Bei einer RSV-Infektion greifen Viren die Lunge an. Im Extremfall müssen Betroffene stationär mit Sauerstoff versorgt oder maschinell beatmet werden. In Deutschland enden jährlich zwischen 2000 und 2500 RSV-Fälle tödlich. Foto: Anastasiia – KI-generiert/stock.adobe.com

Unterschätzte Gefahr bei älteren Erwachsenen: RSV-Impfung kann Todesfälle verhindern

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein weltweit verbreiteter Erreger, der akute Atemwegserkrankungen verursachen kann. Doch: Wie ansteckend ist das Virus, welche Gefahren drohen für ältere Menschen und welche Schutzmaßnahmen gibt es?

Diese und weitere Fragen beantwortet Prof. Dr. Thomas Weinke im Content-Fleet-Interview. Der Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Infektiologie und Tropenmedizin ist ehemaliges Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) und arbeitet derzeit in einer Berliner Praxis.

Wie wird das RS-Virus hauptsächlich übertragen?
Prof. Dr. Thomas Weinke: RSV ist ein Virus, das praktisch nur beim Menschen vorkommt. Es wird von Mensch zu Mensch übertragen – vor allem über eine Tröpfcheninfektion. Klassischerweise kommt es zu einer Übertragung, wenn mehrere Menschen auf engem Raum zusammenkommen, etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln. Hustet ein infizierter Mensch, können andere Menschen das Virus über die Atemwege aufnehmen und sich auch infizieren. Typisch sind ebenso Ansteckungen innerhalb des familiären Umfelds. Kleine Kinder können das Virus aus Einrichtungen wie Kitas mitbringen und an die Erwachsenen weitergeben. Es gilt: Jeder Mensch, vom Neugeborenen bis zum alten Menschen, kann sich mit dem Virus infizieren.

Schützt eine überstandene RSV-Infektion vor weiteren Infektionen?
Weinke: Eine Infektion mit dem Virus führt zu keiner dauerhaften Immunität, also zu keinem anhaltenden Schutz vor weiteren Infektionen. Man kann eine Infektion mit dem RS-Virus daher mehrmals durchmachen. Wir wissen zum Beispiel, dass kleine Kinder innerhalb der ersten zwei Lebensjahre mehrfach RSV-Infektionen durchleben. Wir haben inzwischen auch gelernt, dass Erwachsene und besonders ältere Menschen immer wieder einen Infekt mit RSV durchmachen können. Selbst kurz nach einem überstandenen Infekt kann eine erneute Infektion auftreten.

Prof. Dr. Thomas Weinke, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Infektiologie und Tropenmedizin, erklärt auf Vital-Region.de, warum RSV gerade für ältere Menschen gefährlich ist und wie man sich schützen kann. Foto: Fotostudio Vonderlind

Wie wird das RS-Virus hauptsächlich übertragen?
Prof. Dr. Thomas Weinke: RSV ist ein Virus, das praktisch nur beim Menschen vorkommt. Es wird von Mensch zu Mensch übertragen – vor allem über eine Tröpfcheninfektion. Klassischerweise kommt es zu einer Übertragung, wenn mehrere Menschen auf engem Raum zusammenkommen, etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln. Hustet ein infizierter Mensch, können andere Menschen das Virus über die Atemwege aufnehmen und sich auch infizieren. Typisch sind ebenso Ansteckungen innerhalb des familiären Umfelds. Kleine Kinder können das Virus aus Einrichtungen wie Kitas mitbringen und an die Erwachsenen weitergeben. Es gilt: Jeder Mensch, vom Neugeborenen bis zum alten Menschen, kann sich mit dem Virus infizieren.

Schützt eine überstandene RSV-Infektion vor weiteren Infektionen?
Weinke: Eine Infektion mit dem Virus führt zu keiner dauerhaften Immunität, also zu keinem anhaltenden Schutz vor weiteren Infektionen. Man kann eine Infektion mit dem RS-Virus daher mehrmals durchmachen. Wir wissen zum Beispiel, dass kleine Kinder innerhalb der ersten zwei Lebensjahre mehrfach RSV-Infektionen durchleben. Wir haben inzwischen auch gelernt, dass Erwachsene und besonders ältere Menschen immer wieder einen Infekt mit RSV durchmachen können. Selbst kurz nach einem überstandenen Infekt kann eine erneute Infektion auftreten.

