahlen trotz Erkrankungsrisiko und Impfempfehlung
Lungenentzündung, Meningitis, Sepsis – die Risiken einer Pneumokokken-Infektion verdeutlichen, wie wichtig der Schutz vor einer Ansteckung ist, den eine Schutzimpfung bieten kann. Doch die Impfquoten zeigen ein anderes Bild, wie das Robert Koch-Institut mitteilt: Gegen Pneumokokken sind nur ein Fünftel der Personen ab 60 Jahren (20 Prozent) und der Erwachsenen mit einer Grunderkrankung (23 Prozent) geimpft, weil oft nur an die Grippe-Impfung gedacht wird. Um rechtzeitig vor Beginn der Grippe- und damit auch der Pneumokokken-Saison geschützt zu sein, bietet sich eine Impfung gegen Influenza und Pneumokokken an, denn die Impfungen können gleichzeitig verabreicht werden.
Fragen rund um den Impfschutz – Experten informieren am Lesertelefon
Was versteht man unter einer invasiven Pneumokokken-Erkrankung? Gehöre ich zur Gruppe der Menschen, denen eine Impfung empfohlen wird? Wann muss ich mich impfen lassen? Sollte ich mich gleichzeitig gegen Influenza und Pneumokokken impfen lassen? Antworten zu allen Fragen rund um den Impfschutz in der kalten Jahreszeit gibt es bei den Experten in der SPRECHZEIT:
- Dr. med. Bettina Schraut; Fachärztin für Innere Medizin, Zusatzqualifikationen Psychosomatische Grundversorgung, Notfallmedizin, Diabetologie DDG; Aschheim
- Dr. med. Ulrich Enzel; Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Zusatzqualifikation Allergologie; Autor von Fachpublikationen zum Thema Prävention u.a. im Bereich Impfwesen; Heilbronn
- Univ.-Prof. Dr. med. Hans Jürgen Heppner, MHBA; Facharzt für Innere Medizin, Zusatzbezeichnungen Klinische Geriatrie, Spezielle Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin; Klinikdirektor Klinikum Bayreuth GmbH, Medizincampus Oberfranken
Die Experten am Lesertelefon informieren umfassend und neutral, stellen jedoch keine telefonischen Diagnosen und sprechen keine konkreten Therapieempfehlungen aus. Das Informationsgespräch am Lesertelefon kann und soll eine individuelle fachliche Beratung durch Ärztinnen oder Ärzte nicht ersetzen.
Persönliche Daten der Anruferinnen und Anrufer werden nicht erfragt, erfasst oder gespeichert. Anrufende können anonym bleiben. Gespräche werden nicht aufgezeichnet. Die Durchführung dieses Lesertelefons wird von der Pfizer Pharma GmbH unterstützt. pm
Experten informieren in der Telefonaktion-SPRECHZEIT
am Donnerstag, 2. Oktober 2025 von 16 bis 19 Uhr
Kostenfreie Rufnummer: 0800 – 5 33 22 11