
Diese Blutsauger sind aggressiv, lästig und auch tagaktiv. Überdies können Asiatische Tigermücken tropische Krankheiten übertragen. Foto: NuayLub/adobe.stock.com
Akuter Handlungsbedarf bei Kommunen und Bürgern: Aggressive Tigermücke breitet sich aus
Sie können Krankheiten wie das Dengue- und Chikungunya-Fieber sowie das West-Nil-Virus übertragen. Und sie sind extrem lästig. Die aktuelle Ausbreitungssituation der Asiatischen Tigermücke in Deutschland erfordert dringendes und vor allem präventives Handeln der Gemeinden – und auch der Privathaushalte – mit lokal wirksamen Mitteln.
Das hat ein Roundtable mit Stechmückenexperten der Biogents AG aus Regensburg und Gesundheits-, Ordnungs- und Umweltämtern aus ganz Deutschland ergeben. Doch gerade jetzt, wo es die Unterstützung der Gemeinden mehr denn je bräuchte, beginnen einzelne Kommunen bereits, den Kampf gegen das aus Europas Süden eingewanderte und hochgradig aggressive und lästige Insekt unter anderem aus Kostengründen stark zu reduzieren.
Die ersten Städte rufen ihre Bürger zur Selbsthilfe auf. Eine nachhaltige und wirksame Lösung zur Bekämpfung der Tigermücke, so die Fachleute des Roundtables, sei neben weiteren einfachen Maßnahmen im heimischen Garten das Aufstellen der umweltfreundlichen Biogents Mückenfalle.


Die Tigermücke unterscheidet sich von der heimischen Hausmücke
Die kleinere und schwarz-weiß gestreifte Asiatische Tigermücke sieht nicht nur anders aus als die heimische Hausmücke: „Sie macht einen Aufenthalt im Freien oft unmöglich, da sie hochgradig aggressiv ist. Dazu belästigt sie uns nicht nur abends, sondern auch tagsüber“, so Dr. Silke Göttler, zuständig für das Tigermücken-Monitoring bei Biogents. Unter geeigneten Bedingungen kann die Tigermücke Krankheiten wie das Dengue- und Chikungunya-Fieber sowie das West-Nil-Virus übertragen.
Hausmücke
- Bräunlich
- Dämmerungs- und nachtaktiv
- Moderate Stichbelästigung
Asiatische Tigermücke
- Schwarz-weiß gestreift, mit weißem, länglichem Streifen auf der Brust
- Tagaktiv
- Äußerst aggressiv
- Eier sind beständig gegen Kälte und Trockenheit
- Übertragung von tropischen Krankheiten möglich
Je mehr Gegenmaßnahmen ergreifen, desto besser
„In ein paar Jahren werden wir hierzulande dank Klimaerwärmung und bei unzureichender Bekämpfung eine ähnlich prekäre Lage wie in Frankreich haben“, ist sich Göttler sicher. Doch wie leben die Franzosen mit der extremen Situation? Französische Gemeinden animieren ihre Einwohner, Mückenfallen aufzustellen und bieten unterschiedliche Anreize für deren Einsatz. Die umweltfreundlichen Geräte erweisen sich als lokal besonders wirksam im eigenen Garten oder an öffentlichen Plätzen. Sie locken alle Mücken in der näheren Umgebung an – so kann der eigene Garten lokal präventiv vor Stechmücken und insbesondere vor Tigermücken geschützt werden.
Bei der Bekämpfung der Population ist es hilfreich, wenn die Nachbarschaft sich gemeinsam schützt. Das kann sie tun, indem sie Brutstätten wie Gießkannen, Regentonnen und Blumentöpfe abdeckt beziehungsweise ausleert und ausreichend Mückenfallen aufstellt.
Hilfe zur Selbsthilfe
Nach dem Vorbild Frankreichs hat nun auch die Stadt Fürth ihre Bevölkerung in die Lage versetzt, sich im Privatbereich wirkungsvoll zu schützen. In Kooperation mit der Schädlingsbekämpfungsfirma APC und der Biogents AG verteilte die Stadt Mückenfallen an betroffene Bürger in der Kleingartenanlage in der Fürther Südstadt. „Die Aktion wird äußerst positiv angenommen. Wir hoffen, dass wir durch den Erfolg der Fallen mehr Aufmerksamkeit für die Bekämpfung der Tigermücke schaffen können“, so Göttler.
Ulrike Watzek, Umweltbeauftragte der Stadt Deggendorf in Bayern und Teilnehmerin des Roundtable, berichtete, dass sie bei Veranstaltungen in der Stadt regelmäßig Mückenfallen aufstellen lässt. Eine Ferieninsel in den Malediven war durch die Anwendung der Mückenfallen innerhalb kürzester Zeit fast mückenfrei: Dort wurde eine 95-prozentige Reduktion der Mückenpopulation nachgewiesen.
Info
Die Biogents AG wurde 2002 von Forschern des Instituts für Zoologie der Universität Regensburg gegründet. Basierend auf über 15 Jahren Forschung zu Stechmücken wurde ein innovatives, insektizidfreies und gleichzeitig hocheffektives Fangkonzept entwickelt, mit dem es gelingt, die Population von Stechmücken im Garten signifikant zu reduzieren: die BG-Mosquitaire CO2-Mückenfalle. pm