In welchem Alter und wann im Jahresverlauf treten RSV-Infektionen verstärkt auf?
Weinke: RSV-Infektionen können im gesamten Lebenszyklus auftreten. Das heißt von jung bis alt. Wir wissen aber, dass die schwersten Verläufe bei Säuglingen und bei älteren Menschen vorkommen. Das sind genau die Altersextreme, in denen das Immunsystem nicht optimal aufgestellt ist. Säuglinge müssen sich mit ihrem Immunsystem erst auf Erreger einstellen. Es braucht einige Monate, bis ihr Immunsystem gereift ist. Auch im höheren Alter zeigt sich eine erhöhte Infektanfälligkeit. Das ist der Grund, warum wir gerade bei älteren Menschen ab circa 60 Jahren stärkere Infektion beobachten. Keiner hört das gern, dass man ab 60 Jahren zu den Älteren zählt. Aber: In diesem Alter funktioniert das Immunsystem nicht mehr so gut wie bei 20- oder 30-Jährigen.
Zur Saisonalität lässt sich sagen, dass die Häufigkeit an RSV-Infektionen oft bereits im September zunimmt. Die RSV-Saison reicht etwa bis in den April hinein, lässt sich aber nie exakt vorhersagen. Manchmal startet die Häufung der Infekte auch erst im November oder Dezember. Grundsätzlich gilt: Atemwegsinfektionen treten vermehrt in der kalten Jahreszeit auf, also in einer Zeit, in der viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen. Die Häufung der Krankheitsfälle sorgt für ein erhöhtes Infektionsrisiko. Anders gesagt: Sind in der RSV-Saison viele Menschen mit dem Virus infiziert, steigt das Risiko, dass sich auch andere Menschen anstecken.

Wie viele Menschen etwa infizieren sich pro RSV-Saison mit dem Virus?
Weinke: Die Zahlen unterliegen immer einer gewissen Dynamik. Die Beobachtungen in Deutschland aus den letzten Jahren zeigen, dass im Schnitt rund 380.000 Erkrankungen auftreten. Etwa 10 Prozent der Betroffenen müssen stationär, also in einer Klinik behandelt werden. Die Zahl der jährlichen Todesfälle liegt hierzulande in einem Bereich von 2.000 bis 2.500 Personen. Das hört sich vielleicht nicht so dramatisch an, aber jeder Todesfall hat natürlich eine individuelle Tragik und Dramatik. Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass man mit vorbeugenden Maßnahmen wie einer Impfung Todesfälle verhindern kann. Letztlich gilt: Der Erreger RSV kann jedes Jahr mit unterschiedlicher Häufigkeit vorkommen, aber dass er jedes Jahr wiederkommt, ist absolut sicher. Daher sollten wir uns vor ihm schützen.

