Laut Robert-Koch-Institut (RKI) leiden aktuell etwa 3,3 Millionen Menschen an typischen Erkältungssymptomen wie Husten, Schnupfen und Heiserkeit - und das ausgerechnet zur Sommerferienzeit im August. Foto: Udo Kroener/stock.adobe.com

„Sommergrippe“ vermiest Millionen Deutschen die Urlaubszeit

Die Nase läuft, der Hals kratzt, ein schmerzhafter Husten kündigt sich an – und das mitten im Sommer. Infolge der nassen und kühlen Witterung in den letzten Wochen sind derzeit viele Menschen von einer sogenannten „Sommergrippe“ betroffen.

Aktuell 3,3 Millionen von Erkältungsviren infiziert

Den RKI-Angaben zufolge sind vor allem Erkältungsviren (Rhinoviren) für die aktuell hohe Zahl an Krankheitsfällen ursächlich verantwortlich. Allein 200 verschiedene Erkältungsviren sind bekannt, sie verursachen bis zu 95 % aller akuten Infektionen der Atemwege. Die umgangssprachliche Bezeichnung „Sommergrippe“ für solche vorwiegend in der warmen Jahreszeit auftretenden Erkältungskrankheiten ist demnach auch irreführend. Denn die echte Grippe (Influenza) ist eine ernsthafte Atemwegserkrankung und unterscheidet sich deutlich von einer Erkältung. Sie wird durch H1N1-Viren ausgelöst und ruft schwerere Symptome und hohes Fieber hervor.

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) leiden aktuell etwa 3,3 Millionen Menschen an typischen Erkältungssymptomen wie Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Obwohl fast immer durch Viren verursacht, werden bei Erkältungskrankheiten nach wie vor zu oft Antibiotika eingesetzt. Diese wirken aber nur gegen Bakterien, nicht gegen Viren.

Der Erkältung einen Schritt voraus mit Senfölen aus Kapuzinerkresse und Meerrettich. Bildrechte/Foto: T. Weidner

Einsatz von pflanzlichen Arzneimitteln

„Bei akuten Atemwegsinfektionen sollten bevorzugt pflanzliche Arzneimittel eingesetzt werden, die nicht nur die Beschwerden verbessern, sondern gleichzeitig auch die verantwortlichen Erreger eliminieren“, sagt Dr. Dr. Erwin Häringer, Arzt für Allgemeinmedizin und Naturheilkunde aus München.

Hierzu zählt zum Beispiel eine Kombination von Senfölen aus Kapuzinerkresse und Meerrettich. Die Pflanzenstoffe sollen nicht nur Viren bekämpfen, sondern außerdem entzündungshemmend und antibakteriell wirken. Aktuelle klinische Studien belegen, dass sich unter Einnahme der Senfölkombination die typischen Symptome einer Bronchitis wie Husten, Schleimproduktion und Brustschmerzen bereits ab dem dritten Behandlungstag deutlich bessern und die Erkrankungsdauer einer Entzündung von Nasenschleimhaut und -nebenhöhlen (Rhinosinusitis) um zwei Tage reduziert ist.

Bei Erkältungskrankheiten frühzeitig einsetzen

Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich zählen heute zu den am besten untersuchten arzneilich wirksamen Pflanzensubstanzen. Aufgrund ihrer antiviralen, antientzündlichen und antibakteriellen Eigenschaften hat sich die Pflanzenkombination bei akuten unkomplizierten Atemwegsinfektionen bewährt. Laboruntersuchungen an der Universität Gießen konnten nachweisen, dass die Kombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettich die Vermehrung des Grippevirus H1N1 in menschlichen Lungenzellkulturen fast vollständig hemmen und auch weitere typische Erkältungsviren bekämpfen kann.

Durch die 3-fach-Wirkung – antiviral, antibakteriell und antientzündlich – wird nicht nur eine Bekämpfung der Erreger ermöglicht sowie eventuellen bakteriellen Zusatzinfektionen entgegengewirkt, sondern auch eine Besserung der Beschwerden erzielt. Bei akuten unkomplizierten Infektionen der Atemwege sollte man daher nicht zu viel Zeit verstreichen lassen und die Senfölkombination bereits bei den ersten Symptomen einsetzen. Dadurch können die typischen Beschwerden wie Husten, Auswurf, Kopfschmerzen, Behinderung der Nasenatmung und allgemeine Abgeschlagenheit verbessert und der Heilungsverlauf unterstützt werden.

Eine weitere Studie konnte in einem Untersuchungszeitraum über zwölf Wochen zudem nachweisen, dass sich die Patienten während der Erkältungssaison unter Einnahme der Pflanzenarznei um fast 50 % weniger häufig erkälteten als die Patienten, die Placebo erhielten.    pm

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.