Müsliriegel sollten Eltern eher als Süßigkeit einstufen, die man seinem Kind nicht regelmäßig als Zwischenmahlzeit gibt. Eine Banane ist ein einfacher, gesünderer und schmackhafter Ersatz. Durch die „Naturverpackung“ Schale ist das Obst leicht überall hin mitzunehmen. Foto: Firma V/stock.adobe.com
Süß, salzig, ungesund: Statt populärer Snacks für Kleinkinder gesunde Alternativen wählen
Gepuffter Reis, eine Laugenbrezel, der Müsliriegel aus dem Supermarkt, Butterkeks und Obst aus dem Quetschie: Viele gängige Snacks für Kleinkinder lassen sich durch gesunde Alternativen ersetzen.
Das schreibt das Apothekenmagazin „ELTERN“ und gibt Tipps, was als kleine Zwischenmahlzeit gesünder für den Nachwuchs ist – und auch einen schmackhaften Ersatz darstellt.
Laugengebäck meist aus Auszugsmehl
Was viele Eltern nicht wissen: Von Natur aus enthält Reis viel anorganisches Arsen. Für Kinderprodukte gelten zwar strenge Arsengrenzwerte, aber Ökotest fand für einen Check im November 2022 nur wenige Produkte speziell für Kleinkinder. Eva Hohoff, Ökotrophologin aus Bonn, rät Eltern deshalb: Wählt öfter Alternativen zum gepufften Reis – Waffeln aus Dinkel zum Beispiel, und zwar die salzfreie Variante.
Auch die beliebte Laugenbrezel ist nicht unbedenklich. Denn sie enthält vor allem durch das aufgestreute Hagelsalz mehr Salz als ein Brötchen. „Das kann die Nieren der Kleinen belasten“, sagt Eva Hohoff. Hinzu kommt: Laugengebäck ist meist aus Auszugsmehl mit einem sehr geringen Ausmahlungsgrad hergestellt, da bleiben viele Vitamine und Mineralstoffe auf der Strecke. Gute Gründe, auf ein Brötchen aus fein vermahlenem Vollkornmehl zu wechseln.
Statt Müsliriegel lieber ein Stück Banane
Müsli gilt als gesund – ist es aber nicht, wenn Honig und Agavendicksaft die Flocken zusammenhalten, sagt Ernährungswissenschaftlerin Hohoff: „Müsliriegel muss man als Süßigkeit einstufen.“ Die Ersatzsüße ist nämlich nicht gesünder als Haushaltszucker. Und der Zusatz „für Kinder“ macht es auch nicht besser. Hohoffs Tipp: Lieber ein Stück Banane geben. Die ist auch unterwegs schnell geschält.
Aber was ist mit den beliebten Quetschies, die auch ganz Kleine mühelos leer kriegen? Für Mama und Papa ist es natürlich praktisch, keine Früchte schnippeln zu müssen. Eva Hohoff sieht das Obst aus dem Beutel allerdings kritisch: Beim Nuckeln sind die Zähne in Dauerkontakt mit dem süßen Inhalt. Und egal, ob der Zucker zugesetzt ist oder aus Obst stammt – er wird zu Säure abgebaut, die den Zahnschmelz angreift. Zudem passiert Trinken nebenbei. „Das ist nicht gut“, so die Expertin. „Wenn es alt genug ist, sollte man dem Kind lieber einen Apfel in die Hand drücken, den es abnagen kann.“ Denn auch Kauen will gelernt sein. Und die Kaumuskeln zu trainieren ist auch gut für die Sprachentwicklung.
Und wie sieht es bei Gemüse aus? „Harte Gemüsesorten wie zum Beispiel Möhren, sind nichts für ganz Kleine. Die könnten sich daran verschlucken. Die Stückchen könnten die Atemwege blockieren und schlimmstenfalls droht sogar Erstickung. Deshalb das Gemüse dämpfen, bis es weich ist“, so Heidi Loidl vom Apothekenmagazin „ELTERN“.
Wann sind Snacks nötig?
„Wenn das Kind Hunger hat, soll es natürlich etwas essen. Aber gegen ein aufgeschlagenes Knie hilft ein Keks nicht, dann braucht es einfach Trost. Auch essen gegen Langeweile oder Süßes als Belohnung sind keine gute Idee. So was kann sich verfestigen und später womöglich zum Gewichtsproblem werden“, sagt Heidi Loidl. pm