Vielen Menschen ist bekannt, dass das Virus Kindern und Säuglingen gefährlich werden kann. Aber auch bei älteren Erwachsenen ab circa 60 Jahren und/oder mit bestimmten Grunderkrankungen steigt das Risiko für eine schwere RSV-Infektion. Welche Auswirkungen kann ein schwerer Krankheitsverlauf haben?
Weinke: Bei schweren Verläufen können Betroffene unter Fieber leiden, Auswurf haben, und ihre Leistungsfähigkeit ist eingeschränkt. Je schwerer eine Infektion ist, desto stärker werden die Atemwegssymptome. Es kann zum Beispiel zu Luftnot kommen. Im Extremfall müssen die Betroffenen stationär aufgenommen werden, mit Sauerstoff versorgt oder maschinell beatmet werden. Bei besonders schweren Verläufen kann es auch zu Todesfällen kommen. Zudem werden Betroffene empfänglicher für Sekundärinfektionen, also Infektionen, die zur RSV-Infektion hinzukommen. Neben dem Virusinfekt kann beispielsweise ein bakterieller Infekt der Lunge auftreten. Die Langzeitfolgen einer RSV-Infektion sind noch nicht gänzlich untersucht. Was wir aber wissen: Bei Menschen mit einer bestehenden Lungenerkrankung wie Asthma oder COPD kann sich die Erkrankung in der Folge verschlechtern. Dadurch können auch andere Infektionen häufiger auftreten, die die Lungenerkrankung weiter verschlechtern. Die Lebensqualität der Betroffenen kann deutlich sinken. Eine 65-jährige Patientin mit der chronischen Lungenerkrankung Asthma kann infolge einer RSV-Infektion zum Beispiel langfristig vermehrt unter Asthmaepisoden leiden. Das bedeutet, dass im Alltag häufiger Phasen von Luftnot auftreten. Das sind sehr unangenehme Situationen, die die Lebensqualität einschränken und den Bewegungsradius der Betroffenen erheblich einschränken können.

Wie wird eine RSV-Infektion diagnostiziert?
Weinke: Eine Diagnose ist beispielsweise über einen Nasen-Rachen-Abstrich beim Arzt, oft auch PCR-Test genannt, möglich. Wir kennen aus der Coronapandemie ebenso die sogenannten Schnelltests, die aber gerade bei Erwachsenen nicht so zuverlässig sind. Es gibt noch andere Methoden, die aber in der praktischen Anwendung keine große Bedeutung haben.

Wie wirksam sind Hygienemaßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem RS-Virus?
Weinke: Schutzmaßnahmen haben eine erhebliche Bedeutung bei der Vorbeugung von Atemwegsinfektionen. Schutzmasken sind eine wichtige Maßnahme, wie auch die Händedesinfektion. Denn: RS-Viren können ebenfalls über die Hände und nicht nur durch Sprechen und ein Anhusten weitergegeben werden. Wir wissen: Hygienemaßnahmen wirken. Auf individueller Ebene stellt sich aber die Frage, wie gut diese umgesetzt werden und wie gut sie mit der Lebensqualität vereinbar sind. Gerade bei Risikopersonen, etwa bei Menschen mit einer Immunschwäche, ist es aber hilfreich, eine Atemwegsmaske zu tragen.Um andere vor einer Ansteckung zu schützen, sollten Infizierte dafür sorgen, in die Armbeuge zu husten, und auch eine Maske zu tragen.

Für ältere Erwachsene steht eine RSV-Impfung zur Verfügung. Was kann sie leisten?
Weinke: Mit der RSV-Impfung haben wir ein fantastisches Mittel in der Hand. Man hat in wissenschaftlichen Studien gezeigt, wie gut und effektiv RSV-Impfungen wirken. Es gibt kaum eine Impfung, die zu 100 Prozent vor einer Erkrankung schützt. Wir wissen aber, dass die Effektivität, schwere Verläufe, Todesfälle und stationäre Aufnahmen zu verhindern, bei etwa 80 Prozent liegt. Das ist eine sehr gute Schutzrate. Wenn jährlich etwa 2.000 Menschen in Deutschland versterben und im Idealfall 80 Prozent dieser Todesfälle verhindert werden könnten, wäre das eine erhebliche Zahl. Diese Chance sollten wir auf alle Fälle nutzen. Man kann sagen: Die RSV-Impfung ist die derzeit beste Maßnahme, um sich vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen.

