Bei 2 bis 3 % der Bevölkerung verursacht das Gluten-Protein in klassischen Backwaren gesundheitliche Probleme. Foto: ferkelraggae/stick.adobe.com

Wie passen Gluten-Unverträglichkeit und Schuppenflechte zusammen?

Eine Studie deutet an, dass Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis) häufiger Zöliakie-Marker im Blut aufweisen auch wenn bisher keine Zöliakie (Gluten-Unverträglichkeit) diagnostiziert wurde. Bei Patienten mit positiven Antikörpern konnte eine glutenfreie Diät Verbesserungen der Psoriasis hervorrufen.

Die Studien-Ergebnisse könnten daher andeuten, welche Patienten von einer glutenfreien Diät profitieren könnten. Mehrere Studien haben bereits Zusammenhänge zwischen Zöliakie und Psoriasis untersucht und die Gluten-freie Ernährung wird immer wieder mit einer Verbesserung der Erkrankung in Zusammenhang gebracht. Wissenschaftler aus Russland, den USA und Griechenland untersuchten jetzt die Auswirkungen einer glutenfreien Ernährung auf die Psoriasis.

Gluten ist Klebereiweiß vieler Getreidesorten

Zöliakie ist eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts, der – wie auch der Psoriasis – autoimmunologische Prozesse zugrunde liegen, bei denen das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift. Dem zugrunde liegt eine Gluten-Unverträglichkeit. Gluten ist das Klebereiweiß vieler Getreidesorten wie Weizen, Roggen und Dinkel. Es kommt zu chronischen Entzündungen der Dünndarmschleimhaut, die zu Magen-Darm-Beschwerden aber auch anderen, eher unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit führen können. Außerdem werden Nährstoffe schlechter aufgenommen.

Eine Zöliakie kann über verschiedene Marker im Blut bestimmt werden. Dazu zählen auch die Gliadin-Antikörper vom Typ IgA. Bei der Gluten-/Weizensensitivität hingegen treten zwar ähnliche Symptome auf, eine Zöliakie kann durch die entsprechenden Tests allerdings nicht nachgewiesen werden.

13 von 97 Psoriasis-Patienten hatten erhöhte Zöliakie-Marker

Die Wissenschaftler untersuchten jetzt 97 Patienten mit einem PASI über 2,4. Der PASI (Psoriasis Area and Severity Index) beschreibt den Schweregrad der Psoriasis. Werte unter 10 stehen für eine leichte Form der Erkrankung, Werte darüber stehen für eine mittelschwere bis schwere Psoriasis.   Bei den Patienten und Kontrollpersonen wurden die Gliadin-Antikörper (IgA) bestimmt. Bei 13 Patienten mit Psoriasis und 2 Kontrollpersonen wurden erhöhte Antikörperwerte gefunden, fünf Psoriasis-Patienten hatten sogar Werte von über 30 U/ml und galten damit als stark positiv.

Die 13 Psoriasis-Patienten mit erhöhten Antikörpern führten anschließend eine glutenfreie Diät durch und nahmen parallel ihre üblichen Medikamente ein. Mit der Diät kam es zu einer Verbesserung der Hautläsionen. Dabei waren die Veränderungen bei den fünf Patienten mit hohen Antikörpern am deutlichsten: der PASI verbesserte sich und die Medikamenteneinnahme konnte verringert werden.

Glutenfreie Diät könnte Hautsymptome verbessern

Die Studie deutet daher an, dass Patienten mit Psoriasis häufiger Zöliakie-Marker im Blut aufweisen auch wenn bisher keine Zöliakie diagnostiziert wurde. Bei Patienten mit positiven Antikörpern konnte eine glutenfreie Diät Verbesserungen der Psoriasis hervorrufen. Die Ergebnisse könnten daher andeuten, welche Patienten von einer glutenfreien Diät profitieren könnten.

 DGP/HealthCom