Nach Einführung der Pandemie-Impfstoffe in den USA im April 2021 ist die Übersterblichkeit nach einer SARS-CoV-2-Infektion unter Anhängern der Republikaner in die Höhe geschossen. Die Partei von Donald Trump steht für Rechtspopulismus und Verschwörungskulte – und gegen Corona-Impfungen. Foto: brainwashed 4 you/stock.adobe.com
US-Studie zur Corona-Pandemie: Populismus verkürzt das Leben
Anhänger der Republikaner in den USA leben gefährlich: Weil sich unter ihnen überproportional viele Impfgegner befinden, war die Übersterblichkeit nach COVID-19-Infektion deutlich höher als unter den Wählern der Demokraten. Das haben Forscher an der renommierten Yale-Universität herausgefunden. Die Studie zeigt: Populismus verkürzt das Leben.
Extremer Unterschied bei Übersterblichkeit
Nach Einführung der Pandemie-Impfstoffe in den USA im April 2021 ist die Übersterblichkeit nach einer SARS-CoV-2-Infektion unter Anhängern der Republikaner in die Höhe geschossen, berichtet Pharma-Fakten.de. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Yale-Universität; für die Untersuchung haben sie Informationen zu Sterblichkeit und Wahlverhalten in Florida und Ohio miteinander verglichen.
„Die Übersterblichkeit unter republikanischen Wählern war 43 Prozent höher als die unter den demokratischen Wählern“, schreiben die Wissenschaftler. Besonders groß waren die Unterschiede „in Landkreisen mit niedrigen Impfraten und vor allem unter Wählern in Ohio.“
Große Kluft nach Einführung der Impfstoffe
Vor der Pandemie schwankte die Übersterblichkeit in beiden politischen Lagern um den Wert 0. Das änderte sich mit dem Jahresbeginn 2021 – für die beiden Gruppen stellten die Wissenschaftler einen „starken Anstieg“ fest – auf vergleichbarem Niveau. Im April 2021 dann die Wende: Ab da waren für Erwachsene in Ohio und Florida Impfstoffe verfügbar und ab da nahm die Kluft zwischen den beiden Wählergruppen zu – Impfstoffe können halt nur wirken, wenn sie auch in Anspruch genommen werden. Die Studie zeigt, dass die auf Demonstrationen hochgehaltenen „Vaccines kill“-Plakate eine dringende Überarbeitung brauchen.
Jeder Siebte in den USA ohne Impfschutz
In den USA mit 335 Millionen Einwohnern sind immer noch mehr als 50 Millionen Menschen ohne Impfschutz, so die Studie – „und diese Individuen haben ein substantiell höheres Risiko für Krankenhauseinweisungen und Tod.“ Eine Modellrechnung mit Daten aus 185 Ländern und veröffentlicht in „The Lancet Infectious Disesases“ hatte schon 2022 gezeigt, dass durch die schnelle Einführung von Pandemie-Impfstoffen allein im ersten Jahr der Gesundheitskrise weltweit fast 20 Millionen Todesfälle vermieden werden konnten.
Deutsche überstehen Pandemie deutlich besser
Vergleicht man auf Corona-in-Zahlen.de die Infektionsraten und Corona-Todesfälle der USA und von Deutschland, wird deutlich, dass hierzulande die Letalitätsrate deutlich geringer ist als jenseits des Atlantiks. Bei über 103,4 Millionen Corona-Infizierten in den USA gab es über 1,1 Millionen Corona-Todesfälle (Stand 15 Mai 2023) – das sind 1,09 Prozent aller vom Coronavirus angesteckten Menschen. Das heißt auch 0,33 % der US-Einwohner sind am Coronavirus gestorben.
Die Zahlen in Deutschland sind zwar vom 24. Januar 2024 und damit aktueller, aber sie zeigen im Vergleich einen deutlichen Unterschied. Unter den 38.801.796 Infizierten werden hierzulande 181.537 Coronatote aufgelistet, was einer Quote von nur 0,47 Prozent entspricht. In den USA sind also im Schnitt mehr als doppelt so viele Infizierte am Coronavirus gestorben. In Deutschland sind unter allen Einwohnern auch nur 0,22 Prozent als Coronatote zu beklagen. Das kann natürlich zu einem gewissen Teil an der vor allem nicht nur in den ländlichen Gebieten schlechteren medizinischen Versorgung in den USA liegen, aber die Impfquote in den USA ist deutlich schlechter als in Deutschland. pharma-fakten/tok