Welche Empfehlungen gelten zur RSV-Impfung für Ältere?
Weinke: In Deutschland haben wir mit der Ständigen Impfkommission (STIKO) eine unabhängige Kommission, die dem Robert Koch-Institut angegliedert ist. Sie erarbeitet auf wissenschaftlicher Grundlage Empfehlungen zu Impfungen wie der RSV-Impfung. Gibt die STIKO eine Empfehlung, bedeutet das auch, dass die Krankenkassen die Kosten dafür übernehmen. Diese Prozedur ist etwas, das nicht selbstverständlich ist, und etwas, worum uns viele andere Länder beneiden. Die Ständige Impfkommission empfiehlt, dass alle ab 75 Jahren eine RSV-Impfung erhalten – alle ohne Ausnahme, selbst wenn sie sich gesund fühlen. In der Altersgruppe der 60- bis 74-Jährigen sollten sich alle impfen lassen, die eine schwere chronische Grunderkrankung haben. Dazu zählen zum Beispiel schwere chronische Lungenerkrankungen, schwere Herz- und Nierenerkrankungen, schwere neurologische Erkrankungen und insbesondere auch Tumorerkrankungen. Letztere führen zu einem sogenannten Immundefekt, weil Betroffene mit einer Chemotherapie oder einer anderen Therapie behandelt werden, die das Immunsystem schwächt. Personen ab 60 Jahren, die in einer Pflegeeinrichtung leben, wird die Impfung ebenfalls empfohlen.

Wie beurteilen Sie es, dass es nun eine RSV-Impfung für Ältere gibt?
Weinke: Ich bin sehr erleichtert, dass es jetzt auch für ältere Menschen die Möglichkeit gibt, sich mithilfe einer Impfung vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen. Das Problem RSV wurde bei den Älteren lange Zeit unterschätzt. Wir hatten das Risiko nicht so richtig auf dem Schirm. RSV wurde oftmals als Problem bei Säuglingen und Kleinkindern betrachtet. Man hat erst jetzt richtig realisiert, welches doch erhebliche Risiko RSV auch für die älteren Menschen darstellt. Man kann nicht sagen, dass es nur die kleinen Menschen sind, die schwer an RSV erkranken können. Wir wissen, dass schwere Infektionen gerade bei den Älteren ein viel stärkeres Problem sind. Kleine Kinder werden oftmals auch stationär aufgenommen, versterben aber deutlich seltener als die älteren Menschen.

Wann im Jahr sollten sich Ältere gegen RSV impfen lassen, um bestmöglich geschützt zu sein?
Weinke: Der beste Zeitpunkt zur RSV-Impfung ist vor der Saison. Sie dauert etwa von Oktober bis April. Das heißt, dass Ärzte idealerweise ab September beginnen sollten, diese Impfungen zu verabreichen. Man kann die Impfung aber auch später, also auch im Januar, Februar oder März geben. Grundsätzlich gilt: Es ist nie zu spät für eine RSV-Impfung. Wir wissen, dass die Impfung nicht nur für eine Saison vorhält, sondern eine Wirkung hat, die deutlich über eine Saison hinausgeht.

Wie lässt sich eine Infektion behandeln?
Weinke: Was bedauerlich ist – und das gilt für die meisten Virusinfektionen: Wir haben keine spezifische Therapie. Das heißt, dass es keine Medikamente gibt, die wir gezielt gegen die Infektion einsetzen können. Das, was wir zur Bekämpfung der RSV-Infektion aktuell machen, sind rein symptomatische Maßnahmen. Man verabreicht zum Beispiel Flüssigkeit, wenn Betroffene infolge von Fieber unter Flüssigkeitsmangel leiden. Außerdem stehen fiebersenkende Medikamente zur Verfügung. Dabei handelt es sich aber um rein symptomorientierte Maßnahmen, die den Krankheitsverlauf nicht abkürzen, sondern die Symptome für die Betroffenen erleichtern sollen. Zur Behandlung von bakteriellen Infekten können wir auf Antibiotika zurückgreifen. Bei der Bekämpfung von RSV helfen sie jedoch nicht. Je mehr Antibiotika wir an den falschen Stellen einsetzen, desto höher ist das Risiko für Antibiotikaresistenzen. Man sollte Antibiotika nur einsetzen, wenn es wirklich sinnvoll ist, also bei bakteriellen Infektionen.

Welche aktuellen Forschungen und Entwicklungen gibt es im Bereich der RSV-Bekämpfung?
Weinke: Das Wichtigste in der RSV-Bekämpfung ist eindeutig die Impfung. Aktuell sind drei Impfstoffe verfügbar. Es werden sicherlich weitere Impfstoffe entwickelt werden und auf den Markt kommen. Man wird sehen, ob es in der Zukunft weitere Impfstoffe geben wird, die eine noch höhere Effektivität haben. Das werden weitere Studien zeigen.

Wie wichtig ist die Aufklärung Älterer über RSV?
Weinke: Es ist extrem wichtig, dass ältere Menschen über RSV Bescheid wissen. Hat man das Problem gar nicht vor Augen, sieht man auch nicht die Notwendigkeit, etwas dagegen zu unternehmen. Wir müssen verstehen: Jährlich versterben hierzulande etwa 2.000 Menschen infolge einer RSV-Infektion. Eine bessere Aufklärung könnte Leben retten. Bei RSV handelt es sich um ein Problem, das man mit einer Impfung angehen kann. Ich wünsche mir, dass Patienten in der Arztpraxis eine Impfung aktiv ansprechen, wenn sie zur Risikogruppe gehören. Es sollte natürlich von ärztlicher Seite daran gedacht werden, aber Patienten können die Impfung auch selbst aktiv einfordern. Wir müssen RSV als Problem vor Augen haben und uns bewusst sein, dass man mit Schutzmaßnahmen eine Menge erreichen kann.

Gibt es Ihrer Meinung nach Aufholbedarf bei der allgemeinen Impfbereitschaft?
Weinke: Wir beobachten in Deutschland nach der Coronapandemie eine gewisse Impfmüdigkeit. Wenn man die Impfraten zu verschiedenen Impfstoffen mit anderen Ländern wie den skandinavischen vergleicht, dann sehen wir: Dort gibt es bessere Durchimpfungsraten. Das hängt vielleicht auch ein wenig mit der deutschen Mentalität zusammen. Es zeigt sich eine gewisse Skepsis gegenüber Behörden. Bei kleinen Kindern beobachten wir bei verschiedenen Impfungen gute Durchimpfungsraten, aber das Gleiche bei Erwachsenen zu erreichen, scheint schwer umsetzbar zu sein. Wir müssen verstehen, dass wir eine alternde Bevölkerung haben. Viele haben aber nicht auf dem Schirm, dass wir die Älteren viel stärker schützen und viel stärker in den Fokus präventiver Maßnahmen nehmen müssen.

Wie sicher ist eine RSV-Impfung?
Weinke: Wir haben mit dem Paul-Ehrlich-Institut und den entsprechenden Behörden, die mögliche Nebenwirkungen von Impfungen zusammenstellen, eine sehr gute Datenlage zur Sicherheit von RSV-Impfungen. Studien zeigen sehr klar und deutlich, dass die Verträglichkeit der RSV-Impfstoffe gut ist. An der Einstichstelle kann es zu Lokalreaktionen kommen, in seltenen Fällen tritt zudem Fieber auf. In der Summe sind die RSV-Impfstoffe nicht nur effektiv, sondern auch verträglich. Wichtig zu wissen: Bei den von der STIKO empfohlenen Impfstoffen handelt es sich um sogenannte Totimpfstoffe. Sie können keine RSV-Infektion auslösen, sondern regen die zum Schutz notwendigen Immunreaktionen im Organismus an.

Können ältere Menschen die RSV-Impfung zusammen mit anderen Schutzimpfungen erhalten?
Weinke: Es wurden Untersuchungen durchgeführt, bei denen die RSV- und Grippeimpfung kombiniert wurden. Man hat gesehen, dass es zu keiner verminderten Effektivität kommt. Das zeigen die Daten ganz klar. Man kann den RSV-Impfstoff daher auch zeitgleich mit dem Grippeimpfstoff verabreichen. Dann wird die eine Impfung am linken und die andere Impfung am rechten Arm vorgenommen. Die gleichzeitige Impfung wurde aber noch nicht mit allen anderen Schutzimpfungen getestet. CF